„Mit Luther zum Papst“ oder:
Ökumene ist möglich!
Vor fast einem Monat (9.-16.10.16) ging die ökumenische Romfahrt "Mit Luther zum Papst" zu Ende – dennoch sind die vielen Eindrücke und Erlebnisse lebendig. Eine Woche Ökumene pur, denn ganz gleich welchen Glaubens, ganz gleich wonach jemand suchte – gemeinsam waren rund 1000 Menschen verschiedener Konfessionen und ganz unterschiedlichen Alters in Rom unterwegs. Aus einer Idee wurde Wirklichkeit, weil sich viele begeistern ließen. Die Reise wurde zu einem Zeichen gelebter Ökumene, ein wunderbares Zeugnis für den einen Herrn, die eine Kirche.
Vor mehr als drei Jahren entstand im Jugendbildungshaus Roßbach bei einem ökumenischen Gespräch die Idee, vor dem Reformationsgedenken etwas Gemeinsames auf den Weg zu bringen. Wir Katholiken haben Papst und Rom und die evangelischen Christen haben Luther und Reformation. Diese zwei scheinbar gegensätzlichen Pole sollten zusammengebracht werden. So entstand die Idee zum ökumenischen Projekt „Mit Luther zum Papst“.
Und nun kann man zusammenfassend sagen: „Mit Luther zum Papst“ – das waren 1000 Pilgerinnen und Pilger, drei Kirchenleitende, drei Jugendstellen der drei beteiligen Kirchen - der Landeskirche Anhalts, der EKM und des Bistums Magdeburg. Das waren viele junge Teamer als Bus- und Programmbegleiter, große Gottesdienste, kleine Gebetszeiten, Führungen und Vorträge, römische Altstadt und italienischer Espresso - und vor allem die Begegnung mit Papst Franziskus während einer einstündigen Privataudienz.
|
|
Ihm übergaben die Pilgerinnen und Pilger, nach Luthers Vorbild, ihre Thesen. Diese wurden im Vorfeld und während der Reise auf der Grundlage der Charta Oecumenica formuliert und miteinander besprochen.
Eine Jugendliche wollte beispielsweise in der Fragerunde vom Papst wissen, ob sie ihre überwiegend konfessionslosen Freunde vom Glauben überzeugen müsse oder sich auch einfach an dieser Freundschaft erfreuen darf. Der Papst verbot es geradezu, andere mit Worten zu bedrängen, und ermunterte vielmehr zum schlichten Leben aus dem Glauben.
Schließlich stellte Papst Franziskus eine Gegenfrage: wer besser sei, die Evangelischen oder die Katholischen. In der Antwort, die er auf Deutsch gab, findet sich genau das Anliegen der ökumenischen Romfahrt wieder: Alle zusammen.
Auf der Website "Mit Luther zum Papst" findet man die ganze Papstaudienz, viele Bilder und Berichte über dieses einmalige Ereignis.
Es ist ein Zeugnis: Ökumene ist möglich!
Christoph Tekaath
Leiter der Arbeitsstelle Jugendpastoral
|
|
|
|
