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Tag des Herrn - Katholische Wochenzeitung

Lesen Sie hier die Themen der letzten Meldungen des »Tag des Herrn - katholische Wochenzeitung für das Bistum Magdeburg«:

Cornelia Klaebe
Christus vom Kreuz abgenommen

Fotos: Pfarrei Hl. Dreifaltigkeit

Der vom Kreuz abgenommene Christus war ursprünglich Teil einer Dreifaltigkeitsgruppe nach dem Vorbild des berühmten Malers El Greco.

Fast ein Jahr lang war die Kirche Heilige Dreifaltigkeit wegen Sanierung und Umbau geschlossen: Palmsonntag können die Brandenburger Katholiken wieder in ihre Pfarrkirche einziehen.

Gesamtansicht
 Blick auf die Baustelle. Der marode Innenputz der Nachkriegszeit wurde inzwischen ersetzt.

„Wir freuen uns riesig darauf, in unsere Pfarrkirche zurückzukehren.“ Familie Hochstatter steht vor der Kirche St. Nikolai, die jetzt fast ein Jahr Ausweichort für die geschlossene Brandenburger Kirche „Heilige Dreifaltigkeit“ war. Mit Blick auf die älteste katholische Kirche im Erzbistum Berlin sagt Vater Martin Hochstatter: „Wir haben ja das große Glück, dass wir noch eine sehr schöne Kirche haben.“ Und tatsächlich versprüht das altehrwürdige Gotteshaus mitten in einem schönen Park einen ganz eigenen Charme.
„Aber gerade von den älteren Leuten sind viele hier nicht hergekommen“, bedauert Ehefrau Sabine. Ursachen können sich Hochstatters dafür einige denken: Dass der Weg für die Bewohner des Seniorenheims St. Benedikt sehr beschwerlich ist im Vergleich zu der direkt neben ihrem Zuhause gelegenen Pfarrkirche. Dass es im Winter sehr kalt ist in der Kirche – Sitzkissen waren selbst mitzubringen – und dass keine sanitären Anlagen vorhanden sind.

Annäherung an die Ursprünge

Fresko mit der heiligen Hedwig
Fresko mit der heiligen Hedwig von Schlesien und Norbert von Xanten 

Worauf sich auch Tochter Frederike wieder freut: Um die Pfarrkirche herum mit den anderen Jugendlichen nach dem Gottesdienst auf den Bänken zu sitzen und sich auszutauschen. 
Denn der Innenhof der kleinen katholischen Enklave in der Neustädtischen Heidestraße in Brandenburg an der Havel ist ein beliebter Treffpunkt: Der mit der katholischen Kita gemeinsam genutzte Spielplatz direkt neben der Kirche zieht die Familien aus der Pfarrei, aber auch aus der Nachbarschaft an.
„Palmsonntag feiern wir nicht nur den Einzug Jesu in Jerusalem, sondern auch den Einzug der Gemeinde in die Kirche.“ 
Dem Brandenburger Pfarrer Matthias Patzelt merkt man die Vorfreude deutlich an. Länger als geplant war die Ausweichsituation, wollte man doch eigentlich schon zum 1. Advent wieder zurückkehren. Aber wie so oft bei Bauprojekten musste der ursprüngliche Zeitplan korrigiert werden: „Und dann haben wir lieber großzügig verlängert, um einen gewissen Puffer zu haben.“
Nötig geworden war die Schließzeit aus verschiedenen Gründen: Zum einen sollte für die zukünftige Orgel der nötige Platz auf der Empore entstehen. Denn das vorherige Instrument, das 1968 in die Kirche eingebaut worden war, ließ sich zum Teil nicht mehr spielen. Nach dem Kirchenbrand im Zweiten Weltkrieg hatte sich die Gemeinde orgelmäßig stark verkleinert. „Es gab nur sieben Register und nur ein Manual“, erklärt Pfarrer Patzelt.“ Martin Braunschweig vom Architekturbüro Märkplan ergänzt: „Deshalb haben wir für die neue, jetzt wieder größere Orgel eine Auskragung der Empore passend zur Rundung des Innenraums vorgenommen.“ Im gleichen Zug wurde der marode Innenputz der Nachkriegszeit ersetzt. Denn der drohte abzuplatzen und war nicht mehr sanierbar. Bis die neue Orgel eingebaut ist, wird es aber noch dauern.
„Darüber hinaus haben wir ein paar feine Veränderungen vorgenommen, die den Raumeindruck verbessern“, erläutert Braunschweig weiter. So wurden etwa die Fensterbrüstungen um 30 Zentimeter heruntergesetzt und etliche Details an die ursprüngliche Farb- und Formensprache wieder angenähert.

Otto vom Bamberg und Elisabeth von Tühringen
Otto von Bamberg, Elisabeth von Thüringen und Wichmann (von unten). 

Wandheizung und barrierefreier Beichtstuhl

Einige vergessene Nischen im Mauerwerk wurden wiederentdeckt. „Unter der etwas lümmeligen Vermauerung kamen Stuck, Himmel- und Tonnengewölbe und die Fresken, mit denen die Kirche früher ausgemalt war, zum Vorschein.“ Die Fresken wurden fachmännisch freigelegt und denkmalschützerisch gut dokumentiert, bevor man sie erneut unter sehr leichter Japantapete überfasst und gesichert hat. Dass man sie nicht sichtbar ließ, hat einen guten Grund, stellt der Architekt klar: „Sie sind unterschiedlich gut erhalten und von sehr unterschiedlicher Qualität.“
Braunschweig betont, dass eine ganz praktische Neuerung auch die jetzt eingebaute Wandheizung sei: „Da wird es jetzt ganz warm von den Wänden her, das ist richtig toll!“ „Außerdem haben wir jetzt einen barrierefreien Beichtstuhl“, ergänzt Pfarrer Patzelt. Auch dieser passt sich der geschwungenen Form der neuen Empore an, und zusätzlich entstanden eine neue Andachtsecke und ein Technikraum. 
Nur wenige durften die Kirche in ihrer neuen Form schon sehen. Unter ihnen sind die fleißigen Freiwilligen, die den ganzen Bauschmutz vor Palmsonntag weggeputzt haben. „Wenn wir dann mit den echten Palmen wieder in unsere Kirche einziehen, werden wir erleben, wie sie in neuer Herrlichkeit erstrahlt“; erklärt Pfarrer Patzelt. Und vor lauter Vorfreude strahlt er gleich mit.

Der Gottesdienst zur Wiedereinweihung beginnt mit der Palmweihe vor der Pfarrkirche Heilige Dreifaltigkeit, Neustädtische Heidestraße 25, Brandenburg an der Havel, am Palmsonntag um 10.30 Uhr

 

Kirche Heilige Dreifaltigkeit in Branderburg ist frisch saniert
Bischof Vladimir Fekete

Fotos: Walter Wetzler

Bischof Vladimir Fekete predigt während des Requiems für Weihbischof Wolfgang Weider.

Bischof Vladimir Fekete erinnerte sich während des Requiems für den Berliner Weihbischof Wolfgang Weider an ihre erste Begegnung. Diese kam unter außergewöhnlichen Umständen zustande.

