Mit ganzem Herzen engagiert

Der barmherzige Gott hat am Gründonnerstag, dem 18. April 2019, seinen treuen Diener, Herrn Geistlichen Rat ad hon. Pfarrer i. R.  Ludger Kemming im Alter von 92 Jahren
in sein ewiges Reich gerufen.

Ludger Kemming wurde am 26. November 1926 in Recklinghausen als erstes Kind der Eheleute Dr. Adolf Kemming und Ediltraud, geb. Metzner, geboren. Nach wenigen Jahren zog die Familie ins Sauerland nach Altena. Dort wurde Ludger eingeschult und verblieb am Gymnasium, bis er 1943/44 noch als Gymnasiast als Flakhelfer ins Ruhrgebiet einberufen wurde. Von dort wechselte er nach einigen Monaten unmittelbar zur Ausbildung als Soldat in den Dienst der Marine und wurde sodann als Maschinenoffizier in U-Booten eingesetzt. Zuletzt erlitt er als Infanterist Anfang 1945 bei Dessau eine ernste kampfbedingte Schußverletzung, konnte jedoch trotz seiner Verwundung nach der Kapitulation wieder nach Hause ins Sauerland gelangen.

1946 bis Anfang 1947 nahm er an seinem Gymnasium an einer Ersatzoberstufenklasse teil und erwarb das sogenannte Notabitur. Anschließend absolvierte er bis 1949 eine Lehre zum staatlich geprüften Landwirt. Nun trat er ins Priesterseminar ein und wurde nach Studien in Paderborn und München im Hohen Dom von Paderborn am 06.08.1954 durch den späteren Kardinal Erzbischof Lorenz Jaeger zum Priester geweiht. Aus eigenem Entschluß meldete er sich für den Einsatz im Bischöflichen Kommissariat Magdeburg.

Stellen seines priesterlichen Dienstes waren zunächst Weißenfels, Merseburg, das Marienstift Magdeburg sowie Bernburg. 1962 ging er als Vikar mit dem Recht der Nachfolge nach Hamersleben und blieb dort bis zum Ende seines Lebens. Von 1968 bis 2005 war er Pfarrer in Hamersleben, war aber auch anschließend weiter vor Ort im gottesdienstlichen und pastoralen Dienst mit ganzem Herzen engagiert. Höchste Anerkennung weit über unsere Region und die Grenzen Deutschlands hinaus erwarb er sich durch seinen unermüdlichen Einsatz für die Erhaltung der romanischen Basilika des ehemaligen Augustinerchorherrenstiftes St. Pankratius. Dabei war es ihm ein Herzensanliegen und eine besondere Freude, den Besuchern insbesondere die geistliche Dimension dieses besonderen Gotteshauses zu erschließen.

Es war sein Wunsch, auf dem alten Augustinerfriedhof unter den ca. 900 im Laufe der Jahrhunderte dort bestatteten Chorherren beigesetzt zu werden.

Beeindruckend war, wie unser Verstorbener noch bis in seine letzten Tage hinein geistig wach und überaus interessiert am Geschehen in Kirche und Welt geblieben ist. In den vergangenen Jahren erschloß sich ihm auch neu das Breviergebet, für das er nun mehr Muße hatte. Vor wenigen Tagen noch bemerkte er auf dem Krankenlager seinen baldigen Tod voraussehend, wie schön es sei, daß nun Ostern komme.

Möge ihn unser gekreuzigter und auferstandener Herr in Seiner Barmherzigkeit eintreten lassen in den österlichen Jubel Seines himmlischen Reiches. (Christoph Sperling)

Das Requiem für Pfarrer Ludger Kemming werden wir in der Osterwoche am Mittwoch, dem 24.04.2019, in der ehemaligen Klosterkirche St. Pankratius in Hamersleben um 11:00 Uhr feiern. Anschließend wird er im Klostergarten bestattet. Priester und Diakone sind eingeladen, das Requiem und die Beerdigung in Chorkleidung mitzufeiern.

Wir wollen unseres Verstorbenen in der Eucharistiefeier und im Gebet gedenken.

Magdeburg, den 18. April .2019

Dr. Gerhard Feige

      Bischof