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Feige leitet Ökumenekommission der DBK

Magdeburger Bischof weiter auf ökumenischer Spur 

Bischof Dr. Gerhard FeigeMagdeburg / Fulda (pbm) – Die deutschen Bischöfe haben den Magdeburger Bischof Gerhard Feige bei ihrer Herbstvollversammlung in Fulda zum Vorsitzenden der Ökumenekommission der Deutschen Bischofskonferenz gewählt. Feige tritt damit die Nachfolge des kürzlich in den Vatikan berufenen Regensburger Erzbischofs Gerhard Ludwig Müller an. Die Ökumenekommission befasst sich mit den Beziehungen zu den nicht-katholischen Kirchen in Deutschland sowie mit theologischen Grundfragen der christlichen Kirchen. Dazu zählen zum Beispiel die Frage nach dem Amtsverständnis, das Kirchenbild und auch die Lehre von der Rechtfertigung des Menschen vor Gott. Es gibt zudem eine eigene Unterkommission für die religiösen Beziehungen zum Judentum.

Für Feige selbst kam die Entscheidung nach dessen Bekunden überraschend. Andererseits ist der ehemalige Professor für Alte Kirchengeschichte, Patrologie und Ostkirchenkunde mit den Themen der Ökumenekommission bestens vertraut. Seit vielen Jahren pflegt Bischof Feige enge und gute Kontakte mit leitenden Geistlichen sehr unterschiedlicher christlicher Kirchen. Erst kürzlich äußerte er sich beispielsweisen gemeinsam mit seinen evangelischen Kollegen in Sachsen-Anhalt zur Initiative „Ökumene Jetzt“.

In der Deutschen Bischofskonferenz ist Feige seit langem Mitglied der Ökumenekommission sowie der Unterkommission für Mittel- und Osteuropa. Er leitet dort die Arbeitsgruppe Kirchen des Ostens und den Aktionsausschuss des Osteuropa Hilfswerkes Renovabis. Ferner gehört er dem Evangelisch-Katholischen Kontaktgesprächskreis auf Bundesebene und der Gemeinsamen Kommission der Deutschen Bischofskonferenz und der Orthodoxen Kirche in Deutschland an. Darüber hinaus ist Gerhard Feige seit 2006, berufen durch den Päpstlichen Rat zur Förderung der Einheit der Christen, Mitglied der Gemeinsamen Internationalen Kommission für den Theologischen Dialog zwischen der Orthodoxen Kirche und der Römisch-Katholischen Kirche. 

Feige zur Reformationsdekade

Beachtung auf Bundesebene haben vor allem Feiges Anmerkungen zur Reformationsdekade gefunden. Gleich mehrfach warnte er vor einer „Jubelfeier“ sowie einer „einseitigen Profilierung zu Lasten des ökumenischen Partners“, signalisierte aber durchaus Bereitschaft zu einem gemeinsamen Nachdenken über die Reformation und deren Folgen sowie zu einem ökumenischen Gedenken der Ereignisse. Für ihn, sagte Feige immer wieder, sei es entscheidend, ob sich evangelische und katholische Christen nach den Jahren der Reformationsdekade näher oder ferner seien. Ein breites Echo fanden zudem Feiges Thesen zur Ökumene aus den Jahren 2004 und 2009. Darin greift er unter anderem Fragen auf wie: Wovon reden evangelische und katholische Christen, wenn Sie das Wort „Ökumene" im Mund führen? Warum halten sich hartnäckig überholte Feindbilder? Wie viel Verschiedenheit ist möglich, wie viel Einheit nötig?

Geboren wurde der heutige Magdeburger Bischof 1951 in Halle (Saale). Nach dem Studium der Theologie in Erfurt empfing Feige 1978 in Magdeburg durch Bischof Johannes Braun die Priesterweihe. Bevor Feige 1982 als wissenschaftlicher Assistent an das Philosophisch-Theologische Studium Erfurt berufen wurde, war er Seelsorger in Salzwedel und Magdeburg. Der Promotion zum Doktor der Theologie 1988 folgte ein einjähriger Studienaufenthalt in Rom. Anschließend begann 1989 Feiges erste Lehrtätigkeit als Dozent in Erfurt. Zehn Jahre später ernannte Papst Johannes Paul II. Gerhard Feige zum Weihbischof in Magdeburg. Im April 2005 wurde er durch den Paderborner Erzbischof Hans-Josef Becker in das Amt des Bischofs von Magdeburg eingeführt. 

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