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„LmaA – Lasst mich am Arendsee!“ 

Pfarrer Bruno Knoche ist verstorben 

KerzeGott, der barmherzige Vater, hat am Sonntag, dem 16. September 2012, seinen treuen Diener, Herrn Pfarrer Bruno Knoche im Alter von 83 Jahren in sein ewiges Reich gerufen.

Bruno Knoche wurde am 15. März 1929 in Siegen in Westfalen geboren. Am 10. Mai 1956 wurde er von Weihbischof Dr. Friedrich Maria Rintelen in Magdeburg zum Priester geweiht.

Er stammte aus einer in Siegen hoch geschätzten Lehrerfamilie und war von tiefer katholischer Frömmigkeit geprägt.

Obwohl er seiner Heimatstadt Siegen und dem Erzbistum Paderborn zutiefst verbunden war, meldete er sich als Diakon freiwillig mit fünf weiteren Semesterkollegen in die damalige DDR. Mit ihm ging seine Schwester Gabriele.

Bruno KnocheDie Stationen seines priesterlichen Wirkens waren Gommern, Bernburg und Arendsee in der Altmark. Seit 1994 lebte er als Pensionär wieder in Siegen und hat sich bis zuletzt als Seelsorger besonders der Alten und Kranken angenommen.

Mit Arendsee war er tief verbunden. 30 Jahre hat er dort als Priester und Seelsorger gewirkt. Wer kannte diesen humorvollen und so menschlichen „katholischen Paster“ nicht? Noch heute erinnern sich viele an ihn. 1975 wurde er Dechant für das weit ausgedehnte Dekanat Stendal.

Bruno Knoche war mit einem sagenhaften Mutterwitz ausgestattet. Beinahe jeder Situation konnte er etwas Belustigendes abgewinnen und seine Umgebung zum Lachen bringen. Mit Humor hat er die Herzen vieler Menschen gewonnen. Als er Pfarrer von Stendal werden sollte lehnte er mit der Bitte ab: „LmaA – Lasst mich am Arendsee!“

Wer aber Bruno Knoche näher kennen gelernt hat, der weiß, dass sich hinter diesem mit so viel Mutterwitz, Schalk und Frohsinn ausgestatteten Mitmenschen ein doch eher ängstlicher Mitbruder verbarg. Große Ängste haben ihm oft im wahrsten Sinn des Wortes das Herz zusammengeschnürt. Der Tod seiner Schwester Gabriele, die ihn bis zu seiner Pensionierung begleitet hatte, war auch deshalb für ihn ein herber Schock.

Unser Mitbruder hatte sicher nicht grundsätzlich etwas gegen Erneuerungen und Reformen in unserer Kirche, aber sein damaliges „Lasst- mich- am- Arendsee“ war wohl doch typisch für seine eigentliche Verfasstheit: „Ihr könnt das alles machen, aber bitte nicht mit mir. Lasst mich deshalb in Arendsee“, so oder ähnlich mag er empfunden und gedacht haben. Er hatte einfach Angst, Neues zu wagen. Deshalb verteidigte er auch Papst und Kirche bei unseren oft heftig geführten Diskussionen anlässlich unserer jährlichen Semestertreffen, wenn wir mit Reformvorschlägen aufwarteten. Er liebte die Kirche in ihren alten Formen und Traditionen. „Roma locuta – causa finita!“, so war sein Kirchenverständnis, und damit konnte er auch weiterhin gut leben.

Der Priester, unser Mitbruder Bruno Knoche hat Gott und die Menschen geliebt. Das haben die Menschen verstanden und deshalb haben sie ihn so sehr geschätzt und gern gehabt. Wir danken ihm für sein Leben und Wirken im Bistum Magdeburg. Er war ein Segen für viele. Deshalb sind auch wir traurig über seinen so schnellen Tod.

Gott möge seinem so getreuen Knecht nun das Leben in Fülle schenken. Unser Mitbruder möge leben in der Freude seines Herrn!

Bischof Leo Nowak

Das Requiem für unseren verstorbenen Mitbruder feiern wir am Freitag, dem 21.09.2012, um 11:30 Uhr in der Kirche St. Joseph in Siegen-Weidenau, Weidenauer Str. 21. Die Beerdigung findet an-schließend auf dem Friedhof in Siegen-Geisweid statt.

Wir wollen unseres verstorbenen Mitbruders im Gebet und bei der Eucharistiefeier gedenken.

Magdeburg, den 17. September 2012

Dr. Gerhard Feige
Bischof

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