Vor einundvierzig Jahren traf ich hier in Berlin zum ersten Mal in meinem Leben Weihbischof Wolfgang Weider. Die Umstände unserer Begegnung waren nicht ganz gewöhnlich.

Provokateure der Staatssicherheit?

Requiem für Weihbischof Weider
Bischof Vladimir Fekete erinnert sich während des Requiems an Weihbischof Wolfgang Weider.

Ich war zusammen mit einem Salesianerkollegen aus der damaligen Tschechoslowakei nach Berlin gekommen, um von Bischof Joachim Meisner geheim die Priesterweihe zu empfangen. Monsignor Weider war zu diesem Zeitpunkt erst seit einem Jahr sein Weihbischof und hatte, wie sich herausstellte, keine Kenntnis von diesen Aktivitäten seines Ordinarius.
Wir haben den Bischof nicht zu Hause angetroffen. Man sagte uns, der Bischof sei gerade nach Rom gereist, um seinen Kardinalshut zu erhalten, und es sei nicht sicher, wann er zurückkehren würde, vielleicht in einer Woche. So lange konnten wir nicht warten, also drängten wir Bischof Weider, uns zu weihen. Der Weihbischof schien sehr überrascht und sagte uns, dass so etwas an der Kurie nicht gemacht wird.
Später gestand er uns, dass er uns für Provokateure hielt, die von der „Stasi“, der Staatssicherheit, zu ihm geschickt worden waren, um ihn zu kompromittieren.
Er vertraute uns der Obhut von Pater Hans Rupprecht an und fuhr selbst nach West-Berlin, um Meisner in Rom über eine sichere, nicht abgehörte Telefonleitung über besondere Gäste im Ordinariat zu informieren. Der Kardinal beruhigte ihn, dass alles in Ordnung sei und dass die Angelegenheit im Voraus mit ihm abgesprochen worden war. Er habe lediglich vergessen, seinen Weihbischof vor seiner Abreise darüber zu informieren. Da er in Rom sei, solle Bischof Weider die Weihe vornehmen.
Und so waren die ersten Weihekandidaten des Weihbischofs in Berlin zwei geheime Ordensleute aus der Tschechoslowakei.
Seitdem habe ich Weihbischof Weider mehrmals getroffen. Das letzte Mal begegnete ich ihm im vergangenen Jahr im Altersheim in Berlin.

Beisetzung Weihbischof Weider
Bischof Vladimir Fekete am Grab von Weihbischof Wolfgang Weider.

Lieber Wolfgang, besonders die Erinnerung an unsere erste Begegnung, bei der du deine Besonnenheit, aber auch deine Weisheit und deinen Mut gezeigt hast, wird in meinem Herzen für immer lebendig bleiben. Es sind Eigenschaften, die so wichtig sind für diejenigen, die mit der Aufgabe betraut sind, andere in der Kirche zu führen. In den letzten Jahren deines Lebens hast du ohne zu murren das Kreuz deiner Krankheiten, deiner schwindenden Kräfte und der Probleme, die du in deiner Diözese wahrgenommen hast, getragen.

Bleibendes Beispiel der Aufopferungsbereitschaft

Ich glaube, dass du bereits im Haus unseres himmlischen Vaters bist. Vielleicht nicht nur, um die wohlverdiente ewige Ruhe zu empfangen nach einem Leben voller Arbeit und Aufopferung. Ich glaube auch, dass du im Himmel bist, damit das Beispiel deines treuen Dienstes und deine Fürsprache für uns Lebende ein Licht und eine Kraft sein kann. Hier auf Erden hast du in den letzten Jahren mit Schmerz, aber auch mit tiefem Glauben auf die Glaubenskrise reagiert, die sich in der Welt und in deinem Heimatland ausbreitet.
Ich vertraue darauf, dass du nun Gelegenheit haben wirst, uns allen, besonders aber deinen bischöflichen Mitbrüdern in Deutschland, einen Geist des festen Glaubens, einen Geist der Weisheit und des Mutes zu erbitten.

Vladimir Fekete ist ein slowakischer Ordensgeistlicher (Salesianer Don Boscos) und Apostolischer Präfekt von Aserbaidschan mit Sitz in Baku

 

Nachruf auf Weihbischof Wolfgang Weider
Dorothee Wanzek
Bischof Wolfgang Ipolt

Foto: Dorothee Wanzek

Wolfgang Ipolt geht im Treppenhaus des Bischöflichen Ordinariats Görlitz jeden Tag an der Galerie seiner Vorgänger vorbei.  

Am 17. März feiert Bischof Wolfgang Ipolt seinen 70. Geburtstag in Görlitz, der Stadt, in der er seit 13 Jahren lebt. Im Gespräch mit dem TAG DES HERRN hat er erzählt, was ihn prägte und was ihn heute bewegt.

„Farbe zu bekennen, mich nicht abzuducken, habe ich von meinem Vater und meiner Mutter gelernt“, sagt Wolfgang Ipolt. Seinen Eltern sei bewusst gewesen, dass sie als Christen im politischen System der DDR unerwünscht waren. Es war ihnen aber wichtig, zu ihrem Glauben zu stehen. 
In der großen und lebendigen St. Bonifatius-Gemeinde im thüringischen Gotha hatten sie nach ihrer Vertreibung aus dem Sudetenland Halt gefunden. Von klein auf erlebte der heutige Bischof von Görlitz, dass seine Familie zu Hause gemeinsam betete, die Feste des Kirchenjahres feierte und sich in der Kirchengemeinde engagierte. Fast seine komplette Freizeit verbrachte er als Heranwachsender mit seinen Freunden in der Gemeinde, nahm Teil am Leben der Kinder- und Jugendgruppen, später auch an Bibelwochen und anderen Kursen in katholischen Jugendhäusern in Heiligenstadt und Erfurt. 
„Schon früh habe ich Verantwortung übernommen“, berichtet Wolfgang Ipolt. Bald nach seiner Erstkommunion wurde er Ministrant. Mit 16 Jahren leitete er eine Messdienergruppe. „Das Vertrauen, das der Kaplan mir damals schenkte, hat mich gestärkt, ich bin daran gewachsen“, sagt er im Rückblick. 
Als Ältester von vier Geschwistern war er der erste in der Familie, der nicht bei den Jungen Pionieren mitmachte, der nicht in die FDJ eintrat und auch nicht an der Jugendweihe teilnahm. Lehrer und Schulleiter setzten der Maßgabe der SED entsprechend Druck und Überzeugungskraft ein, um die Eltern umzustimmen, erinnert er sich. Bei den Geschwistern hätten die Eltern dann schon sichtlich weniger auszufechten gehabt. Den Schulen sei wohl klar geworden, dass ihre Erfolgsaussichten bei Familie Ipolt gering waren, vermutet der Bischof. 
Manche Lehrer hätten sich durchaus verständnisvoll und menschlich gezeigt. „Und wir unsererseits hatten ein gewisses Verständnis dafür, dass sie kaum anders handeln konnten“, sagt er. Für den Junglehrer, der der Klasse nach den Sommerferien 1968 erklären musste, dass der Einmarsch der Russen in Prag zwei Wochen zuvor erfolgt war, weil die Tschechen Russland um Hilfe gebeten hätten, empfand Wolfgang Ipolt beinahe Mitleid - jedenfalls im Nachhinein. Er erinnert sich noch an das Raunen unter seinen Mitschülern: „Das ist doch gelogen!“ Schließlich verfolgten so gut wie alle das Geschehen in der ČSSR seit Tagen auch über westliche ARD, ZDF und westliche Rundfunksender. 
Mit steigendem Alter war er zunehmend herausgefordert, in der Schule selbst seinen Glauben zu vertreten, erzählt der Bischof. „Wir waren zwei Katholiken in der Klasse; manchmal haben wir auf dem Schulhof gute Argumente ausgetauscht und uns gegenseitig geholfen, wenn die Lehrer zu arg gegen Kirche und Glauben argumentierten. Abends sind wir oft zum Kaplan gegangen und haben uns zurüsten lassen für die philosophische Auseinandersetzung, die insbesondere in den oberen Klassen gefragt war.“

