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Antworten aus dem Bistum Magdeburg

Bundesweite Umfrage zum Thema "Sexueller Missbrauch"

Logo des BistumsMagdeburg (pbm) - In Zuge seiner Recherche übermittelte ein Nachrichtenmagazin kürzlich allen deutschen Diözesen einen Fragebogen zum Thema "Sexueller Missbrauch". Wir dokumentieren im Folgenden die Antworten aus dem Bistum Magdeburg.

Wie viele Verdachtsfälle von Kindesmissbrauch bzw. Kindesmisshandlung durch Geistliche oder Laien (z.B. aus dem Bereich kirchlicher Jugendarbeit) gibt es derzeit in Ihrem Bistum/Erzbistum?

Derzeit liegt kein Verdacht vor.

Wie viele Fälle von Kindesmissbrauch bzw. Kindesmisshandlung in Ihrem Bistum/Erzbistum sind Ihnen in der Vergangenheit - seit 1995 - bekannt geworden?

Nach unserer derzeitigen Kenntnis haben sich in der Vergangenheit zwei Priester aus dem heutigen Bistum Magdeburg an Kindern vergangen. Der Missbrauch liegt vor dem Jahr 1995; er wurde aber erst danach bekannt.
Im Jahr 2006 wurde in einem der Ortscaritasverbände des Bistums ein Fall von Kinderpornographie bekannt.
Im Herbst 2008 wurde der Übergriff eines jugendlichen Helfers während einer Rkw (Religiösen Kinderwoche) bekannt.

Wie viele dieser Fälle wurden durch Ihr Bistum/Erzbistum zur Anzeige gebracht? In wie vielen Fällen kam es zu Verurteilungen?

Da ein Priester, dessen Missbrauchstaten bereits 40 Jahre zurücklagen, 1998 verstarb, kam es zu keiner Anzeige.
Im Fall des zweiten Priesters haben die Opfer den Missbrauch angezeigt. Beide Gerichtsverfahren, die in diesem Fall eröffnet wurden, mussten wegen Verjährung eingestellt werden. Kirchen-juristisch wurde der Fall jedoch weiter betrieben.
Im Fall der Kinderpornographie in einem der Ortscaritasverbände hat die Staatsanwaltschaft ermittelt.
Den Fall des ehrenamtlichen Mitarbeiters in einer Rkw hat der Diözesanbeauftragte für Verdachtsfälle sexuellen Missbrauchs zur Anzeige gebracht. Ein Gerichtsverfahren hat stattgefunden. Das Urteil ist dem Bistum Magdeburg bisher nicht mitgeteilt worden.

Wie viele dieser Fälle führten zu disziplinarischen Maßnahmen (z.B. Versetzungen, Suspendierungen etc.) oder zu sonstigen personellen Konsequenzen?

Ein Beschuldigter (siehe 3.) war beim Bekanntwerden des Missbrauchs im Bistum Magdeburg bereits verstorben.
Der zweite beschuldigte Priester wurde von allen seelsorgerlichen Aufgaben suspendiert.
Der Caritasmitarbeiter ist aus dem Dienst des Caritasverbandes ausgeschieden.

Inwieweit gibt es spezielle Stellen in Ihrem Bistum/Erzbistum, bei denen sich Missbrauchsopfer melden können?

Missbrauchsopfer können sich an den Diözesanbeauftragten für Verdachtsfälle sexuellen Missbrauchs wenden, Herrn Dr. Nikolaus Särchen, Klinik Bosse, Hans-Lufft-Str. 5, 06886 Lutherstadt Wittenberg, Telefon (0 34 91) 4 76-330. Herr Dr. Nikolaus Särchen ist Leiter der Kommission zur Prüfung von Vorwürfen sexuellen Missbrauchs Minderjähriger durch Geistliche und andere kirchliche Mitarbeiter für das Bistum Magdeburg. Zu dieser Kommission gehören außerdem Dr. Gerd-Heinrich Kemper (Jurist) und Frau Dr. Ute Hausmann (Fachärztin für Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie).




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