Konzert im Kloster Helfta

Eisleben (pbm) - Zu einem Konzert für Orgel und Saxofon lädt am Tag des offenen Denkmals, am Sonntag, 14. September, das Kloster Helfta in seine Mauern ein. Das Konzert mit Hans-Günther Wauer an der Orgel und Warnfried Altmann am Saxofon beginnt 15.00 Uhr und ist überschrieben "Reichtum des Erlebens".

Konzert und Künstler

Wie nur selten entsteht im Spiel dieses Duos Musik, die unmittelbar berührt: Warnfried Altmann und Hans-Günther Wauer entdecken im Medium der Klänge eine Art Wahlverwandschaft. Dabei spielen das Wissen um die historischen Wurzeln, die Empfindsamkeit für subtile Ausdeutungen des Materials und die im Umgang mit Jazz und Neuer Musik gewonnene Offenheit gewiß eine Rolle; doch als entscheidend erweist sich, wie beide aufeinander zugehen: unvoreingenommen, bereit sich einander (wie auch denen, die ihnen zuhören) vorbehaltlos mitzuteilen, anzuvertrauen. Sie erzählen gemeinsam Geschichten, künden von Hoffnung und Zweifel, von intensiv gelebter Gegenwart. Was sich spontan entwickelt und schlüssig in Form aufgeht, beruht nicht in erster Linie auf Bauplänen zu musikalischer Architektur, sondern auf den gleichen Schwingungen des Gefühls. Wie hier die Generationen zusammenfinden – Hans-Günther Wauer ist älter als Altmanns Vater - , wie sich unterschiedliche Lebens-und Welterfahrungen ergänzen, Mentalitäten miteinander korrespondieren, läßt Respekt und Zuneigung erkennen. Ein intuitives Miteinander, wie es so wohl nur im Prozeß des Improvisierens gefunden und entwickelt werden kann.
Bert Noglik

• HANS-GÜNTHER WAUER, geboren 1925, zählt zu den herausragenden Organisten der Gegenwart. Er studierte an der Leipziger Musikhochschule als einer der letzten Schüler Karl Straubes. Von 1951-96 war er Domorganist an der berühmten Ladegast-Orgel in Merseburg, an der die großen Orgelkompositionen Liszts und Reubkes uraufgeführt wurden. Seit Jahrzehnten gibt Wauer in ganz Europa gefeierte Konzerte. Seine Neigung galt schon immer der Entdeckung neuer Klangformen und Einflüsse, die über die Klassik hinausgehen. Er rief zahlreiche Konzertreihen und Festivals ins Leben. 1998 wurde er mit dem Bundesverdienstkreuz erster Klasse geehrt.
  
  
• WARNFRIED ALTMANN, geboren 1958, studierte an der Musikhochschule Dresden im Hauptfach Saxophon und arbeitete einige Jahre als Musiker in Big Bands. Seit Anfang der 80er Jahre spielt er in verschiedenen Jazzformationen und komponiert. Hauptschaffensfeld ist für ihn die Improvisation, die ihn auch mit Künstlern anderer Bereiche, wie Tanz, bildende Kunst und Literatur zusammengeführt hat. Er hat einen Lehrauftrag für Improvisation an der Magdeburger Universität. Seine musikalische Arbeit wurde in zahlreichen Rundfunk – und Fernsehaufnahmen und in bisher 10 CD-Produktionen dokumentiert. Eine intensive Konzerttätigkeit führt ihn jedes Jahr durch ganz Deutschland und das europäische Ausland.
  
  In dem Konzert für Orgel und Saxofon kommen Improvisationen über Choräle zu Gehör, eigene Stücke und freie Improvisationen, wobei die Akustik in der Kirche eine große Rolle spielt, denn der Raum spielt mit.
  
  Warnfried Altmann