Wegen Protestaufklebern zum Polizeiverhör

Als er einmal im Deutschunterricht einen Vortrag über Rolf Hochhuths Schauspiel „Der Stellvertreter“ zu halten hatte – es geht darin um Papst Pius XII. und seine Haltung zu den Juden – bereitete er sich darauf gemeinsam mit einem Experten aus dem Jesuitenorden gründlich vor. 
Zunehmend wurde dem vorwiegend naturwissenschaftlich interessierten Jugendlichen bewusst, dass aus seinem Kindheitstraum, Lehrer zu werden, mit seiner Weltanschauung wohl nichts werden würde. Trotzdem schickte er vor dem Abitur eine Bewerbung als Biologie- und Chemielehrer ab. Wie erwartet erhielt er eine Absage. Stattdessen wurde ihm eine Ausbildung zum Chemielaboranten angeboten. Gerade in dieser Zeit bewegte ihn der Gedanke, Priester zu werden, immer stärker. „Ich habe aber bis 48 Stunden vor der Abizeugnis-Ausgabe gezögert, dem Schulleiter mitzuteilen, dass ich Theologie studiere und damit den mir angebotenen Ausbildungsplatz ausschlage“, erinnert sich Ipolt. „Ich hielt es für wahrscheinlich, dass man mir deshalb das Zeugnis verweigern würde.“ Gleich nach der Feier zitierte der Direktor ihn zu sich und fragte, was er denn nun zu studieren gedenke. Die Reaktion auf sein Bekenntnis hat Wolfgang Ipolt bis heute lebhaft vor Augen: „Er lief rot an und hielt mir vor: ,Damit verraten Sie unseren Arbeiter- und Bauernstaat. Wir haben Ihnen die Schulausbildung bezahlt, und Sie kehren uns jetzt den Rücken‘.“ Sein zaghafter Einwand „Ich bleibe doch aber in der DDR“ verhallte. 
„Wir konnten die Gesellschaft in der DDR nicht mitgestalten, auch wenn das Zweite Vatikanische Konzil uns das nahegelegt hatte“, ist Ipolt bewusst, „allenfalls haben wir uns hier und da eingemischt.“ Nachdem die Sow- jetunion 1979 in Afghanistan einmarschiert war, hätten sich zum Beispiel etliche junge Christen zu einem stillen Protest entschieden. Auch er, der junge Kaplan, trug an seiner Jacke einen Aufkleber mit einem Symbol der von der evangelischen Kirche ausgehenden Aktion „Schwerter zu Pflugscharen“. Das brachte ihm ein Verhör bei der Staatssicherheit ein. 
Seine Priesterberufung habe er vor seiner Weihe im Jahr 1979 nicht als Entscheidung gegen das politische System verstanden, macht Wolfgang Ipolt deutlich. Priester zu werden, sei für ihn allein eine Entscheidung für Gott und für die Kirche gewesen. Auch im Weltanschauungsstaat DDR sollte das Evangelium hörbar bleiben. Er hat diese Entscheidung nie bereut, betont er, obwohl er damals nicht ahnen konnte, wie massiv die Lebensumstände der Christen und auch die Kirche selbst sich verändern würden. Gerade die politischen Veränderungen empfindet er als Reichtum. „Die aufregende Zeit nach der Wende brachte neue Herausforderungen und Fragen mit sich. Ich bin  dankbar, dass wir uns als Christen seither viel aktiver in die Gesellschaft einbringen können“, sagt der Bischof. 
Als Kaplan und später als Pfarrer habe er nach der Wiedervereinigung viele Katholiken ermutigt, sich politisch zu engagieren. „In unseren Reihen gab es viele, die das dann auch gut gemacht haben“, findet er, „sie waren in der Regel politisch unbelastet und hatten in kirchlichen Gremien eingeübt, sich zu Wort zu melden und kleine Leitungsaufgaben zu übernehmen.“ 
Auch den Veränderungen in der Kirche stehe er grundsätzlich positiv gegenüber: „Es ist natürlich, dass sich Gemeinschaften stetig verändern und weiterentwickeln“ sagt er. Insbesondere die Entwicklung hin zu einer synodaleren Kirche hält er für richtig. „Papst Franziskus will einen anderen Stil des Miteinanders in unserer Kirche. Ich stehe da voll hinter ihm“, betont er. 
In der Diaspora sei die Kirche da in mancherlei Hinsicht Vorreiterin. „Die Kirche in der früheren DDR war immer schon geprägt von einem guten Miteinander zwischen den Priestern und ehrenamtlich tätigen Frauen und Männern in den Gemeinden“, meint der Bischof. Diese guten Erfahrungen sollten aufgegriffen und vertieft werden. 
Zugleich ist er überzeugt, dass die Kirche in Deutschland auch von den Erfahrungen anderer Ortskirchen profitieren kann. Für die hiesige Kirche und ihren syno- dalen Weg hält er es aktuell für wichtig, sich mit der Weltsynode zu verbinden. „Ich möchte, dass wir uns nicht separieren und dass wir versuchen zu verstehen, was der Papst wirklich meint, wenn er von Synodalität und Evangelisierung als wichtigste Aufgabe spricht“, sagt er. 
Dankbar ist der Bischof besonders für die Erwachsenen in seinem Bistum, die sich für den Glauben entscheiden. „Es ist ein Wunder, dass Gott Menschen immer wieder auf so unterschiedlichen Wegen führt“, meint er.

Für Lebensschutz von Anfang bis Ende

Für wunderbar hält er auch die Zusage der Zisterzienser aus dem Stift Heiligenkreuz bei Wien, in Neuzelle eine neue Niederlassung zu gründen. Dies mitzuerleben bestärkt ihn, in seinem Glauben treu zu bleiben und – so wie es ihm die Eltern vorgelebt haben – zu dem zu stehen, was ihm heute wichtig ist. Sehr am Herzen liegt ihm derzeit, für die Würde des Menschen einzutreten, vom Anfang des Lebens bis zum Ende. 
Seinen jüngsten Neujahrsempfang im Januar nutzte Bischof Wolfgang Ipolt, um den bestehenden Kompromiss zum Abtreibungs-Paragraphen 218 zu verteidigen und seine kritische Haltung zum assistierten Suizid zu bekräftigen. Zu seinem Geburtstag wünscht er sich keine Blumen oder Weinflaschen, sondern Spenden für ein katholisches Lebensschutz-Projekt in Schweden. „Wer tritt denn konsequent für den Lebensschutz ein, wenn wir Katholiken das nicht tun?“, fragt Wolfgang Ipolt.

