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Bistumsrat tagte zum ersten Mal

Veränderungen sollen neues Leben spürbar machen

Magdeburg (pbm) - Das Bistum Magdeburg ist nach den Worten von Bischof Gerhard Feige zwar auf einem schwierigen Weg, das bisher Erreichte mache aber Mut, diesen Weg im Vertrauen auf Gottes Führung weiter zu gehen. Letztlich sei dieser Weg „bei aller berechtigten Kritik und Skepsis alternativlos für unser Bistum“. Anlass dieser Einschätzung durch den Bischof war die erste Sitzung des in Folge der Reorganisation des Bistums neu installierten Bistumsrates vom 30. September bis 1. Oktober in Magdeburg .

Der Bistumsrat ist als beratendes Gremium eingeordnet zwischen dem Ordinariatsrat, bisher in den Strukturübersichten als „Geschäftsführender Bistumsrat“ geführt, und der Bistumsversammlung, die dort „Erweiterter Bistumsrat“ genannt wurde, deren endgültiger Titel derzeit aber noch nicht feststeht. Aufgabe des Bistumsrats ist es, dem Bischof reflektierend und beratend bei der Leitung der Diözese zur Seite zu stehen. Um dem gerecht zu werden, wird das Gremium zwei Mal jährlich tagen und dabei mittelfristige Aufgaben und Herausforderungen der Ortskirche in den Blick nehmen. Die endgültige Zusammensetzung des Bistumsrats steht noch nicht fest. Bisher gehören ihm neben Bischof und Generalvikar die Mitglieder des Priesterrats und der Dechantenkonferenz an, der Direktor des Caritasverbandes für das Bistum Magdeburg, der Direktor der Edith-Stein-Schulstiftung sowie einige durch den Bischof berufene Personen. Vertreter des Katholikenrats nehmen als Gäste des Priesterrats an der Versammlung teil.

Bistumsrat
In seinem Bericht zur Situation des Bistums legte der Bischof dem Gremium am Beginn der Tagung vor allem nahe, die pastorale Neugestaltung der Gemeindeverbünde weiter voran zu bringen, auch wenn dies mitunter ein recht mühsames Verfahren sei. Erst wenn die Gemeinden und Einrichtungen eines Verbunds vernetzt und konzeptionell zusammen arbeiten und leben, könnten sie „den anstehenden Herausforderungen gerecht werden und neues Leben spürbar machen“.

Auf Veränderungen reagieren

Die momentan stattfindenden Veränderungen in der Diözese sind dem Bericht des Bischofs zu Folge ein „angemessenes Reagieren auf die gegebenen Veränderungen“; insbesondere nannte er das Schrumpfen der Gemeinden von rund 500.000 Gläubigen nach 1945 auf heute knapp 100.000, die Verringerung der Priesterzahl im gleichen Zeitraum von 300 auf etwa 100 mit sinkender Tendenz und die neuen Herausforderungen durch die Gesellschaft von Wertevermittlung über das soziale Engagement bis zum Bezeugen des christlichen Glaubens in einem weitgehend entchristlichten Umfeld.

Des Weiteren informierte Bischof Feige auch über die beschlossene Neuordnung der Dekanate. Vom 1. Januar 2009 an soll es demnach nur noch acht Dekanate geben und zwar die Stadtdekanate Halle und Magdeburg sowie die Flächendekanate Dessau, Egeln, Halberstadt, Merseburg, Stendal und Torgau. Wie aus dem der Versammlung vorgelegten novellierten Dekanatsstatut hervorgeht, sollen die Dekanate zudem künftig vor allem für die hauptamtlich in der Pastoral tätigen von Belang sein und dort dem Gedanken- und Erfahrungsaustausch dienen, aber auch der Fortbildung und dem gemeinsamen geistlichen Tun. Die seelsorgliche Bedeutung für die Gemeindeverbünde wird auch wegen der flächenmäßigen Ausdehnung der Dekanate derzeit als nachrangig eingeschätzt.

Austausch über den Bericht des Bischofs

Weiten Raum nahm in der Versammlung der Austausch über den Bericht des Bischofs ein. Während manche sich angesichts der Aufforderung zur kritischen Auseinandersetzung mit dem Vortrag irritiert zeigten und sich in dieser ungewohnten Rolle noch fremd vorkamen, folgten andere dieser Einladung. Sie griffen Themen wie den Religionsunterricht auf, der mancherorts durch Schulleiter und Verordnungen erschwert wird, sprachen die teils schwierige Zusammenarbeit von Caritasverband und Kirchengemeinden an und tauschten sich über die im Jahr 2010 geplante Neugründung der Pfarreien im Bistum aus. Ein Priester bemängelte zudem, dass im Organigramm zur Reorganisation der Diözese die Grundvollzüge der Kirche Liturgia, Diakonia und Martyria nicht vorkämen. Generalvikar Raimund Sternal verwies in seiner Antwort auf den Fachbereich Pastoral, zu dessen Aufgabe es zähle, diese Grundvollzüge der Kirche aufzugreifen und umzusetzen; zum andern versprach aber auch, diese Themen deutlicher zu artikulieren und dafür konkrete Ansprechpartner zu benennen.

Die nächste Sitzung des Bistumsrats soll vom 24. bis 26. März wieder in Magdeburg im Roncalli-Haus stattfinden. Über die konkrete Zusammensetzung dieser Runde muss jedoch noch durch den Bischof entschieden werden.

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