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Gottesdienst zum Tag der Einheit

Bischöfe betonen christliche Wurzeln Europas

Magdeburg (pbm) - Bei einem ökumenischen Gottesdienst zum Tag der Deutschen Einheit am Freitag im Magdeburger Dom haben die Bischöfe Leo Nowak und Axel Noack am Freitag in einer Dialogpredigt an die christlichen Wurzeln Europas erinnert. Die europäische Gesellschaft entspringe „in ihren Werten und Zielvorstellungen dem Gedanken an einen liebenden Gott“, sagte Nowak, der katholische Bischof. An dem Gottesdienst nahmen auch Bundespräsident Johannes Rau, Bundestagspräsident Wolfgang Thierse, der amtierende Bundesratspräsident und Ministerpräsident Sachsen-Anhalts Wolfgang Böhmer teil sowie Bundeskanzler Gerhard Schröder und der Apostolische Nuntius in Deutschland, Erzbischof Giovanni Lajolo.

Mit Blick auf das menschliche Miteinander in Deutschland bekräftigte Leo Nowak, dies könne nur gelingen, wenn die Menschen im privaten und im öffentlichen Leben Freiheit und Bindung in ein ausgewogenes Verhältnis brächten. Der Einzelne werde nur dann wirklich frei, wenn er sich an höhere Werte bindet: an das „hohe Gut der Demokratie“, an eine „konkrete Verfassung“, an die „Achtung der menschlichen Würde von Zeugung an bis zum Tod“. Nur wer sich festlegt, so Leo Nowak, „gewinnt seinen Lebensraum, seinen Verantwortungsbereich“. Letztlich sei es die „Bindung in Freiheit“, das Sich-Einlassen auf einen Menschen, eine Kirche, auf Gott, das den Menschen Freiheit überhaupt erst erleben lasse.

Beide Bischöfe warnten zudem, sich mit der herrschenden Ungerechtigkeit abzufinden. Auch in der Bundesrepublik dürfe die Suche nach Gerechtigkeit und Frieden nicht aufhören. Alle Bürgerinnen und Bürger seien nach wie vor aufgerufen, an dem Ort wo sie leben, für Gerechtigkeit und Frieden einzutreten. Der Glaube an einen Gott, der den Menschen gut und nah ist, hilft laut Noack und Nowak auch scheinbar unüberwindliche Schwierigkeiten zu meistern.

Dialogpredigt der Bischöfe zum Magnificat

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