Bischof Wolfgang Ipolt feiert 70. Geburtstag
tdh
Zerbombte Kölner Innenstadt 1942

Foto: wikimedia/Bundesarchiv

Bombenschäden in Köln im Jahr 1942. Ab 1943 fanden viele Ausgebombte vorübergehend Zuflucht in Thüringen.

Am 17. März 2024 kommt die Kollekte in den katholischen Gottesdiensten dem Hilfswerk Misereor zugute. Der Kirchenhistoriker Josef Pilvousek weist aus diesem Anlass auf die Vorgeschichte von Misereor in Thüringen hin.

Der Kölner Kardinal Josef Frings schlug im Herbst 1958 auf der Bischofskonferenz in Fulda die Errichtung eines bischöflichen Hilfswerks vor, um in den Entwicklungsländern besser Hilfe leisten zu können. Federführend für die Planung und Umsetzung des Werks, das schließlich den Namen Misereor erhielt, war Joseph Teusch, der damalige Kölner Generalvikar. Erfahrungen mit Hilfs- und Spendenaktionen hatte der Priester während des Zweiten Weltkriegs in Thüringen gesammelt. 

Porträt Joseph Teusch
Joseph Teusch
Foto: Erzbistum Köln

Er hatte zu den insgesamt 60 „Abgewanderten-Seelsorgern“ gehört, die das Erzbistum Köln in den letzten Kriegsjahren in den „Aufnahmegau Thüringen“ schickte. Ab Sommer 1943 waren ausgebombte Rheinländer in großer Zahl nach Thüringen evakuiert. Die katholischen Gemeinden überraschte der plötzliche Zuwachs an Gottesdienstbesuchern. Niemand hatte die kirchlichen Behörden über die Evakuierungen informiert. Der Erfurter Propst Joseph Freusberg gab diese Nachricht an das Generalvikariat Fulda, zu dem damals Erfurt gehörte, mit dem Hinweis weiter, dass die ortsansässigen Geistlichen diese Gläubigen nicht betreuen könnten und Fulda sich um Seelsorger aus den „Bombengebieten“ bemühen solle. Erst Wochen später konnte Freusberg dem Fuldaer Generalvikar mitteilen, dass die „luftgefährdeten und bombengeschädigten Umsiedler in hiesiger Gegend … zum weitaus größten Teil aus dem Gebiete der Erzdiözese Köln kommen“. 
Ein großes Problem, neben der Versorgung der Evakuierten mit Lebensmitteln, war die Beschaffung von Seelsorgern für die Tausenden Flüchtlinge. Das zuständige Generalvikariat in Köln versprach, Priester zu schicken und sie so zu verteilen, dass in jedem Pfarrbezirk – sie entsprachen ungefähr den  heutigen Großpfarreien – ein Pfarrkurat eingesetzt wurde. 
Im September 1943 kam auch Joseph Teusch nach Thüringen und war mit einer kurzen Unterbrechung bis zum Kriegsende im Bereich Arnstadt eingesetzt und zugleich als Vorgesetzter für alle Geistlichen aus dem Erzbistum Köln. Ausschließlich zu Fuß betreute er den Arnstädter Bezirk Gräfenroda, der sich immer weiter ausdehnte und stets weitere Geistliche benötigte. Immer wieder schrieb er Briefe nach Köln,in denen er um Unterstützung bat, um die vielfältige leibliche und seelsorgliche Not lindern zu können. Tatsächlich scheinen seine mannigfachen Bitten Erfolg gehabt zu haben. Relativ großzügig ging Teusch mit der Zusage um, dass finanzielle Auslagen vom Erzbistum Köln ersetzt würden. Da offenbar nicht in genügendem Maß Hilfen nach Erfurt kamen, kaufte er, was zu beschaffen war, selbst und schickte die Rechnung einfach nach Köln – nicht immer ganz reibungslos. Der damalige Generalvikar Emmerich David überwies zwar das Geld, wies in einem Antwortschreiben aber auch energisch darauf hin, „dass Ausgaben für Anschaffungen und Geschenke größeren Umfanges unserer vorherigen Genehmigung bedürfen“.
Joseph Teusch erlebte in seiner Thüringer Zeit, was Not und Entbehrung bedeuten. Im Rahmen seiner finanziellen Möglichkeitn rief er mehrere Hilfsaktionen für Rheinländer und Thüringer ins Leben, von denen er angehenden Priestern in Köln später immer wieder erzählte.

Alte Misereor-Spendenaktions-Plakate
Plakate aus der Anfangszeit von Misereor führen das Leid in der Welt in zuweilen sehr drastischer Weise vor Augen. 
Foto: Misereor

Strategische Kompetenz in Thüringen erprobt

Bereits 1954 brachte er als Kölner Generalvikar seine planerisch-strategische Kompetenz in die Konzeption des Hilfswerks Misereor ein. Er skizzierte unter anderem, welche Aufgaben eine „Arbeitsstelle Misereor“ haben sollte: Die Mitarbeiter der Arbeitsstelle müssten eine tragfähige Organisationsstruktur schaffen und dann feststellen, in welche Länder und Regionen Hilfen geleitet werden könnten und wo politische, devisenrechtliche, personelle oder andere Schwierigkeiten zu befürchten seien. In Zusammenarbeit mit staatlichen Stellen in Deutschland und im Ausland sowie mit Missionsbischöfen und Orden sollten sie ein Schwerpunktprogramm für die Hilfeleistungen ausarbeiten. Dazu gehöre auch die Schaffung örtlicher Hilfswerke und deren Kontrolle. Die Arbeitsstelle hätte die Spendensammlung in Deutschland zu organisieren und „wilde“ Spenden-Initiativen im katholischen Raum zu unterdrücken. Sie sollte auf die Regierung Einfluss nehmen, damit die das Werk im In- und Ausland fördere. 
„Ohne Joseph Teusch und seine in Thüringen gewonnenen Erfahrungen und Einsichten ist Misereor nicht vorstellbar“, teilte der mittlerweile gestorbene Biograf von Kardinal Frings, Professor Norbert Trippen, vor einigen Jahren auf Nachfrage mit.
Die erste „Aktion gegen Hunger in der Welt“ führte Misereor in der Fastenzeit 1959 durch. Seit dieser Zeit hat das Hilfswerk in Afrika, Asien, Ozeanien und Lateinamerika ungefähr 100 000 Projekte durchgeführt und mit Spenden in Höhe von mehr als 5,7 Milliarden Euro unterstützt. Seit 1976 gibt es erstmals ein Misereor-Hungertuch.
„An den Mann zu erinnern, der Misereor wesentlich konzipiert und ins Leben gerufen hat, bedeutet auch, dieses Hilfswerk und sein großartiges Programm wieder einmal in den Fokus unserer Aufmerksamkeit zu rücken“, schreibt der emeritierte Erfurter Professor Josef Pilvousek. Der Kirchenhistoriker sieht die weltweite Solidaritätsaktion als Chance für die Gläubigen in Thüringen. Sie seien selbst seit langem auf geistliche und materielle Hilfen von Mitchristen angewiesen und könnten sich bei der Misereor-Spendenaktion ihrerseits solidarisch zeigen. 

