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4500 Jugendliche feierten ihren Glauben

Weltjugendtag in der Landeshauptstadt

Magdeburg (pbm) – Das trübe Wetter tat der Stimmung keinen Abbruch: Ausgelassen, gemeinsam und doch auf sehr unterschiedliche Weise feierten am Samstag mehr als 4000 Jugendliche im übervollen Magdeburg Dom ihren christlichen Glauben. Gäste aus Brasilien, Frankreich, Bosnien, Litauen …, die vor dem Weltjugendtag in Köln das Bistum Magdeburg besuchen, trafen sich mit ihren Gastgebern der Landeshauptstadt.

Schon am frühen Morgen hatten sich die Gäste, die bis Montag überall im Bistum privat wohnen, aus den teils entfernten Winkeln der Diözese auf den Weg gemacht. Sogar aus Lauchhammer, Salzwedel und Zeitz kamen die Jugendlichen und ihre Gastgeber zum „Fest der Nationen“ an die Elbe. Auch etliche Bürgermeister der gastgebenden Orte waren der Einladung gefolgt und hatten sich auf den Weg nach Magdeburg gemacht.



Im Gottesdienst, der dem bunten Treiben auf dem Domplatz voranging, ermunterte der Magdeburger Bischof Gerhard Feige die Jugendlichen ihr Leben „aufmerksam, offen und vertrauensvoll“ zu gestalten. Solche Haltungen seien gerade in einer Welt, die oft soziale Kälte offenbare, lebensnotwendig; sie „bereiten den Boden dafür, dass etwas Wunderbares geschieht“. Feige warnte aber auch vor religiösem Fundamentalismus jeglicher Coleur. Der könne „schon da beginnen, wo Menschen ihre Weise zu beten, ihren Ausdruck von Frömmigkeit für das einzig Richtige und Legitime halten und diejenigen verurteilen, die andere Zugänge zu Gott haben“. Hass und Gewalt, betonte Feige, entsprächen niemals dem Willen Gottes. Immer wieder kam während des Gottesdienstes spontaner Beifall auf. Es wurden Fahnen aus den Heimatländern geschwenkt und in den verschiedensten Sprachen mitgebetet. Besonderes Ereignis im Gottesdienst war die Taufe und Firmung von vier Jugendlichen aus Sachsen-Anhalt und dem Benin.



Nach der Messfeier ging es auf dem Domplatz munter weiter: Brasilianer, Spanier, Franzosen und Deutsche tanzten und sangen gemeinsam und steckten immer mehr Gäste an. Wer wollte, konnte sich aber auch im Trabi-Fahren oder Streetball üben. Wieder andere bauten einen Turm aus Burger Knäckebrot oder spielten Menschen-Schach. Für viele Magdeburger, die sich nach und nach unter die Weltjugendtagsgäste mischten, boten nicht nur die afrikanischen Gäste in traditionellen Gewändern und die tanzenden Spanier ein ungewohntes Bild. Selten hatte der Domplatz in den vergangenen Jahren so viele Ordensfrauen und Priester gesehen.

Höhepunkt des Nachmittags waren schließlich die Darbietungen der Gäste. Ohne jegliche Vorgabe hatte das Bistum ihnen Bühne und Zeit zur Verfügung gestellt. Und was dann abging, riss alle mit. Flamenco, afrikanische Rhythmen, französisches Esprit, litauischer Volkstanz, brasilianische Samba... Bis in den Abend hinein, bis zur Rückfahrt in die gastgebenden Kirchengemeinden, ebbte die Begeisterung auf dem Domplatz nicht ab. Voller Enthusiasmus zeigten sich Gäste und Gastgeber, was es heißt, zur katholischen Weltkirche zu gehören. Ein Vorgeschmack auf Köln.



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