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Sich Säkularisierung und Pluralität stellen

Bischof verabschiedet Direktor der Schulstiftung

 
LogoMagdeburg (pbm) – Der Direktor der Edith-Stein-Schulstiftung des Bistums Magdeburg, Thomas Quecke, geht in den Ruhestand. Bei Gottesdienst und Empfang dankte ihm Bischof Gerhard Feige am Dienstagabend für das Engagement, das Quecke während seiner zwölfjährigen Amtszeit an den Tag legte. Dem scheidenden Stiftungsdirektor sei es ein Herzensanliegen gewesen, „dass unser katholischen Schulen für alle offen sind“. Die Schule als ein Ort des Dialogs zwischen Schülern und Lehrern, zwischen Christen und Nichtchristen, Eltern und Schulleitung – darum sei es Thomas Quecke wesentlich gegangen und das sei auch das vom Bistum mitgetragene Konzept der Stiftungsschulen. Dem Engagement des Bistums liege die Idee einer Schule zugrunde, die allen offen steht, in der Menschen ins Gespräch kommen und die den Schülern Wurzeln und Flügel wachsen lässt. An die versammelten Schulleiter und Lehrer gewandt sagte Feige weiter: „Katholische Schule heute muss sich der Säkularisierung und der Pluralität stellen“ auf der Grundlage des christlichen Glaubens. „Als Kirche lernen wir gerade im Gespräch mit den anderen sehr viel über unseren eigenen Glauben."

Als Nachfolger von Dietmar Gotzhein, auf dessen Wunsch Qecke 2003 vom Elisabeth-Gymnasium in Halle zur Schulverwaltung nach Magdeburg wechselte, trat der bis dato erfolgreiche Schulleiter in große Fußstapfen. Vieles von dem, was der mittlerweile verstorbene Gotzhein ihm als gute Wünsche mit auf den Weg gab, ließ sich erfüllen: Religionsunterricht und Ethik sind heute in vielen Schulen Sachsen-Anhalts selbstverständlich, an den Schulen der Stiftung gibt es viele gute Lehrerinnen und Lehrer, und es ist Thomas Quecke auch gelungen, die Bedeutung der von der Stiftung getragenen Schulen im Bistum zu verdeutlichen und zu festigen.

 

Mit etwa 3000 Schülern, rund 250 Lehrern und einigen weiteren Mitarbeitern ist die Edith-Stein-Schulstiftung heute der größte freie allgemeinbildende Schulträger in Sachsen-Anhalt. Jahr für Jahr lässt sich die Stiftung ihr Engagement für eine christlich-humanistische Bildung der Mädchen und Jungen rund zwei Millionen Euro kosten und unterhält so vier Grundschulen, eine Sekundarschule und drei Gymnasien.

 

Für die Sekundarschule St. Mauritius in Halle, die erst 2008 ihre Arbeit aufnahm, engagierte Quecke sich am Beginn seiner Amtszeit in ganz besonderer Weise. Als Schulträger, forderte er damals immer wieder, könne man nicht nur auf Grundschule und Gymnasium setzen. Wer das Leitwort des Bistums „…um Gottes und der Menschen willen“ ernst nehme, müsse sich auch diesem pädagogischen Bereich zuwenden.

 

Für den nun abtretenden Stiftungsdirektor Thomas Quecke, steht hinter dem Engagement der Stiftung und damit des Bistums Magdeburg für die Schulbildung, wie ja auch Bischof Feige betonte, mehr als nur Wissensvermittlung. Das könnten laut Quecke, „andere vermutlich ebenso gut“. Das besondere an den Schulen der Edith-Stein-Stiftung ist nach seinen Worten die Arbeit auf dem Hintergrund des christlich-humanistischen Menschenbildes. Zwar gehe es keineswegs zuerst darum, Kinder zu katholischen Christen zu machen, aber dennoch „wird hier vermittelt, was das Fundament unseres europäischen Denkens ist und welche Bedeutung der christliche Glaube aus unserer Sicht für ein gelingendes Leben haben kann“, so der Stiftungsdirektor. Immer stehe bei aller Wissensvermittlung die existentielle Frage im Raum, was den Menschen zum Menschen macht und wozu er in der Welt ist. Insofern sei die Schule „ein Ringen mit jungen Menschen um den Menschen“. Das Bistum Magdeburg sehe hier „um der Menschen willen“ eine besondere Verpflichtung.

 

Am Ende des Empfangs stellte Bischof Gerhard Feige schließlich auch Queckes Nachfolger vor. Mit Steffen Lipowski konnte für die Aufgabe ein, wie es heißt, erfahrener Pädagoge und bereits langjähriger Mitarbeiter der Schulstiftung gewonnen werden. Lipowski ist dort seit vielen Jahren für die Schulbauten zuständig und auch stellvertretender Stiftungsdirektor. Zuvor arbeitet Lipowski als Lehrer am Norbertusgymnasium in Mageburg.

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