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Nächstenliebe ist das Markenzeichen des Christentums 

30 Tauf- und Firmbewerber und bewerberinnen auf dem Weg im Glauben

„Es bewegt mich immer wieder, von ihren einzelnen Lebenswegen und Entscheidung zu hören“, sagte Bischof Dr. Gerhard Feige zu den 30 erwachsenen Bewerberinnen und Bewerbern zu Taufe, Firmung und Eucharistie und zur Aufnahme in die katholische Kirche im Bistum Magdeburg. „Ich bin dankbar, dass sie den Ruf Gottes vernommen haben und offen sind für den Heiligen Geist.“

In seiner Predigt bei dem Zulassungsgottesdienst stellte der Bischof die Frage: „Wann ist ein Christ ein Christ?“ Sicherlich sei der Glaube an den Dreieinigen Gott und die Taufe etwas Wesentliches, aber es gäbe noch mehr. „Für bedenkenswert halte ich den Ausspruch ‚Christ ist man nur für andere!‘“, so der Bischof, denn unser Vorbild Jesus ist nicht vom Himmel gekommen, um für seiner selbst willen. Er hatte ein Herz für die Menschen und ihre Leiden und er ging dafür bis in den Tod am Kreuz.“ Als Salz der Erde seien Christen dazu aufgerufen, Geschmack in das Leben der anderen zu bringen. „Nächstenliebe ist das Markenzeichen des Christentums.“ Unzählige Beispiele zeigten, wie Christen aus Liebe zu Christus für andere Menschen da waren und sind.

„Aber ist man als Christ tatsächlich nur für andere da?“ fragte der Bischof weiter. Ein Spruch aus der Volksmission kam ihm dabei in den Sinn: „Rette deine Seele!“ Der Glaube des Einzelnen müsse lebendig werden um wirken zu können. „Jeder von uns ist von Gott geliebt und findet bei Ihm seine Zukunft. Gott ist kein abstraktes Etwas, sondern jemand zu dem ich eine ganz persönliche Beziehung habe. Wir dürfen Du zu Ihm sagen und im Gebet alles vor Ihn bringen.“

Der von Papst Benedikt zum Weltjugendtag in Köln geprägte Satz ‚Wer glaubt ist nicht allein‘ gehöre für Bischof Feige ganz wesentlich zum Christsein. „Wir werden in eine Hoffnungsgemeinschaft hinein getauft! In eine Gemeinschaft von Menschen aus allen Völkern und Nationen, die von Christus her lebt, ein Haupt und viele Glieder, jeder mit all seinen Fähigkeiten und Talenten.“

Dieser Gemeinschaftssinn war für einige Taufbewerberinnen und -bewerber ausschlaggebend, sich auf den Weg zur Taufe zu machen. Birgit Barth aus Aschersleben erzählte von der Gemeinschaft mit ihren katholischen Familienmitgliedern und anderen Gemeindemitgliedern. „hier habe ich Geborgenheit gefunden.“ Auch Niclas Steve Wiswe aus Merseburg habe sich in der Gemeinde vor Ort wohlgefühlt, dass er jetzt in die Gemeinschaft aufgenommen werden möchte. Auf der Suche nach Inspiration kam Jan Hofmann nach Köthen. In vielen Gesprächen mit dem Pfarrer und den Menschen vor Ort, nach den Einladungen zu Veranstaltungen und auch durch den Weg seiner Frau Ilona, die wieder in die Kirche eintritt, hat er den Weg von der evangelischen zur katholischen Kirche gefunden.

Aber auch Lebenskrisen und Zweifel haben den anwesenden Bewerberinnen und Bewerbern den Weg zu Gott und den Glauben gewiesen, auch wenn sie zumeist in atheistischen Familien aufgewachsen waren. Der Glaube kam einfach, auch wenn nicht jeder weiß, wann das genau passiert ist. Sven Dillge aus Bitterfeld hat beruflich viele Menschen beim Sterben begleitet, die Hoffnung, die Christinnen und Christen dabei ausgestrahlt haben, haben ihn angesteckt. Nun möchte er Ostern getauft werden.

Dass Gott kein Flaschengeist ohne Wunschbegrenzung ist, war Tom Burges schnell klar, auf seinem wie er es nennt kurvigen Weg zum Glauben. „Christentum ist für mich Gnade“, sagte der in Halle lebende Mann. „Nun steh ich hier“, fügt er schmunzelnd an.

Den mitgereisten Paten und Begleitern überreichte der Bischof eine Kerze, die sie für die Taufe auch gern noch selbst gestalten können.

(sus; Fotos: Sperling)

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