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Gesprächsfaden nicht reißen lassen

Irenäus-Kreis pflegt Diaolog zwischen den Kirchen

Blick auf die Leiter der SitzungAuf Einladung von Bischof Gerhard Feige tagte der Gemeinsame orthodox-katholische Arbeitskreis St. Irenäus vom 17. bis 21. November im Magdeburger Roncalli-Haus. Der Irenäus-Kreis ist ein internationaler theologischer Arbeitskreis, der in der Zeit der Krise des offiziellen Dialogs zwischen der orthodoxen und der katholischen Kirche entstand, um den Gesprächsfaden zwischen diesen Kirchen nicht abreißen zu lassen. Mitglieder des Arbeitskreises sind 13 orthodoxe und 13 katholische Theologen aus Europa und den USA. Ko-Vorsitzende des Arbeitskreises sind Bischof Gerhard Feige und Metropolit John Yazigi, Oberhaupt der Diözese von Europa des Orthodoxen Patriarchats von Antiochien mit Sitz in Paris.

In seinem Eröffnungsvortrag erläuterte Bischof Feige den internationalen Gästen die Situation der katholischen Kirche in Ostdeutschland, die aufgrund der starken Diasporasituation vor vielen pastoralen Herausforderungen steht, andererseits aber sehr gute ökumenische Kontakte mit den anderen Christen vor Ort pflegt. Diese kamen auch darin zum Ausdruck, dass Propst Siegfried Kasparick aus Lutherstadt Wittenberg, Regionalbischof der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland, an der Eröffnungssitzung teilnahm und ein Grußwort sprach.

Blick in die die ArbeitsrundeDie Sitzung in Magdeburg war das siebte Treffen des Arbeitskreises. Nach der konstituierenden Sitzung im Juni 2004 in Paderborn kam der Arbeitskreis seither zu seinen jährlichen Treffen in Athen (Griechenland), Chevetogne (Belgien), Belgrad (Serbien), Wien (Österreich) und Kiev (Ukraine) zusammen. Der Arbeitskreis betrachtet es als seine Aufgabe, einen Raum für den inoffiziellen Meinungsaustausch und die freie und offene Diskussion zwischen orthodoxen und katholischen Theologen zu bieten, die gegenwärtige Situation in den orthodox-katholischen Beziehungen zu reflektieren und, wo möglich, Lösungsvorschläge zu unterbreiten.

Mit der Tagung in Magdeburg setzte der Arbeitskreis seine Gesprächsreihe fort, die in einem chronologischen Durchgang durch die Kirchengeschichte versucht, die Entwicklung des Verhältnisses von Primat und Synodalität in der orthodoxen und in der katholischen Kirche zu untersuchen und dabei neben dem theologischen Verständnis auch die konkrete Primatspraxis zu analysieren. Im Anschluss an das vorherige Treffen in Kiev, bei dem sich der Arbeitskreis intensiv mit den Definitionen des Ersten Vatikanischen Konzils über den Jurisdiktionsprimat und die Unfehlbarkeit des Papstes befasst hatte, widmeten sich die Mitglieder des Arbeitskreises bei ihrem Treffen in Magdeburg schwerpunktmäßig der Rezeption der Beschlüsse dieses Konzils innerhalb der katholischen Kirche sowie grundsätzlichen Überlegungen zur Ekklesiologie aus kirchenrechtlicher Sicht.

Die Ergebnisse der Gespräche werden jeweils in Form von Thesen zusammengefasst, die auch den Verantwortlichen für den internationalen orthodox-katholischen Dialog zugeleitet werden. Sie sind im Internet einsehbar unter:

www.moehlerinstitut.de/sites/ger/12orthog/12akig.html

Gruppenbild mit den Teilnehmern der Tagung
Die Teilnehmer der Tagung vor dem Roncalli-Haus in Magdeburg.

Fotos: P. Neuberg

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