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Das Katholische Büro Sachsen-Anhalt zu PISA

Wortlaut

Das Ergebnis des Vergleichstests PISA zeigt in ernüchternder und auch erschreckender Weise den Stellenwert und die Leistungsstärke von Schule. Es dürfen jetzt keine zu kurz gegriffenen Spontanentscheidungen unternommen werden, um hier unüberlegt und im Ergebnis erfolglos Korrekturversuche anzusetzen. Die Leistung des Schulkindes kann nicht mit dem Trichter erhöht werden. Auch die Wissensvermittlung ist abhängig von vielen fördernden und unterstützenden Bedingungen, die im Ergebnis zu einer optimalen ganzheitlichen Bildung führen müssen. Diese Bedingungen dürfen nicht ausgeblendet oder vernachlässigt werden. Deshalb muss die nun anstehende Diskussion gleichermaßen die Frage nach den stabilisierenden Rahmenbedingungen stellen.

Hierzu gehört selbstverständlich das Thema Schulstrukturen. Die Schulen heute berücksichtigen zu wenig die individuellen Bedürfnisse der Schülerinnen und Schüler. Hierzu ist ein freies Schulsystem mit mehr differenzierteren Angeboten notwendig. Außerdem muss nun ganz konkret über das Verhältnis von Schule und Familie nachgedacht werden. Wenn sich das staatliche Schulwesen als Bildungs- und Erziehungsmonopol versteht, dann wird die individuelle Förderung der Kinder im familiären Umfeld zum Störfaktor gemacht.

Wenn wir zur Verbessung unserer heutigen Schule über Inhalte nachdenken, müssen wir uns nicht zuletzt stärker für die konfessionellen Religionsunterrichte und selbstverständlich auch für den Ethikunterricht einsetzen. Dieser Einsatz muss sich auch darauf richten, endlich für alle drei Schulfächer landeseigene Ausbildungsmöglichkeiten für diese Lehrer vorzuhalten. Nur wer die Werte kennt, die den einzelnen Menschen und unsere Gesellschaft prägen, der wird auch in der Lage sein, verantwortungsbewusst mit seinem Wissen umzugehen.

Stephan Rether
Leiter des Kath. Büros ST

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