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Versachlichung, Versöhnung, Verständigung

Unterwegs zum Reformationsgedenken 2017

Bischof Feige sprichtOsnabrück (kna/pbm) - Im Blick auf das Reformationsgedenken 2017 sieht Bischof Gerhard Feige Möglichkeiten zur Versachlichung, Versöhnung und Verständigung in den Beziehungen zwischen Protestanten und Katholiken. Sehr wahrscheinlich werde es auf internationaler Ebene zwischen Lutherischem Weltbund und Päpstlichem Einheitsrat gelingen, „dieses Ereignis konstruktiv, würdig und zukunftsweisend miteinander zu begehen“, sagte Feige in seiner Funktion als Ökumenebischof der Deutschen Bischofskonferenz am Donnerstag in Osnabrück.

Auch in Deutschland deutet laut Feige manches schon darauf hin, „dass Landeskirchen und Bistümer sich der ökumenischen Herausforderung bewusst und konkret stellen wollen“. Er sei zuversichtlich, dass auch zwischen dem Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und der Deutschen Bischofskonferenz gemeinsame Formen gefunden würden, «zumutbar und anregend mit dem Reformationsgedenken umzugehen». Zugleich kritisierte er aber den im Mai veröffentlichten Grundlagentext des Rates der EKD. Er mache es „Katholiken nicht unbedingt einfacher, sich stärker auf 2017 einzulassen“.

In seinem Vortrag wies Feige darauf hin, dass alle bisherigen Reformationsjubiläen zum größten Teil antikatholisch oder von nationalen Interessen bestimmt gewesen seien. Das Erbe des Reformators Martin Luther sei dabei bedenkenlos sowohl kirchenpolitisch als auch politisch instrumentalisiert worden. Auch in der Gegenwart seien die Erwartungen an das bevorstehende Gedenkjahr hoch und je nach Interessenlage unterschiedlich.

Feige äußerte sich jedoch überzeugt, dass es für Katholiken und Protestanten „möglich sein müsste und heilsam wäre, 2017 zu nutzen, um sich gegenseitig noch besser zu verstehen und einander näherzukommen“. Auch für die katholische Kirche sei dieser 500. Jahrestag eine „Herausforderung, die Einheit der Kirche neu in den Blick zu nehmen“.

Der katholischen Seite gehe es nicht darum, der evangelischen vorschreiben zu wollen, wie sie ihr Gedenkjahr zu begehen habe, betonte der Bischof. „Das wäre anmaßend und liegt uns fern.“ Um der Einladung zum Mitfeiern aber intellektuell-redlich und emotional-herzlich folgen zu können, wünschten sich die Katholiken, „noch deutlicher zu erfahren, was diesmal eigentlich gefeiert werden soll und worin gemeinsame Zugänge bestehen könnten“.

"Versachlichung - Versöhnung - Verständigung" | Download des Vortrags

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