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„Magnificat“ – sein täglicher Begleiter

Nachruf

KreuzGott, der barmherzige Vater hat am Donnerstag, dem 16. Oktober 2014, seinen treuen Diener, Pfarrer i. R. Hubert Thomas Bazant im Alter von 84 Jahren in sein ewiges Reich gerufen.

Pfarrer Hubert Bazant ist am 23.09.1930 in Helbra geboren. Weil er einen Zwillingsbruder hatte, legte er Wert auf seinen zweiten Namen Thomas (Didymus) Zwilling. In seinem Berufsleben als Büroangestellter entdeckte er durch die Mitarbeit in den Jugendtreffen mit Pfarrer Joseph Brinkmann seine Berufung zum Priestertum. Er war stolz darauf, dem ersten Kurs „Aaron“ im Norbertuswerk in Magdeburg anzugehören. In den letzten Jahren lud er ehemalige Kurskollegen mit und ohne Priesterweihe zu Begegnungen ein. Zuletzt verschickte er an alle das Apostolische Schreiben von Papst Franziskus „Evangelii gaudium“.

Seine erste Stelle war die Kuratie Crossen bei Zeitz. Von dieser Zeit erzählte er gern. Er war dankbar für die Begleitung seines Nachbarn Pfarrer Paul Schelenz, der ihn öfter am Samstag zum Spaziergang im Wald einlud, wo beide auch über die Sonntagspredigt sprachen. Als Rentner besuchte er gern das Grab seines Mitbruders in Bad Lauchstädt. Diese Erfahrung des Miteinanders war so stark, dass er schwierige Phasen wie zum Beispiel die Zeit in Köthen (1978 bis 1987) ausblendete. Hingegen von der Zeit in Mieste von 1969 bis 1978 sprach er öfter.

Im Jahr 1987 wurde er Pfarrvikar in Zschornewitz. Seit 2000 ist er Pfarrer in Ruhe, übernahm aber gern Vertretung in Zwochau und im Heim in Delitzsch, in letzter Zeit auch in Zschornewitz und Gräfenhainichen.

Er lebte sehr bescheiden als Selbstversorger in Zschornewitz. Das geistlich liturgische Büchlein „Magnifikat“ war sein täglicher Begleiter. In seinem geistlichen Testament bittet er, die letzte Ausgabe in den Sarg zu legen. Als sein Leitwort nennt er dort: „Maria bewahrte alle diese Worte und bewegte sie in ihrem Herzen.“ (vgl. Lk 2,19). Der Rosenkranz war ihm sehr wichtig. Er las auch gern Texte von Chiara Lubich. Auch wenn keine Sonntagsvertretung in Aussicht stand, hatte er eine Predigt vorbereitet. Wenn er dann eine zu halten hatte, lernte er in letzter Zeit, dieselbe nicht zu lang zu machen. An Sonn- und Festtagen ging er gern nach Bad Düben oder Wörlitz in ein Hotel, fuhr auch mal für einige Tage ins Kloster Marienthal bei Görlitz. In die Gaststätte nahm er gern Freunde mit und hielt sie großzügig frei.

Die Teilnahme an den Treffen der Seniorenpriester in Lauchstädt war für ihn eine Selbstverständlichkeit. Er freute sich über das Miteinander und den Austausch. Seinen 80. Geburtstag und sein goldenes Priesterjubiläum feierte er im Mariapoli-Zentrum in Zwochau. Die Predigt von Bischof Feige verschickte er dann auch an alle Freunde.

Wegen Diabetes war er einige Male im Paul-Gerhardt-Stift, wo ihn der Chefarzt ganz persönlich in seine Obhut nahm. Dort ist er auch am 16.10.2014 verstorben, nachdem sein Zustand sich rapide verschlechterte und der Chefarzt ihn aus der Kurzzeitpflege aus dem Alters- und Pflegeheim St. Mechthild in Helfta nach Wittenberg zurückholte.

Es war für viele erstaunlich zu sehen, wie aus dem oft hart verpackten Bergmannssohn Hubert Bazant ein einfühlsamer Kollege und Partner wurde. Als Primizspruch hatte er sich gewählt „Was nützt es, wenn einer die ganze Welt gewinnt, aber Schaden leidet an seiner Seele“ (Mt 16,26). Nun hat er die neue Welt „gewonnen“. Möge der Herr der neuen Welt ihn vollenden.

Pfr. i. R. Paul Christian

Das Requiem findet am 23.10.2014 um 10.30 Uhr in der katholischen Kirche in Zwochau statt. Anschließend ist die Beisetzung auf dem dortigen Friedhof (bei der evangelischen Kirche). Die Priester und Diakone sind eingeladen, das Requiem und die Beerdigung in Chorkleidung mitzufeiern. 

Wir wollen unseres verstorbenen Mitbruders im Gebet und bei der Eucharistiefeier gedenken.

Magdeburg, den 17.10.2014
Dr. Gerhard Feige
Bischof

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