Weltgebetstag der Frauen: weltweit, solidarisch, ökumenisch
Jedes Jahr aufs Neue laden Frauen aller Konfessionen am ersten Freitag im März zum Weltgebetstag ein. Was uns heute in Deutschland fast als selbstverständlich erscheint und was wir als weltweite Gebetsbewegung gestalten, nahm seinen Anfang im vorigen Jahrhundert in den USA: Im Jahr 1812 rief die Baptistin Mary Webb in Boston die Frauen in Neu-England zu eigenständigen Gebetsversammlungen für die Mission auf.
Diese Frauenmissionsbewegung des letzten Jahrhunderts ist der Boden, auf dem weitere Vorläufer des Weltgebetstages (WGT) entstanden. Am 4. März 1927 schließlich wurde der erste Weltgebetstag gefeiert. Das erste WGT-Komitee entstand und auch ein festes Datum: der erste Freitag in der Passionszeit.
Das Deutsche WGT-Komitee wird derzeit von 12 Frauenorganisationen und -verbänden aus neun christlichen Konfessionen getragen. (Die kfd ist seit 1972 Mitglied.) Es trifft alle wichtigen Entscheidungen rund um den Weltgebetstag: So verabschiedet es unter anderem die Übersetzung der Gottesdienstordnung, gibt diese heraus und verbreitet sie. Einen besonderen Stellenwert nimmt die Entscheidung darüber ein, wie die jährliche Kollekte verwendet werden soll. Mit dieser werden Frauenprojekte in aller Welt gefördert.
Übrigens gab es auch in der DDR ein eigenes WGT-Komitee, das sich 1975 gründete und den im Jahr 1977 weltweit gefeierten WGT der Frauen aus der DDR unter dem Motto „Liebe wird zur Tat“ vorbereitete.
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Selbstkritisch und deutungsoffen: Die Gebetsvorlage des WGT 1977, vorbereitet von den Frauen in der DDR. Aus der Einleitung:
Who are we, the "givers of help", and who are those whom we regard as its "receivers"? [...] Certainly their defects are in most cases evident, which makes us feel glad to be better; but aren't there shortcomings on our side as well, perhaps only more hidden ones?
("Wer sind wir, 'die Helfenden' und wer sind die 'Empfangenden'? [...] Sicherlich sind ihre Mängel in den meisten Fällen offensichtlich. Wir freuen uns dann, besser zu sein; aber gibt es nicht auch Defizite auf unserer Seite, die vielleicht nur verborgener sind?")
Mehr zur Geschichte des WGT in der DDR finden Sie auf den Seiten der Frauenarbeit Sachen.
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Die Geschichte des WGT spiegelt alle Facetten einer weltumspannenden ökumenischen Frauenbewegung wider. Was an deren Anfang stand, gilt bis heute:
- das Recht, eigenständig zu beten und zu handeln;
- die Verkündigung des Evangeliums im Wort und durch die Verbesserung der Lebensbedingungen von Frauen und Mädchen;
- die Hinwendung zu Frauen anderer Konfessionen, anderer Kulturen und sogar zu Frauen aus Ländern der Kriegsgegner;
- die Vision einer ökumenischen Gemeinschaft, die durch Kennenlernen und Verstehen weiter reift;
- Kreativität, die Ohnmacht in Macht verwandelt;
- die Sehnsucht nach einer Spiritualität, die aus dem Glaubensreichtum vieler verschiedener Menschen und Kulturen wächst.
Der Weltgebetstag ist zu einer weltumspannenden, ökumenischen Gemeinschaft in mittlerweile mehr als 170 Ländern geworden, die in einmaliger Weise Spiritualität, Internationalität, Information und Solidarität unter dem Motto „Informiert beten – betend handeln“ verbindet.
Maria Faber
FB Pastoral
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Unsere Vision
Weltweit leben Menschen in Gerechtigkeit und Frieden.
Die christliche Botschaft ist lebendig.
Sie erfüllt Menschen mit Freude und Sinn
und ermutigt zum Handeln.
Unsere Mission
Wir sind weltweit und vor Ort zu Hause –
als Teil einer internationalen Basisbewegung.
Wir feiern in Vielfalt und bewegen Ökumene –
im jährlichen Gottesdienst
von Frauen aus einem anderen Land der Erde.
Wir hören auf Frauen, lernen voneinander, beten miteinander
und erheben unsere Stimme –
als christliche Frauen unterschiedlicher Herkunft, Generationen und Konfessionen.
Wir engagieren uns durch unsere Projektarbeit dafür,
dass Frauen weltweit in Gerechtigkeit und Würde leben können.
Unsere Werte
Solidarität, Offenheit, Respekt, Mut und Kreativität.
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