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Es ist vollbracht

Karfreitagsliturgie vom Leiden und Sterben Christi in der Kathedrale St. Sebastian

Jesus wird ans Kreuz genagelt und stirbt: Das ist die Quintessenz des Karfreitags. In dem unschuldig getöteten Jesus leidet auch Gott zusammen mit seiner Schöpfung. Der biblische Hintergrund dieses stillen Feiertags findet sich in den Passionsberichten der Evangelien. Die Johannes-Passion nach Heinrich Rohr erzählt nicht nur, was einst an Jesus geschehen ist, sondern auch die Deutung des Evangelisten über das Warum und Wofür. Die Leidensgeschichte wurde geschrieben, damit die Wahrheit ans Licht kommt – die Wahrheit, die uns befreit.

Generalvikar Dr. Bernhard Scholz betont die Wichtigkeit von Wahrheit in Zeiten von fake news und Alternativen Fakten. „Erfundene Nachrichten dienen der Meinungsmache. Sie heizen die Stimmung an und können Personen verunglimpfen.“ Die Passionsgeschichte Jesu konfrontiere uns mit bitteren Wahrheiten. „Sie zeigt uns, wozu Menschen fähig sind, wie ungerecht es in der Welt zugehen kann.“

Während der Passion bekommen wir immer wieder die Frage nach der Wahrheit gestellt. „Das soll uns daran erinnern, das Jesus früher schon von sich gesagt hat: „Ich bin die Wahrheit“, so der Generalvikar. „Hier geht es nicht um ein abstraktes Für-Wahr-Halten von bestimmten Aussagen, sondern um ein tiefes Vertrauen in eine Person, der ich glaube, der ich abnehme, dass sie es ehrlich meint.“

Das Letzte Abendmahl am Gründonnerstag, der Verrat durch Judas und die Gefangennahme Jesu in der Nacht, die Verurteilung durch Pilatus und die Kreuzigung auf Golgota – all das vollzieht sich innerhalb von 24 Stunden.

Ein atmosphärisch dichter Höhepunkt des Tages ist die Karfreitagsliturgie um 15 Uhr. Diese Feier vom Leiden und Sterben Jesu unterscheidet sich fundamental von allen anderen Gottesdiensten im Kirchenjahr. Die Liturgie beginnt zur Todesstunde Jesu damit, dass sich Geistliche und Ministranten still in der Kirche auf den Boden legen; die Gemeinde kniet sich hin. Ein weiteres Kennzeichen der besonderen Liturgie an diesem Tag ist, dass es keine Eucharistiefeier gibt, aber dafür Elemente wie die Kreuzverehrung und die Großen Fürbitten. (pbm/katholisch,de)

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