Eigenes katholisches Hilfswerk in der DDR

Not in der Welt-Plakat
Ein Plakat des katholischen Hilfswerks in der DDR.
Foto: Misereor

Pilvousek ruft auch das 1968 in der DDR gegründete Bischöfliche Werk „Not in der Welt“ in Erinnerung. Die katholischen Gemeinden sammelten Geld für Material- und Sachlieferungen, die vor allem Projekten in Algerien, Ägypten, Mocambique, Tansania und Angola zugute kamen. 1991 schloss sich „Not in der Welt“ dem Hilfswerk „Misereor“ an. In den 22 Jahren seines Bestehens wurden rund 80 Millionen DDR-Mark in Waren umgesetzt und versandt. Die jährlich erbetenen Kollekten trugen nach Josef Pilvouseks Einschätzung darüber hinaus zu einer Horizonterweiterung der Katholiken in der DDR bei und verstärkten ihr Zugehörigkeitsgefühl zur Weltkirche. 
Der Kirchenhistoriker geht davon aus, dass über diese Solidaritätsarbeit viele persönliche Verbindungen und Freundschaften entstanden sind.

Hilfswerk Misereor enstand nach dem Zweiten Weltkrieg
Lissy Eichert
Image
Anstossbild
„Brauchst du Hilfe?“ Vor mir steht ein Mann. Tattoos auf der Haut, polierte Glatze und eine abgewetzte Lederjacke, in der muskelbepackte Oberarme stecken. Ich trete respektvoll einen Schritt zurück. Mit einem breiten Grinsen fährt er fort: „War hier mal Kommunionkind. Lange her.“

Lissy Eichert
Lissy Eichert, Berlin
„Wort zum Sonntag“-Sprecherin

Die Essensausgabe meiner Gemeinde für arme und hungrige Menschen kann immer Unterstützung gebrauchen. Jetzt will Jacky helfen – der hier vor 40 Jahren „Kommunionkind“ war. Mit etwas mulmigen Gefühl teile ich ihn im Service-Team ein: Kaffee und Tee ausschenken. Bald weiß er genau, wer extra Milch benötigt, wer lieber Süßstoff oder einen extra Löffel Zucker mag. Viele Gäste kennt er aus der Zeit, in der er selbst in Wärmestuben abhing, damals, nach dem Knast. Aber er hat die Kurve gekriegt. „Für meine Tochter“, gesteht er. Zwei Schlaganfälle haben Spuren hinterlassen. Ab und an fallen ihm nicht die richtigen Worte ein.
Ich denke gerade, dass alles gut läuft, als ein Gast auf den Fußboden kotzt. Jacky springt zu ihm und hält ihn fest. „Du musst atmen. Wir – raus – an die Luft.“ Der Mann stöhnt. Sein Magenkrebs mache ihm zu schaffen, erklärt er. Deshalb habe er vorhin zwei Bier getrunken, gegen die Schmerzen … 
Die beiden schaffen es auf den Hof. „Atme!“ ermutigt ihn Jacky und macht vor, wie tief er die Luft durch die Nase einatmet. Er schnauft dabei. Der Gast macht mit. Beide atmen im gleichen Rhythmus. Das weicht die Übelkeit auf. Das Leben kehrt zurück. „Ist das geil?“ schreit Jacky und klopft dem Mann begeistert auf die Schulter. „Danke, Mann“, höre ich den Gast sagen. 
So punktgenau hätte ich nicht helfen können – auf Augenhöhe, respekt- und liebevoll zugleich. Jacky sagte wortlos in meine Richtung: „Siehste!“ Und fand auch Worte: „Gemeinschaft. Ist wichtig. Wir brauchen uns.“ 
Ja, wir brauchen einander. Um Kommunion, um Gemeinschaft zu leben, die so zu lieben versteht wie Jesus – und ich stehe diesbezüglich immer noch am Anfang! Ich will lernen, wie ich noch mehr lieben kann. Ich glaube, das ist Sinn und Zweck meines Lebens. Ich will Gott lieben mit allem, was ich bin. Ich will meinen Nächsten lieben wie mich selbst. 
Das Kommunionkind ist erwachsen geworden. Danke, Jacky.

Anstoß 11/2024
Christina Kölpin
Arbeiten in Kleingruppen beim Fachtag

Foto: Erzbistum Berlin/Angela Kröll

In Workshops brachten Teilnehmerinnen auch Scham-Erfahrungen aus ihren Arbeitsbereichen mit ein. 

Um Scham und Beschämung ging es bei einem Fachtag des Katholischen Netzwerks Kinderschutz in Berlin. Fachleute plädierten dafür, Schamgefühle nicht zu verdrängen, sondern sie anzuerkennen.

„Wer kennt es nicht, dieses Gefühl, am liebsten im Boden zu versinken, weil etwas so unangenehm, peinlich oder verletzend ist?“ Mit diesen Zeilen lud das Vorbereitungsteam des katholischen Netzwerks Kinderschutz zu seinem Fachtag ein. „Scham und Beschämung finden sich auch in der pädagogischen und pastoralen Arbeit mit Kindern und Jugendlichen“, so das Netzwerk. „Durch subtile, offensichtliche oder unbewusst verletzende Bemerkungen, durch Bloßstellungen in sozialen Medien, körperliche Gewalt, Ausgrenzungen oder im Zusammenhang mit Machtmissbrauch oder sexualisierter Gewalt.“

„Scham bringt uns dazu, unsere Normen und Werte zu hinterfragen“

Mit ihrer Einladung trafen die Netzwerkmitglieder auf reges Interesse. 150 Gäste waren Ende Februar in die Katholische Hochschule für Sozialwesen nach Berlin-Karlshorst gekommen. Zahlreiche Berufsgruppen aus den Diensten und Einrichtungen im Erzbistum Berlin, etwa aus der der Kinder-, Jugend-, Familien- und Behindertenhilfe, waren vertreten: Lehrkräfte, Erzieherinnen, Studierende und Ehrenamtliche waren unter den Interessierten. 
„Scham ist eine komplexe Emotion“, sagte Professor Gabriele Kuhn-Zuber, Präsidentin der Hochschule, bei ihrer Begrüßung. „Sie bringt uns dazu, uns klein und unsicher zu fühlen, egal an welcher Position wir uns befinden. Aber sie bringt uns auch dazu, unser Handeln sowie unsere Normen und Werte zu hinterfragen.“ Dass die Beschäftigung mit  Scham wichtig sei, sehe man auch an den Anmeldezahlen, fand die Professorin.
Für einige Aha-Momente sorgte zu Beginn der Sozialwissenschaftler Dr. Stephan Marks mit seinem Vortrag „Scham – die tabuisierte Emotion?“. Marks ist nicht nur Autor und Supervisor, sondern bildet seit vielen Jahren Berufstätige, die mit Menschen arbeiten, zu dem Thema weiter. Aus seinen Fortbildungen berichtete er zum Beispiel von Pflegenden, die von älteren Menschen beschimpft, bespuckt und gedemütigt wurden. Anhand dieser Erlebnisse erklärte der Wissenschaftler so genannte Scham-Abwehrmechanismen. Die Pflegenden bekamen auf diese Weise die Scham der älteren Menschen ab – darüber, dass sie das Bett eingenässt hatten oder etwas anderes getan hatten, für das sie sich schämten. 
„Scham wird häufig von Trotz, Wut und Gewalt abgewehrt“, so Marks. Dennoch werde in der Praxis der sozialen Arbeit nie über Scham gesprochen. Die Emotion anzunehmen und nicht klein zu reden, sei die große Herausforderung. „Ein guter Umgang mit Schamgefühl ist entscheidend für gute Mitmenschlichkeit. Man kann also sagen, die Scham ist Wächterin der Menschenwürde“, erklärte Marks. 
Wie genau in der Praxis mit Scham und Beschämung umgegangen werden kann, dieser Frage widmete sich der Fachtag anschließend in acht Workshops. Vielfältige Situationen kamen dabei zur Sprache. Wie lassen sich in der pädagogischen Arbeit körpernahe Situationen so gestalten, dass niemand beschämt und dass Missbrauch verhindert wird, war dabei eine Frage. Lehrer und Erzieher, die in der Sexualerziehung tätig sind, fragten danach, wie sie bei dieser Aufgabe professionell mit Scham umgehen können.

