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Im Kreuz ist Leben

Diözesanversammlung der Malteser und Segnung der Einsatzfahrzeuge für den Rettungsdienst

Mit einem feierlichen Gottesdienst und der anschließenden Segnung der neuen Einsatzfahrzeuge für den Rettungsdienst begann in Magdeburg die Diözesanversammlung der Malteser. Auch Oberbürgermeisterin Simone Borris war gekommen und dankte den Malteserinnen und Maltesern für ihren Einsatz und Engagement für die Stadtgesellschaft. „Die Malteser sind zuverlässige Partner imr Rettungsdienst und Katastrophenschutz“, so Borris. Sie dankte auch den vielen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer der Malteser im sozialen Bereich, die für das gesellschaftliche Zusammenleben so wichtiges leisten. „Als Oberbürgermeisterin bin ich froh, dass wir als gemeinsames Ziel den Schutz und das Wohlergehen der Magdeburgerinnen und Magdeburger haben.“

Bischof Dr. Gerhard Feige, der sein 45. Priesterjubiläum feierte, dankte den Maltesern: „Ihr Wirken als Malteser bleibt auch heute noch von großer Bedeutung. Und ich bin dankbar für all das Gute, dass Sie für die Menschen im Gebiet unseres Bistums tun.“

In seiner Predigt ging der Bischof auf das besondere Kreuz der Malteser ein. „Für Sie, liebe Malteser, ist das Kreuz jedoch kein Ärgernis, sondern sogar ihr Erkennungszeichen. In einer Deutung steht jede der acht Spitzen für eine Seligpreisung, wie sie zu Beginn der Bergpredigt formuliert sind. Selig — beziehungsweise glücklich — werden dort die genannt, die sich vom Leid der Welt berühren lassen und der Logik der Ungerechtigkeit und Gewalt widersetzen. Der Einsatz für eine andere Welt und die Kritik an egoistischen Strukturen bringt Menschen aber oft nicht Ansehen und Glück, sondern Ausgrenzung und den Zorn derer, die davon profitieren. Die vier nach innen liegenden Spitzen dagegen verweisen auf die vier Tugenden Klugheit und Gerechtigkeit, Tapferkeit und Maßhaltung. Sie verkörpern Haltungen, die es für den Weg derer braucht, die sich in den Augen Jesu als die Glücklichen verstehen können. Sich darauf einzulassen, kann und soll das Malteserkreuz mit dazu beitragen.“

Eine weitere Deutung der acht Spitzen sähe in den acht Spitzen einen Hinweis auf das vielfache Elend der Menschen: Krankheit und Verlassenheit, Heimatlosigkeit und Hunger, Schuld und Lieblosigkeit, Gleichgültigkeit und Unglaube. „Keine dieser Formen menschlichen Elends ist seit der Gründung der Malteser im 15. Jahrhundert aus dem Erfahrungsbereich des Menschen verschwunden. Im Gegenteil! Bis heute ist es uns als Weltgemeinschaft nicht gelungen, diese Übel zu beseitigen“ so der Bischof.

Auch wenn noch mancherorts Kreuze sichtbar aufgestellt seien, so fühlten sich inzwischen auch manche durch das Kreuz provoziert. „Mit dem Zeichen des Kreuzes verbindet sich vieles: christliches Bekenntnis und europäische Kultur, banale Gewohnheiten und existentielle Herausforderungen, Leid und Tod, Anpassung und Widerstand, Niederlage und Sieg, Trost und Zuversicht“, so Feige. Unterschiedliche Reaktionen provozierte das Kreuz aber schon von Anfang an. „Das beschreibt auch der Apostel Paulus in seinem ersten Brief an die Gemeinde in Korinth. Darin verkündet er „Christus als den Gekreuzigten" und betont leidenschaftlich, dass das „für Juden ein Ärgernis, für Heiden eine Torheit, für die Berufenen aber Christus, Gottes Kraft und Gottes Weisheit (1 Kor 1,23f)" ist. Zu jeder Zeit habe das Kreuz herausgefordert. An ihm scheiden sich auch heute noch die Geister.

„In der Torheit des Kreuzes leuchtet uns die Liebe Gottes auf“, so Bischof Feige. „Das kann uns Kraft zum Leben geben. Das kann unsere Blickrichtung ändern. Das kann uns helfen zu erkennen, dass wir in der Nachfolge Jesu Christi schon jetzt vom Tod zum Leben übergehen. Unzählige sind so trotz aller Nöte und Leiden nicht bitter geworden oder zerbrochen, sondern haben im Blick auf das Kreuz Hilfe und Trost, Stärke und Zuversicht gefunden.“

An die Malteser gerichtet sagte er: „Tragen Sie also weiter sichtbar für alle das Kreuz in diese Welt und machen Sie mit Ihrem Tun seine hoffnungsvolle Botschaft gerade den Menschen erfahrbar, die Ihrer Hilfe bedürfen.“

Predigt von Bischof Dr. Gerhard Feige zum Download

 

(sus; Foto: Sperling)

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