
Ausgezeichnet gegen Rassismus
Katholische Erwachsenenbildung des Bistums gewinnt Katholischen Preis gegen Fremdenfeindlichkeit und Rassismus
Die Freude war groß bei der Katholischen Erwachsenenbildung im Bistum Magdeburg als sie erfuhren, dass sie den zum fünften Mal verliehenen Katholischen Preis gegen Fremdenfeindlichkeit und Rassismus gewonnen haben. Die KEB erhält die mit 5.000 Euro dotierte Auszeichnung für das Projekt „Kirche für Demokratie. Verantwortung übernehmen - Teilhabe stärken“, wie die Deutsche Bischofskonferenz und das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) mitteilten.
Das Projekt entfaltet seit 2013 eine breite Wirkung in die Gesellschaft Sachsen-Anhalts hinein. Dabei wurden bisher 20 Ehrenamtliche zu Demokratieberaterinnen und -beratern ausgebildet, die sich an ihren Arbeitsplätzen und in katholischen Organisationen gegen Diskriminierung und Rassismus engagieren. Sie werden in Schulungen und Argumentationstrainings kontinuierlich weitergebildet. Gestärkt durch diese Ausbildung entstehen so im ganzen Bistum Magdeburg Beratungsangebote und lokale Initiativen gegen Rassismus und für den Frieden, die gerade auch in den ländlichen Regionen des Bistums wirken.
Zielgruppe der Angebote des Projekts sind Engagierte in katholischen Organisationen der Region. Mit hohem haupt- wie ehrenamtlichem Einsatz ist es gelungen, über Jahre hinweg ein stabiles Netzwerk engagierter Demokratinnen und Demokraten aufzubauen, die mit einem vielfältigen Bildungs- und Beratungsangebot Unterstützung erfahren. Durch das Engagement in der ökumenischen „Bundesarbeitsgemeinschaft Kirche und Rechtsextremismus“ berät das Projekt inzwischen auch bundesweit katholische Initiativen, die sich gegen Rassismus und Rechtspopulismus engagieren. Ein Lern- und Malbuch zur Vielfalt, das Projektmitarbeitende entwickelten, wurde zu einem beliebten Material für Grundschulen. Das Projekt besticht auch durch den kritischen Blick auf Rassismus in kirchlichen Strukturen.
Den zweiten Preis (3.000 Euro) erhält der Bund der St. Sebastianus Schützenjugend für das Projekt „Schützen gegen Rechts“. Das Erzbischöfliche St. Ursula-Gymnasium im bayerischen Lenggries wird für „Mädchen für Migranten“ mit dem dritten Preis (2.000 Euro) ausgezeichnet.
Die alle zwei Jahre vergebene Auszeichnung wird am 14. Juni in Dresden verliehen. Erstmals zeichnen die Bischofskonferenz und das ZdK gemeinsam Initiativen und Projekte aus. 39 Institutionen hatten sich um den Preis beworben.
Der Vorsitzende der Migrationskommission der Deutschen Bischofskonferenz und Co-Vorsitzende der Jury, Erzbischof Dr. Stefan Heße (Hamburg), erläutert das Votum der Jury: „Wir zeichnen Leuchtturmprojekte katholischen Engagements gegen Rassismus aus. Die zahlreichen interessanten Bewerbungen und Vorschläge zeigen die Vielfalt in der Auseinandersetzung mit Rassismus und im Einsatz für die Menschenwürde. Wir hatten die Qual der Wahl. Die Preisträger mussten unter vielen außergewöhnlichen Projekten und außergewöhnlichen Menschen ausgewählt werden.“
Dr. Irme Stetter-Karp, Präsidentin des ZdK und ebenfalls Co-Vorsitzende der Jury, sagt: „Ich freue mich, dass wir mit einer Schule, einem Jugendverband sowie der Erwachsenenbildung drei würdige Preisträgerinnen und Preisträger auszeichnen können, die sehr unterschiedliche Akzente setzen. Antirassismus bleibt ein kirchlicher Auftrag, der historische Aufarbeitung, tatkräftigen Einsatz und Haltung erfordert.“ Das ZdK unterstreiche damit die eigene Verantwortung: „Mit einem gemeinsamen Auftreten aller zivilgesellschaftlich organisierten Initiativen und Organisationen können wir zeigen, dass für Fremdenfeindlichkeit und Rassismus in unserem Land kein Platz ist.“
(sus, DBK; Foto: Sperling)