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Sankt Martin

Magdeburg (pbm) - "Mit helfen durch Teilen" heißt es diesmal zur großen Martinsfeier am Sonntag, dem 11. November, im Magdeburger Dom. Dabei bittet die Partnerschaftsaktion Ost des Bistums Magdeburg die Kinder der Stadt erneut, den rund 3000 armen Kindern im russischen Tutajew zu helfen. Erbeten werden Päckchen unter anderem mit Schulmaterial, Kosmetika, Bastelmaterial, Spielzeug, massiver Schokolade sowie anderen Süßigkeiten. Die Geschenke können verpackt und unverpackt abgegeben werden.

Die Martinsfeier beginnt 16:30 Uhr. Danach ziehen die Kinder gegen 17:00 Uhr mit ihren Laternen zum Kloster Unserer Lieben Frauen, wo es Martinshörnchen und ein großes Feuer geben soll. Auch in diesem Jahr ist wieder eine Musikkapelle dabei. Gemeinsame Veranstalter der Martinsfeier sind die katholische und die evangelische Kirche.

Martin von Tours

Martin von Tours wurde 316 als Sohn eines römischen Militärtribuns im heutigen Ungarn geboren. Mit 15 Jahren trat er, seinem Vater folgend, ebenfalls in die Armee ein. In diese Zeit fällt die bekannte Begegnung mit dem frierenden Bettler am Stadttor von Amiens, dem Martin eine Hälfte seines Mantels gab. Martin bewegte dieses Erlebnis so sehr, dass er bald darauf den Militärdienst quittierte und sich taufen ließ. Später zog er sich sogar als Einsiedler auf eine Insel nahe Genua zurück. Schon da galt Martin als ein Heiliger Gottes.

Im Jahr 371 wurde Martin vom Volk zum Bischof von Tours in Frankreich gewählt. Auch hielt er an seinem aszetischen Lebensstil fest und zog mit einigen Mönchen vor die Tore der Stadt in armselige Holzhütten. Aus dieser Einsiedelei entwickelte sich später das berühmte Kloster Marmoutier, das zu einem Mittelpunkt des kulturellen und aszetischen Lebens des Abendlandes wurde. Martins Kampf gegen die Missstände innerhalb der Kirche brachte ihm allerdings auch Feinde ein, was ihn aber nicht beirrte. Er starb auf einer seiner vielen Seelsorge-Reisen durch sein Bistum am 8. November 397 in Candes bei Tours. Zu seiner Beisetzung am 11. November strömten riesige Menschenmassen nach Tours, darunter auch 2000 Mönche. Das Grab des fränkischen Nationalheiligen und Patrons der Schneider, Bettler und Kriegsdienstverweigerer befindet sich in der Kathedrale von Tours.

Brauchtum zum Martinstag

Noch heute ist der Martinstag mit vielen Bräuchen verbunden. So gibt es das Martinshörnchen, das in seiner Form den Broten ähnelt, die zur Zeit Martins gegessen wurden. Eine andere Tradition ist die Martinsgans: Als die Bewohner der französischen Stadt Tours Martin zu ihrem Bischof machen wollten - heißt es in der Legende - soll der sich aus Bescheidenheit versteckt haben. Aufgespürt haben sie ihn schließlich in einem Gänsestall. Das aufgeregte Schnattern des Federviehs hatte ihn verraten.

Im Volksbrauch galt der Martinstag zudem als Tag des Winteranfangs. Am Martinstag waren Korn- und Weinernte beendet, und es begann das Schweineschlachten. Oft wechselten die Knechte und Mägde ihre Dienststellen, und die bäuerlichen Abgaben wie der Zehnte waren fällig. Seit dem sechsten Jahrhundert begann am Martinstag das bis Weihnachten dauernde Adventsfasten. Darum fanden am Vorabend noch einmal große Schmausereien statt. Häufigster Festbraten war die Martinsgans.

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