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Weihbischof im "Verhör"

Gerhard Feige stellte sich dem Fragebogen der Magdeburger Volksstimme.
Veröffentlicht in der Wochenendbeilage vom 5. August 2000
Wo würden Sie am liebsten leben?
Mehr zu Hause und weniger unterwegs.
Was änderten Sie sofort in Sachsen-Anhalt, wenn Sie Ministerpräsident wären?
Ich würde mich für mehr wertorientierten Unterricht an allen Schulen einsetzen.
Gibt es Prinzipien, die Sie hochhalten, auch wenn die Mehrheit anders denkt?
Ja, diese ergeben sich aus meinem christlichen Glauben und seiner Sicht der Welt. Dazu gehört z.B. der Respekt vor der Würde eines jeden Menschen als Ebenbild Gottes von der Zeugung bis zum Tod.
Welche Landschaft mögen Sie am meisten in Sachsen-Anhalt?
Biografiebedingt das Saaletal und die Altmark.
Welche eigenen Fehler würden Sie gerne ungeschehen machen?
Durch die ich andere verletzt habe.
Wie viele Stunden in der Woche gönnen Sie sich selbst?
Das läßt sich nicht genau sagen. Auf jeden Fall bin ich dabei, mir ein paar Mußestunden mehr abzuringen.
Was sind Ihre Stärken?
Meine Genauigkeit.
Und Ihre Schwächen?
Meine Genauigkeit.
Welche Bücher haben Sie zuletzt gelesen?
"Woran glaubt, wer nicht glaubt?" von Carlo M. Martini und Umberto Eco, "Balkanchronik" von Michael W. Weithmann, "Die tragischen Ursprünge der deutschen Fußnote" von Anthony Grafton und als tägliche Begleitlektüre Passagen aus der Bibel.
Welche Komponisten hören Sie gern?
Alle Meister des Barock und orthodoxer Kirchenmusik.
Wann würden Sie von sich sagen: ich bin glücklich!
Entspannt nach einem Erfolgserlebnis, in wunderschöner Natur, in einem festlichen Gottesdienst, bei einem Konzert oder wenn ich jemanden wirklich habe trösten, erfreuen und aufbauen können.
Was trinken Sie am liebsten und mit wem und wo?
Milchgeschäumten Cappucino mit lieben Freunden in Rom.
Welches Ereignis der Geschichte hätte Sie gern persönlich miterlebt?
Die Gründung des Erzbistums Magdeburg 968.
Welche Vorbilder haben Sie?
Keine, die ich einfach nachahmen wollte oder vergöttere.
Was täten Sie, wenn Sie noch einmal 20 wären?
Wiederum Theologie studieren und Seelsorger werden.
Worüber können Sie lachen?
Immer noch über Zeichentrickfilme, geistreiche Witze und kuriose Begebenheiten.
Wen ertragen Sie nur mit Humor?
Selbstdarsteller, Populisten, Karrieristen, Kritikaster, Krämerseelen und Schwarz-Weiß-Maler.
Woran glauben Sie?
An einen anderen Gott als den der Märchen, kleinkarierter Berechnung oder primitiver Polemik und an die Sinnhaftigkeit der Welt.
Was schätzen Sie an Ihren Freunden?
Offenheit und Hilfsbereitschaft.
Was schätzen Ihre Freunde an Ihnen?
Das können diese nur selbst sagen.
Sind Sie auch politikverdrossen?
Seit 1989 nicht mehr.
Welcher Satz, den Sie einmal gelesen haben, verfolgt Sie?
Mein bischöflicher Wahlspruch "Wacht und betet".
Und welche Melodie?
Schon seit meiner Schulzeit die des Deutschlandlieds: "Einigkeit und Recht und Freiheit ..."
Ihre beliebteste Web-Adresse im Internet?
www.kath.de
Was ist für Sie das größte Unglück?
Auf die Fülle menschlichen Leids nicht angemessen reagieren zu können.
Ihr Lieblingsschriftsteller?
Fjodor M. Dostojewski.
Welche geschichtlichen Gestalten verachten Sie am meisten?
Als Historiker halte ich mich mit Verachtung zurück. Ich bin aber entsetzt über das, wozu Menschen fähig waren - und immer noch sind.
Welche geschichtlichen Gestalten bewundern Sie am meisten?
Die katholischen Untergrundbischöfe, Geheimpriester und illegalen Ordensleute in der Tschechoslowakei, der Sowjetunion (besonders der Ukraine) und anderen kommunistischen Staaten.
Ihre Lieblingsnamen?
Dafür reicht hier der Platz nicht.
Welche Fehler entschuldigen Sie am ehesten?
Die ohne die neuen Rechtschreibregeln keine wären.
Ihre Lieblingsheldinnen in der Wirklichkeit?
Couragierte Frauen in Krisensituationen.
Welche Eigenschaften schätzen Sie bei einem Mann am meisten?
Sensibilität, Dialogfähigkeit und Beherrschung.
Welche Eigenschaften schätzen Sie bei einer Frau am meisten?
Natürlichkeit, unverkrampftes Selbstbewußtsein und Charme.
Wer oder was hätten Sie sein mögen?
Ich sage es mit Eugen Roth: "Oft führ´ man gern aus seiner Haut, doch wenn man suchend um sich schaut, erblickt man ringsum lauter Häute, in die zu fahren auch nicht freute."
Ihre Vision von einer glücklichen Welt?
Der Himmel auf Erden.



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