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Monsignore Wolfgang Quack ist verstorben

Nachruf

Grabmal mit EngelGott, der Herr über Leben und Tod, hat am Freitag, dem 15. November 2013, seinen Diener, Monsignore Pfarrer i. R. Wolfgang Quack im Alter von 86 Jahren in sein ewiges Reich gerufen.

Wolfgang Quack wurde am 04.04.1927 in Breslau geboren. In seiner Heimatstadt besuchte er zuerst die Volksschule und anschließend das St. Matthias-Gymnasium. Im Jahr 1944 wurde er zum Arbeitsdienst und später zur Wehrmacht eingezogen. Bei den letzten Kämpfen in der Lüneburger Heide geriet er in englische Kriegsgefangenschaft. Nachdem er im April 1946 entlassen wurde, begab er sich zu seinen inzwischen umgesiedelten Eltern nach Quedlinburg und besuchte dort die Oberschule, an der er 1947 die Reifeprüfung ablegte.

Von 1947 bis 1951 studierte Wolfgang Quack Pädagogik, Geschichte, Psychologie und Philosophie an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. Nach dem 2. Lehrerexamen trat er in den Schuldienst des Landes Sachsen-Anhalt ein und unterrichtete ein Jahr lang an Grundschulen in Bernburg / Saale.

In Kontakt gekommen mit dem Magdeburger Seelsorgeamtsleiter und späteren Bischof in Erfurt, Hugo Aufderbeck, entdeckte er seine Berufung zum Priestertum. So gab er 1952 seinen Lehrerberuf auf und begann am Philosophisch-Theologischen Studium in Erfurt Theologie zu studieren. Seine Ausbildung setzt er im Erzbischöflichen Priesterseminar auf der Huysburg fort und wurde am 21.12.1956 in Magdeburg zum Priester geweiht. Seinen priesterlichen Dienst begann er im Januar 1957 als Vikar in der Pfarrei St. Marien in Schöneck.

Von 1958 an arbeitete Wolfgang Quack für 34 Jahre im Norbertuswerk Magdeburg, also in jener kirchlichen Schule, an der junge Männer, die schon eine Berufsausbildung abgeschlossen hatten und sich dann auf den Weg zum Priestertum begeben wollten, ein kirchliches Abitur erwerben konnten. In dieser Einrichtung, die man heute als "Zweiten Bildungsweg" bezeichnen würde, war es seine Aufgabe, als Deutschlehrer - meist bei den Neuen im Unterkurs eingesetzt - jene jungen Männer, die aus dem Handwerk oder aus der Landwirtschaft kamen, in die Geheimnisse und Feinheiten der deutschen Grammatik und Rechtschreibung einzuweihen. Diese Herkulesarbeit glich - um im Bilde zu sprechen - dem Behauen grober Steine. Deutschlehrer Quack tat dies mit großem Eifer, mit strenger Zensierung und in hoher fachlicher Kompetenz. Schüler, die bei ihm im Unterricht waren, kannten sich anschließend aus in der Sprache unseres Landes.

Viele Jahre wirkte Pfarrer Wolfgang Quack als Präfekt im Hause. Zu dieser Aufgabe gehörte es, zeitweilig den Rektor zu vertreten, die Arbeitsdienste einzuteilen und zu überwachen, kurz: Er war die Exekutive. Weitere zehn Jahre (von 1973 bis 1983) stand er dem Norbertuswerk als Rektor vor und hatte das Haus gegenüber den Behörden zu vertreten, natürlich auch in oft heiklen Situationen gegenüber der Staatssicherheit. Im Kollegium hielt sich Wolfgang Quack meist still und bescheiden zurück. Im Vordergrund zu stehen, war nicht seine Sache.

Während seiner letzten Arbeitsjahre im Hause war Monsignore Quack gleichzeitig Pfarrer in der Gemeinde  "Maria Hilfe der Christen" in Magdeburg-Ottersleben. Nach all den Jahren als Lehrer übernahm er 1983 gern auch die Leitung dieser Pfarrei, in der er segensreich gewirkt hat. Die Alten, Kranken und Sterbenden lagen ihm besonders am Herzen.

Nach der Gründung des Diözesanverbandes der KAB (Katholische Arbeitnehmerbewegung), der in seiner Pfarrei eine starke Gemeindegruppe besaß, übernahm er 1993 für einige Jahre den Dienst als Diözesanpräses.

Aus Alters- und Krankheitsgründen trat Monsignore Wolfgang Quack 1996 in den Ruhstand und übernahm die Aufgabe des Hausgeistlichen im Mutterhaus der Dernbacher Schwestern, die er bis 2006 wahrgenommen hat. Seit 2009 lebte er in Montabaur anfangs in einer Privatwohnung, in den letzten Monaten in einem Altenpflegeheim.

Am 15.11.2013 hat unser Mitbruder nun sein Leben in die Hände unseres Herrn Jesus Christus zurückgelegt. Er vergelte ihm alle Mühen um die ihm anvertrauten Menschen im Norbertuswerk, in den Gemeinden des heutigen Bistums Magdeburg und im Mutterhaus der Dernbacher Schwestern und schenke ihm die Fülle des Lebens.                                                   

Dieter Müller / Thomas Kriesel

Das Requiem für unseren verstorbenen Mitbruder wird am Donnerstag, dem 21.11.2013, um 14:00 Uhr in der Klosterkirche des Mutterhauses der Dernbacher Schwestern (Katharina-Kasper-Straße, 56428 Dernbach) gefeiert. Die Beisetzung erfolgt anschließend auf dem Klosterfriedhof.

Last uns unseres verstorbenen Mitbruders im Gebet und bei der Eucharistiefeier gedenken.

Magdeburg, dem 18. November 2013

Raimund Sternal,
Generalvikar

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