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Persönlichkeiten bringen die Zeit in Bewegung

Festwoche feierlich eröffnet: 120 Jahre Katholische Kindertagesstätte St. Marien

„Lasst die Kinder zu mir kommen…“ und sie kamen, zahlreich und engagiert, um die Festwoche zum 120. Geburtstag der katholischen Kindertagesstätte St. Marien zu eröffnen. Gegründet von drei Ordensfrauen der Kongregation der Grauen Schwestern der Heiligen Elisabeth 1898 hat die ehemalige „Kinderbewahranstalt“ eine bewegte Geschichte.

Viele der Gäste sind eng mit der Sudenburger KITA verbunden, als ehemalige Kinder, Eltern, Erzieher oder Leiterinnen der Einrichtung, als Pfarrer oder Caritas-Mitarbeiter. Pfarrer Christian Grubert, der von 2010 bis 2015 in St. Maria Pfarrer war, erinnerte in seiner Predigt an die wechselvolle Geschichte der Kita. Von der Kaiserzeit, über den 1. Weltkrieg und die Weimarer Republik, die Nazi-Zeit, den 2. Weltkrieg, die sowjetische Besatzungszeit, die DDR und schließlich die Bundesrepublik Deutschland. Jede Zeit hatte ihre besonderen Herausforderungen und Konzepte für die Arbeit mit Kindern. In St. Marien ist es trotz aller Widrigkeiten gelungen, das Katholische über die Jahre zu verfestigen. „Es gab wenig Sicherheit“, so Pfarrer Grubert, „aber jede Menge Opferbereitschaft und Risikofreudigkeit der Leitung, der Erzieherinnen und Erzieher und der Eltern.“

Bei so viel Geschichte und Rückblick dürfe aber der Blick in die Zukunft nicht vergessen werden. Auf die vielen Fragen der Zukunft, kennen wir die Antworten von morgen noch nicht, aber die Antworten von gestern passen nicht mehr. Die Gegenwart sei die Schnittstelle zur Zukunft, der 120. Geburtstag ein Auftakt für die Zukunft. Auch deshalb wurde der Festgottesdienst an den Anfang gestellt.

Bischof em. Leo Nowak dankte allen Organisatoren für ihr Engagement. Als alter Sudenburger sei ihm die Kita ein Herzensanliegen, schließlich war er, der im kommenden Jahr 90 Jahre alt wird, schon als Kind hier. Seinen Bruder habe er sogar auf alten Archivbildern wiedererkannt.

Im Anschluss an den Festgottesdienst blickten Marita Magnucki, Referentin für Kindertageseinrichtungen und Prof. Dr. Matthias Hugoth, Pädagoge und Theologe an der Katholischen Hochschule Freiburg, mit ihrem gemeinsamen Vortrag „Geschichte der Elementarpädagogik in Deutschland und des Engagements des Caritasverbandes im Bistum Magdeburg für die katholischen Kindergärten/Kindertageseinrichtungen“ auf 120 Jahre St. Marien zurück. Ihr Fazit: Mit einem eigenen Bildungsauftrag konnte sich St. Marien zu einer Bildungseinrichtung etablieren. „Viele Persönlichkeiten haben über die Jahrzehnte hinweg diese Entwicklung entscheidend geprägt“, so Prof. Hugoth. Und dann zitiert er Oscar Wilde „Persönlichketien, nicht Prinzipien, bringen die Zeit in Bewegung.“ „Die Erfahrungskompetenz kann den katholischen Einrichtungen zugutekommen, die sich im Bistum Magdeburg beispielweise auf den Weg gemacht haben, sich mit einem hohen Qualitätsniveau – auch im Bereich der religiösen Bildung und des caritativen Engagements – zu konkurrenzfähigen Einrichtungen auf dem Markt der frühpädagogischen Institutionen zu behaupten.“

Die Festschrift mit dem Vortrag und der eindrucksvollen Chronik gibt es in der KITA. Dank an das Bonifatiuswerk der deutschen Katholiken für die Unterstützung und Förderung der religiösen Bildungsarbeit in den katholischen Kindertageseinrichtungen im Bistum Magdeburg. Das Bonifatiuswerk leistete und leistet damit einen erheblichen Beitrag zur Entwicklung und Wahrung eines katholischen Profils der Einrichtungen.

Den Festvortrag als pdf gibt es hier

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