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Die Einheit der Kirche lag ihm am Herzen

Nachruf

KerzeGott, der barmherzige Vater, hat am 25. Dezember 2013, seinen treuen Diener, Pfarrer Markus Hillebrand im Alter von 79 Jahren in sein ewiges Reich gerufen. 

Pfarrer Markus Hillebrand wurde am 29. Oktober 1934 in Warnsdorf (Sudetenland) geboren. Bis in seine letzten Tage hat ihn diese Herkunft geprägt. Ab und an sprach er immer noch einige tschechische Worte. Im Jahr 1946 musste die Familie ihre Heimat verlassen und kam nach mehreren Stationen in Sammellagern als Flüchtlinge nach Mücheln im Geiseltal. Nach seiner Studienzeit in Erfurt und auf der Huysburg, für die er sehr dankbar war, wurde er am 1. Dezember 1958 in Magdeburg zum Priester geweiht.

Entsprechend der Praxis von Weihbischof Friedrich Maria Rintelen kamen Neupriester oftmals erst einmal in eine Kuratie, so auch Markus Hillebrand nach Bornum. Da dort keine Pfarrwohnung existierte, zog er ins evangelische Pfarrhaus. Seine Freundschaft mit dem evangelischen Pfarrer Lau dauerte zeitlebens an, zumal die Einheit der Kirche ihm ein zentrales Anliegen war. Von 1963 bis 1967 wirkte er als Vikar in Staßfurt. Dann folgte die Vikarsstelle in Naumburg und 1970/71 die Vikarsstelle in der Propsteipfarrei Halle.

In den Dekanaten Egeln und Naumburg-Zeitz war er zugleich Dekanatsjugendseelsorger. Nachdem Johannes Braun 1971 zum Bischof geweiht worden war, ernannte er Markus Hillebrand zum Jugendseelsorger für das Bischöfliche Amt Magdeburg. Es waren stürmische Zeiten für Pfarrer Hillebrand, zumal sein Vorgänger gerade aus dem Amt geschieden war. Als Höhepunkte seiner Arbeit in dieser Phase erfuhr er die Jugendwallfahrten auf der Huysburg und auf dem Petersberg. Wie gern er sich daran erinnerte, zeigten die Großaufnahmen, die im Treppenaufgang seines Hauses hingen.

Wichtig war Markus Hillebrand die Pflege der Gemeinschaft unter den Priestern. So nahm er nicht nur regelmäßig an den Treffen der Fokolarpriester, sondern auch an den Treffen seines Weihekurses mit Wolfgang Simon, Fritz Endt und Karl Schenke teil. Fritz Endt berichtet, dass Markus bei oft heißen Diskussionen immer auf die geistliche Mitte aller Fragen hinwies. Er meinte, dass sein Vorname „Markus“ auch insofern passte, als seine Liebe zur Heiligen Schrift ihn stark bestimmte. Er habe sich oft gefragt, was Jesus sagen wollte, wenn es bei Mt 24,45 heißt: „Wer ist der treue und kluge Knecht, den sein Herr über sein Gesinde gesetzt hat, um ihnen die Speise zu geben zur rechten Zeit?“

Im Jahr 1981 setzte ihn Bischof Johannes Braun als Caritasdirektor ein. Sofort nahm er Kontakt zu den Mitarbeitern auf und besuchte diese, um sie in ihrem Umfeld zu erleben. Seine engste Mitarbeiterin Christa Kramer erzählt, dass er sehr lernbereit war. Vor jeder Entscheidung hat er sich beraten lassen. Ohne auf üble Nachrede zu achten, hat er im Interesse der Sache auch unangenehme Dinge durchgesetzt.

Von 1986 bis 1989 war Markus Hillebrand dann Geistlicher Direktor am St. Elisabeth-Krankenhaus in Halle. Wurde er in diesen Jahren gefragt: „Wie viel Schwestern haben Sie?“, pflegte er zu antworten: „6 (leibliche) und 91 (Ordensschwestern)“. Das deutet ein wenig seine Offenheit an, die über die starke Familienbindung hinausging.

Im Jahr 1989 wurde er zum Pfarrer der Pfarrei Marienstuhl Egeln ernannt. Diese Pfarrei leitete er bis zu seiner Pensionierung im Jahr 2000. Zugleich war er von 1997 an Dechant für das Dekanat Egeln.

Den Ruhestand verlebte er im Pfarrhaus in Kemberg. Solange es seine Gesundheit erlaubte,  übernahm er Gottesdienste. Im Jahr 2010 zog er nach Dessau. Dort lebte er mit einigen seiner Schwestern zusammen in einem Haus. Nachdem seine Schwester Christa seinen Weg von Anfang an mit großer Liebe begleitet hatte, sorgten sich nun die anderen Schwestern mit ihren vielfältigen Begabungen um ihn.

Am Fest der Geburt des Herrn schenkte ihm der allmächtige Gott die neue Geburt für das ewige Leben. Jetzt feiert er, der die Liturgie so liebte, in der Gestalt der himmlischen Vollendung.

Paul Christian

Das Requiem für unseren verstorbenen Mitbruder feiern wir am Donnerstag, dem 02.01.2014, um 10.00 Uhr in der Propsteikirche St. Peter und Paul in Dessau. Die Beerdigung findet am selben Tag um 14.00 Uhr auf dem Süd-Friedhof in Halle/Saale statt. Priester und Diakone sind eingeladen, das Requiem und die Beerdigung in Chorkleidung mitzufeiern. Wir wollen unseres verstorbenen Mitbruders im Gebet und bei der Eucharistiefeier gedenken.

Magdeburg, den 28. Dezember 2013

Dr. Gerhard Feige
Bischof

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