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Bischof Johannes Braun verstorben

Beerdigung auf der Huysburg


Gott, der Herr, rief in den Abendstunden des 17. Juli 2004 seinen treuen Diener

Johannes Braun

Bischof und Apostolischer Administrator em. in Magdeburg in sein ewiges Reich.


Bischof Johannes Braun wurde am 28. Oktober 1919 in Dortmund geboren. Im Jahre 1938 nahm er in Paderborn das Studium der Philosophie und Theologie auf. Die kriegsbedingte Einberufung zur Wehrmacht im Jahre 1940 führte zu einer Unterbrechung des Studiums. Er empfing die Priesterweihe am 8. August 1948 durch Erzbischof Lorenz Jaeger in der St. Georgskirche zu Paderborn.

Von 1948 – 1952 war er Vikar in St. Sebastian in Magdeburg. Im Zuge der Neuordnung der Priesterausbildung im Gebiet der damaligen DDR begründete er 1952 das Norbertuswerk als Vorseminar für spätberufene Priesteramtskandidaten und übernahm dessen Leitung. Fast 20 Jahre stand er im Dienst der Priesterausbildung; er prägte in dieser Zeit eine ganze Generation von Priestern für den Seelsorgedienst in der mitteldeutschen Diaspora.

Am 3. März 1970 wurde Johannes Braun durch Papst Paul VI. zum Titularbischof von Puzia di Bizacena und zum Adjutor-Bischof mit dem Recht der Nachfolge des Erzbischöflichen Kommissars für Magdeburg, des Weihbischofs Dr. Friedrich Maria Rintelen, ernannt. Er empfing die Bischofsweihe am 18. April 1970 in St. Sebastian zu Magdeburg. Sein Wahlspruch lautete: „In fide et veritate – im Glauben und in der Wahrheit.“

Am 23. Juli 1973 wurde er Apostolischer Administrator im Bischöflichen Amt Magdeburg.

Der Beginn seiner bischöflichen Amtstätigkeit fiel in die unruhige Zeit, die auf die Ereignisse des Jahres 1968 folgten. Die innerkirchliche Problematik dieser Jahre gaben der Ausübung seines Hirtenamtes ein eigenes Gepräge. Hinzu kam auf politischer Ebene das deutliche Erstarken der politischen Macht der DDR, die zu einer erheblich verstärkten Spannung im Verhältnis zwischen Staat und Kirche führte.

Bischof Braun war von seiner Natur her der Tradition verbunden. Seine pastorale Sorge galt der Neuevangelisierung des mitteldeutschen Raumes. Es war ihm ein Anliegen, die reiche christliche Tradition des Landes neu ins Bewusstsein zu rufen. Wer in das Bischofshaus kam, fand vor dem Arbeitszimmer des Bischofs den großen Wandteppich, auf dem die Heiligen der Magdeburger Kirche an ihren jeweiligen Lebensorten zu finden waren. Er suchte die Verehrung dieser Heiligen mit neuem Leben zu erfüllen. So wusste er sich selber in der Nachfolge des Heiligen Adalbert, dessen tausendjährigen Geburtstag er im Jahre 1981 mit Freude im Magdeburger Dom feierte. Den heiligen Norbert ließ er zum Patron der Magdeburger Kirche erheben. Seiner Verehrung galt sein besonderes Bemühen. Am Chorgestühl von St. Sebastian ließ er eine Reihe von Tafeln mit Bildern aus seinem Leben anbringen. Auch die Fenster der Domkirche sprechen von diesem großen Heiligen der Kirche von Magdeburg.

Ein Lieblingsort war für Bischof Braun die Huysburg. Er siedelte dort den Benediktinerorden neu an und begleitete die Mönche mit persönlichem Engagement in der wechselvollen Geschichte des Klosters nach der Neugründung. Jahr für Jahr versammelte er die Gläubigen des Bischöflichen Amtes Magdeburg zur großen Wallfahrt auf der Huysburg. Diese tiefe Beziehung ließ in ihm den Gedanken aufkommen, an diesem ehrwürdigen Ort seine letzte Ruhestätte zu finden.

Im Jahre 1990 wurde Bischof Braun emeritiert. Am 24. März 1990 nahm er die Weihe seines Nachfolgers Leo Nowak vor. Er übersiedelte nach Paderborn, wo er im Schatten des Domes wohnte. Durch seine schriftstellerische Tätigkeit und durch vielfältige Kontakte hielt er trotz wachsender gesundheitlicher Beeinträchtigung den Kontakt zum Bistum Magdeburg.

Für das Erzbistum Paderborn
Hans-Josef Becker
Erzbischof

Für das Bistum Magdeburg
Dr. Gerhard Feige
Diözesanadministrator

Die Eucharistie für den Verstorbenen feiern wir am Freitag, 23. Juli 2004 um 10 Uhr in der Klosterkirche St. Marien Huysburg. Anschließend findet die Beisetzung in der dortigen Kirche statt. Die Mitbrüder werden gebeten in Chorkleidung teilzunehmen.

Am Vorabend der Beerdigung ist um 18.00 Uhr eine Eucharistiefeier im Hohen Dom zu Paderborn für den Verstorbenen.

Anstelle von Kränzen oder Blumen bittet der Verstorbene um eine Gabe für den Aufbau des Klosters Huysburg (Konto-Nr. 147 0000, BLZ 810 932 74, Volksbank Magdeburg).
Im Anschluss an die Beerdigung wird zum Imbiss in den Räumen des Klosters Huysburg eingeladen.


Predigt zum Requiem

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