„Wie gehe ich mit jungen Menschen um, die andere beschämen?“

Kirsten Messina, Studentin der Sozialen Arbeit und momentan in ihrem Praxissemester an katholischen Schulen im Einsatz, brachte einige Fragen in die Workshops ein: „Ich frage mich: wie gehe ich mit jungen Menschen um, die andere beschämen, zum Beispiel durch verbale Gewalt? Oder mit so einer Situation in der Schulklasse, also wenn Beschämung in einer Gruppe passiert?“ 
Antworten gab – neben den anderen Gastdozenten – der Workshopleiter Lars Dabbert. Er gab darüber hinaus tiefe Einblicke, wie traumatische Erlebnisse von Kindern und Jugendlichen eng mit Schamgefühlen verknüpft sind. Er stellte heraus, dass es entscheidend sei, das Scham- und Schuldempfinden anzuerkennen statt es wegzureden. Es könne eine Möglichkeit sein, in einer Schulklasse ganz offen mit allen Anwesenden über diese Emotionen zu sprechen, ohne eine bestimmte Person hervorzuheben. Solche Tipps für die Praxis wurden von den Teilnehmern dankbar aufgenommen.

Teilnehmerinnen des Fachtages
Gespannte Aufmerksamkeit für die Fachreferenten. Im Fokus waren Menschen aller Altersstufen. 

Aus Scham für die katholische Kirche ein Schutzkonzept installiert

Dass Scham- und Schuldgefühle unabhängig vom Alter sind, machte Fridolin Schubert deutlich. Schubert kam aus der Berliner Kinder- und Jugendhilfe-Einrichtung Sancta Maria zum Fachtag. Offen und ohne Umschweife sagte er in einem Workshop: „Ich habe mich aufgrund der Missbrauchsfälle in der katholischen Kirche geschämt, die im Jahr 2010 publik wurden. Als dann auch noch ein Verdachtsfall in unserer Einrichtung auftauchte, habe ich mich schuldig gefühlt, obwohl ich nichts dafür konnte.“ 
Doch er hat den Eindruck, gestärkt aus dieser Erfahrung hervorgegangen zu sein. Das, worauf es am meisten ankomme, sei Transparenz. Keine Organisation sei perfekt, überall passierten Fehler. „Wir haben an unseren Fehlern gearbeitet und ein umfassendes Schutzkonzept vor sexualisierter Gewalt entwickelt“, berichtete er. 
Nach dem tiefen Eintauchen in solche und andere Erlebnisse und Erfahrungen traten zum Abschluss des Fachtags Dörthe Engelhardt und Barbara Demmer vom „Improzess“ Improvisationstheater auf. Die Schauspielerinnen brachten das Publikum nicht nur zum Lachen, sondern auch zum Durchatmen nach einem intensiven Tag.

Scham kann ein wertvoller Gewissenskompass sein

Auch Uta Recher genoss diese Augenblicke. Sie kennt aus ihrer Arbeit bei der Caritas viele Berührungspunkte mit Scham. Recher arbeitet in einem künstlerischen Projekt über das Leben von Menschen auf der Straße. Darüber hinaus ist sie verantwortlich für den Besuchsdienst älterer Menschen und hat eine Ausbildung als Schulungsreferentin für sexualisierte Gewalt absolviert. „Scham bedeutet oftmals Leid, sagt sie, „aber meine wichtigste Erkenntnis heute ist, dass in unserer Arbeit die Scham ein Gewissenskompass für uns selbst ist und als solcher bleiben darf.“

Fachtag des Katholischen Netzwerks Kinderschutz in Berlin
Oliver Gierens
Reiner Haseloff zu Besuch in Kloster Helfta

Foto: Oliver Gierens

Schwester Mirjam und Ministerpräsident Reiner Haseloff empfangen den Segen von Pfarrer Matthias Weise.

Hoher Besuch in Eisleben: Ministerpräsident Reiner Haseloff ist Schirmherr für den Neubau auf dem Gelände des Klosters Helfta, der anstelle des alten Pilgerhauses entsteht. Doch seine künftige Nutzung ist noch offen.

Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) hat im Kloster Helfta in Eisleben den Grundstein für einen Multifunktionsbau auf dem Gelände des ehemaligen Pilgerheims gelegt. Haseloff, der Schirmherr des Neubaus ist, sagte, das Klostergelände sei einer der historisch wichtigsten Orte in Sachsen-Anhalt. Hier wirkten einst die Mystikerinnen Mechthild von Magdeburg (geboren um 1208 - gestorben zwischen 1282 und 1294), Gertrud von Helfta (1256-1302) und Mechthild von Hackeborn (um 1241-1298/99).
Bei der Zeremonie wurde eine Zeitkapsel, unter anderem gefüllt mit einer Urkunde zur Klostergeschichte, in einem Rohr im Boden der Baustelle versenkt. Dieses wurde anschließend von Haseloff, einer Schwester des Klosters und weiteren Beteiligten mit Beton verfüllt. Zuvor wurden die Kapsel sowie die Baustelle von Pfarrer Matthias Weise gesegnet.
Auf dem Grundstück sollen vier Gebäudeeinheiten mit jeweils 110 Quadratmetern entstehen. Die Nutzung sei noch offen, sagte Rainer vor der Straße vom Unternehmerverband Mansfeld-Südharz. Er ist auch Vorstandsmitglied im Förderverein des Klosters. Möglich seien etwa Büros oder eine andere Nutzung.
Der Bau, der sich in der äußeren Gestaltung eng an den im Herbst 2023 abgetragenen Ursprungsbau anlehnt, soll Ende dieses Jahres fertig sein, hieß es. Ein Verbund regionaler Unternehmer investiert demnach etwa 1,2 Millionen Euro.
Das Zisterzienserinnen-Kloster Helfta wurde 1229 auf Schloss Mansfeld gegründet und siedelte 1258 nach Helfta über. In dieser Zeit war es das Zentrum mittelalterlicher Frauenmystik im Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation. In den Wirren des Bauernkriegs ging es unter und wurde säkularisiert.
Der Verband der Freunde Helftas e.V. kaufte das Kloster nach dem Untergang der DDR und übertrug es dem Bistum. In den folgenden Jahren entstanden auf Spendenbasis Kirche, Konventsgebäude und Gästehaus. Seit 1999 leben im Kloster wieder Zisterzienserinnen, die an Geist und Tradition der heiligen Frauen von Helfta anknüpfen wollen. Sie bieten unter anderem Exerzitien oder stille Tage für Gäste an und laden zu Gebetszeiten ein.

