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Zum Verdacht auf Missbrauch im Kinderheim

Caritas-Direktor nimmt Stellung

Magdeburg/Eilenburg (cpi/db) - Gegen das Kinderheim Eilenburg, dessen Träger heute die Caritas ist, sind Missbrauchsvorwürfe erhoben worden. Diese beziehen sich auf die 70er und 80er Jahre, als das Heim unter dem Namen „Ernst-Schneller-Heim" bis zur Übernahme durch die Caritas 1994 eine staatliche Einrichtung für erziehungsauffällige Kinder war. Heute arbeitet bis auf eine Angestellte in der beruflichen Bildung kein weiterer Mitarbeiter aus jener Zeit in der Einrichtung. Der Magdeburger Diözesan-Caritasdirektor Bernhard Brantzen nimmt dazu wie folgt Stellung:

Flammenherz weiß auf rotem GrundWir bedauern zutiefst, wenn Menschen in der Vergangenheit in heute von der Caritas betriebenen Einrichtungen an Leib und Seele verletzt worden sein sollen. Das Ausmaß vergangener Übergriffe kann gegenwärtig nicht eingeschätzt werden. Wir sind daran höchst interessiert die Vorwürfe in Eilenburg aufzuklären. Allen Beteiligten und insbesondere den Opfern stehen wir selbstverständlich als Ansprechpartner zur Verfügung. Des Weiteren stehen wir mit dem Landkreis Nordsachsen in Kontakt und in unmittelbaren Gesprächen mit dem Freistaat Sachsen als dem Vorgängerbetreiber.
Wie bei Missbrauchsfällen grundsätzlich zu verfahren ist, dazu gibt es innerhalb der Einrichtungen in der Verantwortung des Caritasverbandes für das Bistum Magdeburg klare Regelungen. So würde jedem Fall von Missbrauch nach Bekanntwerden nachgegangen. Bei möglichen Übergriffen von Erwachsenen auf minderjährige Schutzbefohlene würden diese unverzüglich zur Anzeige gebracht werden. Auch auf mögliche Übergriffe unter den Minderjährigen werde sofort reagiert. Im letzteren Falle spielen in der Regel therapeutische Maßnahmen eine Rolle. Trotz aller Maßnahmen wird es eine letzte Sicherheit nicht geben können.

In der heutigen Kinder- und Jugendhilfe findet ein enger Austausch von Kindern und Jugendlichen mit Familien und Ämtern statt. Kinder und Jugendliche können sich schneller öffnen und eher reagieren.
In den Caritas-Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe im Bistum Magdeburg wird zudem das Bezugserzieherprinzip angewandt. Dies schafft mehr Vertrauen und fördert die Kommunikation. Zudem greifen zahlreiche Kontrollmechanismen durch die Heimaufsicht. Auch die fachliche Qualifizierung und stetige Fortbildung der Fachkräfte sowie ein internes Beschwerdemanagement tragen zu Transparenz und der Möglichkeit eines frühzeitigen Eingreifens bei. Auch findet in den Einrichtungen der in § 8a Kinder- und Jugendhilfegesetz (SGB VIII) definierte Schutzauftrag bei Kindeswohlgefährdung vollumfänglich Anwendung.

Das Bistum Magdeburg hat eine Anlaufstelle für von sexuellem Missbrauch Betroffene eingerichtet. So können sich Missbrauchsopfer direkt an den Diözesanbeauftragten für Verdachtsfälle sexuellen Missbrauchs wenden, Herrn Dr. Nikolaus Särchen, Klinik Bosse, Hans-Lufft-Str. 5, 06886 Lutherstadt Wittenberg, Telefon (0 34 91) 4 76-330. Die Einrichtungsleiter stehen für Gespräche ebenfalls zur Verfügung.

www.caritas-magdeburg.de

 

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