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Neue Sterne leuchten

Hochfest der Auferstehung des Herrn in der Kathedrale St. Sebastian

Vor der Kathedrale versammelten sich in der Nacht aller Nächte die Christinnen und Christen, um mit der Segnung des Feuers und dem Entzünden der Osterkerze den feierlichen Gottesdienst zur Auferstehung Jesu zu beginnen. Mit dabei waren auch Katharina und Ronald, die in dieser Nacht getauft wurden sowie Benny und Christian, die das Sakrament der Firmung erhielten.

So fragte dann auch in Diakon Dr. Thomas Pogoda in seiner Predigt: „Warum ist es gut getauft zu sein? Warum solltet Ihr weiterhin als Christenmenschen leben wollen? Warum solltet Ihr um die Taufe bitten? Warum um die Firmung, um tiefer Teil der Kirche zu sein? Was spricht dafür, wo doch so viele Menschen zu anderen Schlüssen kommen und auch Konsequenzen ziehen? Und: Was ist in einem Leben als getaufter Mensch anders als in einem Leben eines Menschen, der nicht getauft ist? Gibt es da vielleicht einen anderen Sinn, ein anders Ziel?“ 

Eine Antwort liefere Paulus im Römerbrief: „Er versteht Taufe als ein Geschehen, dass einen Menschen ganz in die Gemeinschaft mit Christus hineinnimmt. Und diese Gemeinschaft ist so tiefgehend, dass sie auch Tod und Auferstehung einschließt.“ Für Paulus sei das Sterben eine Konsequenz daraus, dass der Mensch nicht mehr in den paradiesischen Umständen der Unschuld lebe. „Und dieses urmenschliche Schicksal der Sterblichkeit teilt Jesus mit seinem Tod – das haben wir gerade gestern am Karfreitag erinnert. Aber der Tod Jesu ist – und dieses Wunder feiern wir heute Nacht – nicht das letzte Wort: Er ist auferstanden! Nach dem Tod geht es weiter!“, so der Diakon.

„Ein Priester“, so Pogoda weiter, “der im vierten Jahrhundert in Antiochien Menschen auf die Taufe vorbereitet hat, hat in seiner Predigt in der Osternacht des Jahres 388 zehn Wirkungen aufgezählt, die sich aus der Taufe ergeben und die das Leben eines Christenmenschen prägen können. Diese zehn Wirkungen stehen für dieses gute, wahre Leben. Für diesen Priester, er hieß Johannes, war die Taufe ein großes Geschenk. Denn die Taufe bedeutet Freiheit, Heiligkeit und Gerechtigkeit, die den getauften Menschen offenstehen – als ein Sinnbild dafür, dass das gute Leben tatsächlich möglich ist: frei zu sein von Blockaden und Zwängen; orientiert an dem Heiligen, Heilsamen; in einem Leben, in dem wir das Richtige tun.“

So gebe es zehn Wirkungen der Taufe, die eigentlich zehn gute Gründe seien, die für die Taufe sprechen. „Ausgehend von Tod und Auferstehung Christi – woran uns Paulus erinnert hat – hin zu einem Leben, das daran mitwirkt, diese Welt ein wenig besser zu machen“, so Pogoda. „Dieser Priester Johannes in Antiochien fand für die Neugetauften – und eigentlich gilt das für alle Getauften – ein sehr poetisches Bild. Für ihn waren die Getauften Sterne. Sie seien Sterne, die auch auf der Erde leuchten und die auch am Tag sichtbar bleiben. Während die Sterne des Himmels von der Sonne überstrahlt werden, leuchten die Sterne der Getauften auch am helllichten Tag in diese Welt hinein. Wenn gleich die Taufe geschieht, dann erleben wir das Wunder der Geburt neuer Sterne. Amen. Halleluja.“

(sus; Fotos: Sperling)

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