Grundstein für Pilgerhaus Kloster Helfta gelegt
Tomas Gärtner
Benediktiner-Abt Nikodemus Schnabel im Gespräch

Foto: Tomas Gärtner

Benediktiner-Abt Nikodemus Schnabel in der Katholischen Akademie des Bistums Dresden-Meißen im Gespräch mit Referent Sebastian Ruffert. 

Der Benediktiner-Abt Nikodemus Schnabel aus Jerusalem sieht sich nicht als „Schönwetter-Mönch“. Bei seinem Besuch in Dresden berichtete er von der Lage in Israel und sagte, Christen müssten bei den Leidenden bleiben.

Bisweilen kommt es Nikodemus Schnabel so vor, als schauten viele in Deutschland auf die Ereignisse im Nahen Osten wie auf ein Fußballmatch. Die einen schwenken ihre Fahnen für Israel, die anderen für Palästina. „Man meint, auf der richtigen Seite der Geschichte stehen zu müssen.“ Der Benediktiner-Pater, 1978 in Stuttgart geboren, seit Mai 2023 Abt der Dormitio-Abtei in Jerusalem, nimmt sehr viel Schwarz-Weiß und schrille Bekundungen wahr, wie er bei einem Vortrag am 27. Februar in der Katholischen Akademie in Dresden sagte. 

Die göttliche Kostbarkeit der Menschenwürde hat jeder – auch Migranten

Der Jerusalemer Abt hingegen vertritt zusammen mit seinen Glaubensgeschwistern in Israel eine christliche Perspektive, nämlich die einer Minderheit von nicht einmal zwei Prozent der Bevölkerung. „Ich bin weder pro-israelisch, noch pro-palästinensisch, ich bin pro Mensch.“ Die göttliche Kostbarkeit der Menschenwürde habe jeder. Vielfalt ist für ihn Alltag. „Christliche Kirche ist bei uns bunt und international vernetzt.“ 13 Kirchen unterschiedlicher Konfessionen aus vier Ländern vereint seine Bischofskonferenz. 
Besonders gut kennt er inzwischen etliche Migranten und Asylbewerber in Israel, unter ihnen sehr viele Menschen von den Philippinen. Als „moderne Arbeits­sklaven“ müssten sie ihren Arbeitgebern fast rund um die Uhr zur Verfügung stehen, etwa im Baugewerbe oder als Putzkräfte. Von 2021 bis zu seiner Wahl als Abt war er ihr Seelsorger. Er würde sich wünschen, wenn solche kaum sichtbaren Menschen auch in Deutschland mehr Platz in der Kirche hätten, merkte er an. Ihr größter Wunsch sei, beten und ihren Glauben praktizieren zu können. Viele ihrer Arbeitgeber verwehrten ihnen das. „Da müssen wir kreative Wege gehen.“ Gottesdienste feiern sie in der Woche, heimlich, in Fabrikhallen oder in einem Karate-Studio. 
Unter den Menschen, welche die Terroristen der Hamas am 7. Oktober 2023 ermordete, waren neben Juden, Muslimen, Drusen, Buddhisten auch vier Christen, ein Mann, drei Frauen. Alle Philippinos, als Arbeitsmigranten Altenpfleger in Kibbuzim. Im Requiem für sie Anfang November habe die Witwe des ermordeten  Paul Vincent Castelvi in den Fürbitten zuerst um Schutz für die christlichen Geschwister im Gazastreifen gebetet.

Wenn jeder in seinem Leid steckt, ist es schwer, miteinander zu sprechen

17 von ihnen, Männer, Frauen, Kinder, kamen um, als bei einem Angriff der israelischen Luftwaffe die Mauer des griechisch-orthodoxen Pfarrzentrums St. Porphyrius auf sie stürzte. Elham Farah, eine 81 Jahre alte christliche Palästinenserin, die als pensionierte Musiklehrerin die Orgel der römisch-katholischen Pfarrei „Zur Heiligen Familie“ in Gaza-Stadt spielte, wurde versehentlich von einem israelischen Soldaten erschossen. „Es trauert sich nicht anders um einen Menschen, der von der Hamas ermordet, oder um einen, der als ‚Kollateralschaden‘ einer militärischen Aktion getötet wurde,“ sagte Schnabel.
Auch sie als Geistliche habe die blutige Gewalt und das Leid sprachlos gemacht. Deshalb öffnete der Lateinische Patriarch am 17. Oktober 24 Stunden lang die Dormitio-Basilika. In ökumenischer Gemeinschaft beteten sie alle 150 Psalmen. Mit Benefizkonzerten machen sie Kirchen zu Oasen für Trost und Hoffnung. „Dort sieht man dann auch Männer mit Kippa und Frauen mit Kopftuch. Miteinander zu sprechen ist kaum möglich, wenn jeder in seinem Leid steckt. Aber miteinander musizieren.“ 
Bevor Vertreter der Kirchen in Deutschland ihre Statements abgaben, hätte sich Abt Nikodemus gewünscht, dass sie bei ihnen in Jerusalem nachgefragt hätten, worauf es jetzt ankomme. Radikale Politiker beider Seiten neigten dazu, die Gegenseite zu dehumanisieren. Religion sollte sich nie vor den Karren der Politik spannen lassen. „Wir als Glaubende sind ihr freches Gegenüber.“
Bei den leidenden Menschen zu bleiben, darauf komme es gerade jetzt mehr denn je an, betont Abt Nikodemus. Auch wenn er auf der Straße täglich angespuckt wird von radikal nationalistischen Israelis, „Hooligans der Religion“, wie er sie nennt. „Wir sind keine Schönwetter-Mönche.“ Dieser Krieg stelle die Frage nach dem Glauben besonders dringend. „Ich glaube an Ostern, sonst würde ich in diesem Ozean an Leid und Verzweiflung versinken.“

Benediktiner-Abt Nikodemus Schnabel spricht über die Lage in Israel
Holger Jakobi
Kinder zu Gast in der Medienstelle des Bistums Erfurt

Foto: Medienstelle Erfurt

Kindergartengruppen und Schulklassen besuchen regelmäßig die Medienstelle in der Erfurter Regierungsstraße. Die Mitarbeiter stellen den Kindern Bücher vor.

Seit 30 Jahren besteht die Medienstelle im Bistum Erfurt. Vorläufer war die Arbeitsstelle für pastorale Hilfsmittel. Neben dem Verleih sind die Mitarbeiter bestrebt, Nutzer zu beraten und sie an Bücher und Filme heranzuführen.

