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Blick auf die vatikanischen Gärten und den Vatikan

Mitarbeitergespräch beim Papst

Offener Austausch über Orts- und Weltkirche

Quasi zu einem Mitarbeitergespräch reist Magdeburgs Bischof Gerhard Feige am Montag mit 66 weiteren deutschen Oberhirten in den Vatikan. Anlass ist der Ad-limina-Besuch, den das Kirchenrecht für jeden Bischof alle fünf Jahre vorschreibt. Der letzte Besuch dieser Art liegt jedoch schon neun Jahre zurück. Papstrücktritt, Papstreisen, kirchliche Großereignisse und manches mehr haben die Fünf-Jahresfrist schon lange überholt. Jedes Jahr reisen einige Hundert Bischöfe aus aller Welt zu einem Ad-limina-Besuch nach Rom.

Bei seinem Aufenthalt vom 16. bis 20. November wird Bischof Feige zwei Mal mit Papst Franziskus zusammentreffen und zudem mehrere Ministerien im Vatikan besuchen. Überhaupt erwartet die deutschen Bischöfe ein straffes Programm. Neben den genannten Terminen stehen Gottesdienste an den Gräbern der Apostel Petrus und Paulus sowie den weiteren Hauptkirche Roms auf dem Programm. Am Dienstag empfängt die deutsche Botschafterin am Vatikan Annette Schavan die Delegation. Den Besuch beim Rat für die Einheit der Christen wird Bischof Gerhard Feige als Vorsitzender der Ökumenekommission der deutschen Bischofskonferenz leiten.

Die Tradition des Ad-limina-Besuchs gibt es bereits seit dem vierten Jahrhundert. Der Name leitet sich von der lateinischen Wendung visitatio ad limina apostolorum her: Besuch bei den Türschwellen (der Grabeskirchen) der Apostel (Petrus und Paulus). Seit dem 12. Jahrhundert wurden zunächst die Vorsteher der Kirchenprovinzen, die Metropoliten oder Erzbischöfe, später alle Bischöfe zu Besuchen in Rom angehalten. Papst Sixtus V. legte in der Apostolischen Konstitution Romanus Pontifex (1585) die bis heute wesentlichen Elemente der Ad-limina-Besuche fest: der Besuch und die Verehrung der Apostelgräber, die Begegnung mit dem Papst und der Bericht über den Zustand des jeweiligen Bistums.

Die Informationen fließen dabei nicht nur in eine Richtung, vielmehr kommt es neben dem Bericht über das Bistum, der schriftlich spätestens drei Monate zuvor nach Rom geschickt werden muss, zu einem wirklichen Austausch mit dem Papst und den Vatikanministerien über Belange der Orts- und Weltkirche. Zudem hat die Begegnung von Papst und Bischöfen einen weltkirchlichen und hierarchischen Charakter: Die Bischöfe, zu denen auch der Papst zählt, leiten die Kirche kollegial, zugleich ist der Papst das Haupt des Bischofskollegiums.

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