Allein die Bauweise bindet 1300 Tonnen CO2
Bischof legt Grundstein für Passivenergie-Schulhaus
Halle (pbm) – In einem Jahr soll sie fertig sein: die erste Passivhaus-Schule in Holzbauweise im Bistum. An den Fundamenten wird schon einige Zeit gearbeitet. Nun hat am Freitag Bischof Gerhard Feige in Halle auch den Grundstein für das neue Gebäude gelegt, denn Träger der Schule ist die Edith-Stein-Schulstiftung des Bistums Magdeburg.
Kinder, Lehrer und Eltern der St. Franziskus-Grundschule mussten auf diesen Tag lange warten, und so manches Mal war die Hoffnung tief gesunken. Neue Zuversicht brach jedoch auf, als im Frühjahr ein Förderbescheid über 1,1 Millionen Euro eintraf. Mit Mitteln aus weiteren Fördertöpfen und dem Eigenanteil der Stiftung von 4 Millionen Euro war endlich genug Geld vorhanden. Nun soll der auf 6,35 Millionen Euro veranschlagte Bau für die inzwischen schon zehn Jahre bestehende Franziskusschule in gut einem Jahr bezogen werden. Mit seinem besonderen ökologischen Ansatz entspricht das künftige Haus wesentlich der Idee des Namensgebers der Schule, des heiligen Franziskus. Für ihn war schon im 13. Jahrhundert der sorgsame Umgang mit Gottes Schöpfung ein wichtiges Thema.
Allein aufgrund seiner Bauweise wird das Haus rund 1300 Tonnen klimaschädliches Kohlendioxid binden. Das Gebäude erhält eine luftdichte Hülle, um Wärmeverluste zu vermeiden, Brauchwasser wird über Sonnenenergie erwärmt und auf dem Dach werden Photovoltaikmodule montiert. Weitere Energiequellen des Hauses sind ein kleines aber leistungsstarkes Windkraftwerk und ein Erdwärmetauscher. In guten Jahren, meinen die Experten, könne das Gebäude sogar mehr Energie produzieren als für den Betrieb notwendig ist.
Kinder der St. Franziskus-Schule füllen die Schatulle des Grundsteins.
Foto: P. Brause
Mit dem Bau der neuen Grundschule entwickelt die Edith-Stein-Schulstiftung
zugleich ihren Bildungsstandort „Murmansker Straße“ weiter. Derzeit erhalten
dort mehr als 1200 christliche und nichtchristliche Schüler ein
Bildungsangebot, das vom christlichen Menschenbild getragen wird und das neben
einer soliden Bildung auch Antwort auf die Grundfrage geben will, was den
Menschen zum Menschen macht. Alle drei Schulen versuchen auf ihre Weise auf
diese Sinnfrage eine Antwort vom christlichen Standpunkt aus anzubieten.
Nachdem im Jahr 1997 in der Murmansker Straße zunächst der Neubau des Elisabeth-Gymnasiums entstanden war, bezog 2003 die
St. Franziskus-Schule ein Gebäude in unmittelbarer Nähe. Fünf Jahre später
startete schließlich die neu gegründete Sekundarschule St. Mauritius in damals
noch freie Räume desselben Hauses. Mittlerweile wird es in dem Gebäude– einem
zwar freundlich hergerichteten, in der Substanz aber fast maroden DDR-Schulbau
vom Typ „Erfurt“ – allerdings zunehmend eng. Der jetzt in Angriff genommene
Neubau ist darum bereits seit längerem zwingend notwendig.