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Bischof: Gottes Schöpfung bewahren!

Blumenbeet im Hintergrund ein KlostergebäudeKloster Huysburg (pbm) - Zu engagiertem Umweltbewusstsein, das auch die soziale Gerechtigkeit in den Blick nimmt, hat der Magdeburger Bischof Gerhard Feige aufgerufen. In seiner Predigt zur traditionellen Bistumswallfahrt ins Kloster Huysburg kritisierte Feige, die Menschen hätten ihre Sonderstellung in der Schöpfung missbraucht. „Wir sind nicht der Schöpfer", mahnte er, „sondern ebenfalls Geschöpf und mitverantwortlich für alles Geschaffene." Wenn die Menschen nicht schnell zu einer solchen Haltung umkehrten, stünde die Welt bald am „Rand der apokalyptischen Selbstzerstörung". Zu einer tiefgreifenden Umkehr gebe es keine Alternative. Viele der mehr als 4000 Wallfahrer zeigten sich von den Worten des Bischofs beeindruckt und bedachten die Predigt mit Applaus.

„Ein richtiges Wort zur richtigen Zeit", meinte auch Johannes Hils, der mit seiner Familie aus Halle zur Huysburg gereist war. Zwar sei es im ersten Moment oft bequemer und billiger, den Umweltschutz hinten an zu stellen, „am Ende müssen aber unsere Kinder einen viel höheren Preis bezahlen". Wer es sich leisten könne, pflichtete seine Frau ihm bei, solle wenigstens hin und wieder biologische Produkte kaufen oder Ökostrom beziehen. Ganz ähnlich hatte sich zuvor auch Bischof Feige geäußert: „Sicher erscheint manches nur wie ein Tropfen auf den heißen Stein", gab er an anderer Stelle seiner Predigt zu bedenken, „aber wenn erst einmal ein Anfang gemacht ist und viele mitziehen, ist es möglich, die Entwicklung durchaus positiv zu beeinflussen."

Wie ernst es Feige mit seinen Worten ist, zeigte schließlich auch die Ankündigung, dass es in Kürze für das Bistum Magdeburg eine Fachkommission für Frieden, Gerechtigkeit und Bewahrung der Schöpfung geben wird. Diese soll die Themen Ökologie und soziale Gerechtigkeit in besonderer Weise in den Blick nehmen, die Bistumsleitung beraten und so die notwendige Sensibilität für die Probleme schaffen und wach halten.

 

Das Thema der Messfeier - „Gottes Schöpfung - uns anvertraut" - durchzog die gesamte Wallfahrt wie ein roter Faden. Nach dem Gottesdienst gab es an vielen Ständen Essen aus nachhaltig wirtschaftenden Betrieben wie dem Caritas-Bio-Hof Gut Glüsig. Auf Einweggeschirr wurde weitgehend verzichtet, und viele Wallfahrer hatten sogar eigenes Besteck sowie Teller und Becher mitgebracht. Im Gelände des Klosters luden an Lesepulten Bilder und Texte zum Nachdenken über die Umwelt ein. Und auch das Programm zwischen Messfeier und Schlussandacht spiegelte das Thema vielfach wider: So stellten Mitarbeiter der Caritas ihr Projekt „Grünes Klassenzimmer" vor, ein meditativer Rundgesang im Romanischen Saal der Huysburg lies Besucher den Sonnengesang des heiligen Franz mit alles Sinnen erleben, Malteser luden zum „Basteln mit der Natur" ein, die Pfadfinder hatten einen „Natur-Erlebnispfad" vorbereitet und die Arbeitsstelle Jugendpastoral zeigte, dass auch mit Müll noch viel anzufangen ist.

Wie in jedem Jahr hatten sich auch diesmal wieder viele Freunde aus den Partnerdiözesen des Bistums Magdeburg auf den Weg zur Huysburg gemacht. Unter ihnen waren beispielsweise Bischof Gilbert Louis aus Chalon, Bischof Juozapas Matulaitis aus Kaisiadorys und Erzbischof em. Henryk Muszynski aus Gniezno.

Die Wallfahrtskollekte in Höhe von 8800 Euro wird in diesem Jahr aufgeteilt. Ein Teil - 2500 Euro - geht diesmal an das Mitglied im Caritasverband refugium e.V. Der eingetragene Verein vertritt im Bistum Magdeburg die Interessen von Kindern und Jugendlichen, die ohne Begleitung Erwachsener nach Deutschland kommen. Seine Mitglieder unterstützen die Kinder, die in ihrer Heimat keine Perspektive mehr hatten, durch eine umfassende und unmittelbare Sorge in allen Lebensbereichen. Der andere Teil der Kollekte kommt gemäß dem Aufruf der deutschen Bischöfe den Flutopfern in Pakistan zugute. 

 

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