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Märtyrerkirche und engagiertes Laienapostolat

Bischof lobt Ukrainische Griechisch-Katholische Kirche

Bischof Feige im Gespräch mit Großerzbischof Sviatoslav ShevchukKiew (dbk/pbm) – In Kiew hat Bischof Gerhard Feige als Vertreter der Deutschen Bischofskonferenz das Engagement der ukrainischen Katholiken des byzantinischen Ritus gewürdigt. Anlässlich der Großen Synode der Griechisch-Katholischen Kirche in der Ukraine und auf dem Hintergrund der kirchenpolitischen Situation meinte Feige: Wenn die Kirchen in ökumenischer Gemeinsamkeit am Leben der Menschen Anteil nehmen und sich auch in schwierigen Stunden verständigen, „dann kann die Botschaft vom einen Leib unseres Herrn Jesus Christus, in dem wir alle Glieder sind, umso glaubwürdiger verkündet werden“.

Anlass für den Besuch des Magdeburger Bischofs in Kiew war auch die Taufe der Kiewer Rus vor 1025 Jahren. Der Kiewer Großfurst Wladimir I. hatte sich offiziell am 28. Juli 988 nach byzantinischem Ritus taufen lassen. Damit hielt das Christentum Einzug in jene Gebiete, in den heute Russland, Weißrussland und die Ukraine liegen. Feige bezeichnete dieses Jubiläum als Ereignis, das die Ukrainische Griechisch-Katholische Kirche mit den orthodoxen Kirchen im Land verbinde.

„Gerade weil Ihr Land und Ihre Stadt nicht in gleicher Weise wie wir in Deutschland von der Säkularisierung, ja von einer Gleichgültigkeit in den religiösen Dingen erreicht worden sind, bin ich überzeugt davon, dass es Ihnen gelingen wird, die Botschaft des Evangeliums und den Missionsgeist von vor 1025 Jahren auch heute als angemessene und glaubhafte Zukunftsvision für alle Christen und für die Entwicklung dieses Landes darstellen zu können“, betonte Bischof Feige. „Auch wenn viele Ihrer Gläubigen das schwere Los einer Märtyrerkirche persönlich erleiden mussten, weil ein gottloser Staat alles kirchliche Leben in massiver Weise zu unterbinden versuchte, so feiert man heute nicht das Ende des Christentums, sondern im Gegenteil das Ende der atheistischen Herrschaft und die Befreiung des Glaubens mit den neuen Entfaltungsmöglichkeiten, die gerade die Griechisch-katholische Kirche in der Ukraine heute hat.“

Bischof Feige, der im Auftrag der Deutschen Bischofskonferenz an der Synode und der Einweihung der neuen Kathedrale in Kiew teilnahm, besucht die ukrainische Kirche auch in seiner Funktion als Vorsitzender des Aktionsausschusses des kirchlichen Hilfswerkes Renovabis. In seiner Grußbotschaft an den amtierenden Großerzbischof von Kiew Sviatoslav Shevchuk und an die Synode, zeigte sich der Magdeburger Bischof beeindruckt vom wiedererstarkenden Laienapostolat in der Ukrainischen Griechisch-Katholischen Kirche. Bereits 2011 hätten die Mitbrüder der Großen Synode das pastorale Wirken von „lebendigen Pfarreien als Orte der Begegnung mit dem lebendigen Christus“ als Ziel formuliert: „Das kirchliche Leben soll von möglichst vielen Gläubigen mitgestaltet werden. Sie haben auch Interesse daran geäußert, mit der Kirche in Deutschland in einen Dialog über die verschiedenen Ansätze und Erfahrungen der Evangelisierungsarbeit zu treten. Denn die Stärkung des Laienapostolats ist auch bei uns deutschen Bischöfen ein wichtiges Thema. So ist uns bewusst, welches große Potential gerade bei den Frauen vorhanden ist, wenn es um die Vermittlung unseres Glaubens geht. Demgemäß setzen wir uns gegenwärtig auch mit der Frage auseinander, wie wir Frauen stärker in kirchliche Leitungspositionen einbeziehen können“, so Bischof Feige.Bischof Feige beim Festgottesdienst in Kiev: Einzug

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