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Nur auf christlichem Fundament

Europäische Union soll ihre Wurzeln anerkennen

Magdeburg (pbm) - Will Europa seine Einheit und Identität erhalten, muss es nach Ansicht des polnischen Historikers Kazimierz Dopiersala zu seinen Wurzeln zurück kehren: zum Christentum. Es sei besorgniserregend, meinte der Professor für Geschichte an der Universität Poznan am Samstag beim Partnerschaftstag des Bistums Magdeburg, dass dies derzeit gerade nicht geschehe. Europa könne nicht „auf einem ausschließlich ökonomischen und finanziellen Fundament aufgebaut werden“. Gerade diese Faktoren trügen zur Feindschaft zwischen Ländern bei und „verbinden sie nicht“, sagte Dopiersala.


Eine gemeinsame Sprache für Europa akzeptieren!Teilnehmer des Partnerschaftstages folgen den Ausführungen von Professor Dopiersala.

Ein einheitliches Europa sei zudem nur denkbar, so der Historiker weiter , wenn es auch die europäischen Nationen der untergegangenen Sowjetunion beachte. Andernfalls würden stets neue Rivalitäten entstehen, die notgedrungen zu Konflikten führten. Europa müsse eine Familie bilden, in der alle Nationen ihre Traditionen behalten und sich dadurch gegenseitig bereichern. Nach seinen Worten sollen die Europäer vor allem eine gemeinsame Sprache akzeptieren, wie im Mittelalter das Latein - und gleichzeitig die eigene Nationalsprache behalten. Auch ähnliche Rechtsgrundsätze und gemeinsame Wertvorstellungen, die aus der christlichen Tradition stammen, seien ein wesentliches Verbindungsmittel zwischen den Völkern.

Europa könne nur überdauern, so das Fazit Dopiersalas, wenn es sich der Verweltlichung, der kosmopolitischen Oberflächlichkeit und der Massenkultur erfolgreich widersetze. Die Europäische Union, unterstrich er am Ende seines Vortrags noch einmal, könne sich nur unter der Voraussetzung erfolgreich weiter entwickeln, „dass die politisch-ökonomische Ebene mit dem ideologisch-regligiösen Bereich in Verbindung bleibt“.


Kardinal Miloslav Vlk

In seiner Predigt zum Partnerschaftstag hatte zuvor schon der Prager Kardinal Miloslav Vlk auf die gemeinsamen christlichen Wurzeln der europäischen Nationen hingewiesen. Er erinnerte an den heiligen Adalbert, der bereits vor mehr als tausend Jahren in Magdeburg zur Schule gegangen war und später Bischof von Prag wurde. Adalbert sei auch heute eine prägende Figur für das voran schreitende Zusammenwachsen des europäischen Kontinents.

Im weiteren Verlauf der Predigt griff Vlk dann aber auch das Leitwort des diesjährigen Partnerschaftstages und der Bistumswallfahrt auf: „Unterwegs mit Christus“. Die Lehre der Kirche, dass Christus nicht nur im eucharistischen Sakrament gegenwärtig sei, sondern überall dort, wo zwei oder drei in seinem Namen zusammen kommen, diese Lehre sei vielen Christen „immer noch zu wenig bewusst“. Und Vlk erinnerte an ein Wort Papst Pauls VI., der gesagt habe, Jesus sei auch jenseits der Liturgie mitten in der Welt gegenwärtig. „Das war für uns damals eine starke Sache“, so der Kardinal. Und er versicherte den Zuhörern: „Ihr geht nicht alleine in die Welt, sondern Christus geht mit euch.“



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