„Die Digitalisierung hat unser Angebot verändert“, betont Markus Böttcher von der Medienstelle im Bistum Erfurt. „Was 1994 noch an Rollfilmen sowie an Video- und Tonkassetten angeboten wurde, ist heute völlig verschwunden. Videorekorder werden nicht mehr hergestellt.“ Und auch die DVD werde längst nicht mehr in allen deutschen Medienstellen angeboten.
Markus Böttcher ist in der Erfurter Medienstelle – der einzigen katholischen Einrichtung dieser Art im Osten Deutschlands – für die Filme zuständig. Er wählt aus, welche Produktionen angeboten werden. Vor allem aber ist ihm die Beratung derer wichtig, die die Medienstelle nutzen. „Ich habe die Erfahrung gemacht, dass zwischen der Altersvorgabe der Filmwirtschaft und den Empfehlungen des Filmdienstes der katholischen Kirche durchaus Differenzen liegen. Der Filmdienst liegt oft bei einer höheren Altersfreigabe für einen Film“, sagt Böttcher. Er schätzt die Informationen des Filmdienstes für die Auswahl und die Beratung der Nutzer: „Da wird viel Hintergrund geboten.“
Abrufbar sind die Angebote unter www.medienstellen.de, so Böttcher. Dort können Filme heruntergeladen werden, die für die Bildungsarbeit, den schulischen Unterricht, aber auch für die private nichtgewerbliche Nutzung im Haus- oder Familienkreis zum Einsatz kommen. Aus rechtlichen Gründen sei die Nutzung regional eingeschränkt. Die Filme dürfen nur im Gebiet des Bistums Erfurt genutzt und eingesetzt werden. Die Einstellung eines Films koste zirka 600 Euro.

Kinderbücher und Fachliteratur

In Erfurt wird in diesem Jahr an das 30-jährige Bestehen der Medienstelle erinnert. Über das Jahr verteilt gibt es verschiedene Veranstaltungen. Hervorgegangen ist die Einrichtung aus der Arbeitsstelle für pastorale Hilfsmittel, die über viele Jahre vom verstorbenen Hans Donat geleitet wurde und die kirchliche Bildungsarbeit in der DDR unterstützte. 1993 wurde der inzwischen ebenfalls verstorbene Jork Artelt mit dem Aufbau einer neuen Medienstelle beauftragt, die dann 1994 ihre Arbeit aufnahm.
Von Anfang an dabei ist Christina Balint, die für die Bibliothek zuständig ist. Neben der Fachliteratur zur Glaubensgestaltung oder zur Erziehung liegt der Schwerpunkt ihrer Arbeit bei den Kinderbüchern bis zum Alter von 14 Jahren. Der Bücherbestand werde ständig aktualisiert, betont Balint. Ein Bereich sei etwa auch die Umweltthematik. „Wir versuchen, den Menschen mit Literatur Unterstützung für ihr Leben zu geben.“
Einzelne Kinder kämen genauso selbstverständlich in die Medienstelle wie Kindergartengruppen und Schulklassen. „Wir geben den Kindern dann immer Zeit, in den Büchern herumzustöbern“, sagt Balint, und fügt hinzu: „Wir bieten nicht allein einen Ort der Medienberatung, sondern einen Ort der Begegnung.“ Regelmäßig stellten sie und ihr Kollege Kitakindern und Schülern Buchtitel vor, in dem sie einfach auch aus den Büchern vorlesen.
Die Medienstelle ist eine Einrichtung des Bistums Erfurt. Gefördert wird der Einsatz von Medien in der kirchlichen Bildungsarbeit. Schwerpunkt ist die religiöse Bildung. Die Einrichtung stellt ausgewählte Medien innerhalb des Bistums zur Verfügung. Die Mitarbeiter geben Tipps und Anregungen für deren Einsatz und beraten bei der Planung von Veranstaltungen.

Flohmarkt, Lesung und Tag der offenen Tür

In diesen Tagen lädt die Medienstelle zu folgenden Angeboten ein:  9. März, 10 bis 13 Uhr: Bücherflohmarkt; 14. März, 16 Uhr, in der Brunnenkirche: Autorenlesung mit Willi Weitzel für Kinder ab fünf Jahren. Motto „Der Frieden ist angebrochen“. Karten für die Lesung sind kostenlos in der Medienstelle erhältlich. Am 20. April ist in der Medienstelle ab 13 Uhr ein Tag der offenen Tür geplant.

Mehr Infos: Medienstelle im Bistum Erfurt, Regierungsstraße 45, Erfurt, Tel. 03 61/ 6 57 23 65 oder 66 / E-Mail medienstelle@bistum-erfurt.de
www.bistum-erfurt.de/medienstelle/

30 Jahre Medienstelle im Bistum Erfurt
Christina Innemann
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„Ich schreibe Sie ein paar Tage lang krank. Sagen wir, die ganze Woche“, teilte mir meine Hausärztin vor kurzem mit. Ich fiel fast vom Stuhl: Eine ganze Woche zu Hause rumliegen und nichts tun können? Wie sollte ich das denn schaffen?

Porträt Christina Innemann
Christina Innemann
Katholische Polizeiseelsorgerin in Mecklenburg-Vorpommern

Natürlich beugte ich mich der fachlichen Meinung und kurierte mich aus. Ich schlief viel. Mutete mir kaum etwas zu. Trank Tee. Obwohl ich anderen in Seelsorgegesprächen regelmäßig dazu rate, gut auf die eigene Gesundheit zu achten, fiel mir das selbst sehr schwer. 
Als ich fiebernd im Bett lag, frustriert, weil ich mich ausgebremst fühlte, kam mir plötzlich der Gedanke: Beten hilft bestimmt. Und so formulierte ich vorsichtig ein Gebet. Ich bat Jesus, mir Kraft und Geduld zu schicken – diesen Beistand hatte ich echt nötig! 
Ich war baff, wie sehr mich das Zwiegespräch mit Gott aufbaute. Ich fühlte mich nicht mehr so hoffnungslos, sondern getröstet. Und gestärkt. Warum hatte ich das nicht schon viel früher und viel häufiger versucht – zu beten, wenn ich krank bin? 
Bereits im Alten Testament, im Buch Exodus, steht im Kapitel 15: „Ich bin der Herr, dein Arzt.“ Damit verbunden ist in dem Fall die Zusage Gottes an sein Volk, dass es im Gegensatz zu den Ägyptern von schlimmen Krankheiten verschont bleibt. Bedingung dafür ist das Einhalten seiner Gebote.
Nun ist der christliche Glaube kein Ersatz für eine medizinische Betreuung im Krankheitsfall. Aber nach meiner Erfahrung denke ich: Wenn es uns gelänge, unsere „Verbindung nach oben“ auch im Krankheitsfall zu aktivieren, könnte uns das immens stärken. Beten bedeutet, näher an Gott heranzurücken und uns von seiner Liebe umarmen zu lassen. 
Während ich das schreibe, fühlt es sich selbst für mich als norddeutsche Seelsorgerin fast überschwänglich an. Aber genau das habe ich gespürt, als ich kränkelte. Beten hilft uns durch kleine grippale Infekte. Und sicher durch andere, schwerwiegendere Krisensituationen. 
Daran wurde ich vor kurzem erinnert. Wozu ein kleiner Infekt doch alles gut sein kann… .

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