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Schatz des Glaubens in anderen entdecken

Erstes digitales Hearing zur Weltsynode mit Bischof Dr. Gerhard Feige

„Auf ein Wort mit dem Bischof“, trafen sich über 50 Menschen aus dem Bistum Magdeburg und darüber hinaus zu einem digitalen Hearing zur Weltsynode, um "vom Glauben zu erzählen". Bischof Dr. Gerhard Feige begrüßte die Teilnehmer: „Die Martyria,  die Verkündigung des Evangeliums, die Bezeugung der frohen Botschaft,  ist einer der Grundvollzüge der Kirche. In wenigen Tagen ist Weihnachten. Das Fest, an dem wir eine unserer bekanntesten Geschichten erzählen“, so der Bischof. In der Tradition der Krippenspiele werde gerade vor Weihnachten diese Geschichte so häufig wie keine andere Erzählung der Bibel weitergetragen. Für Christinnen und Christen sei Weihnachten nicht bloß eine schöne Geschichte, „sondern eine Freuden- und Hoffnungsbotschaft.“ Mit der Geschichte der Menschwerdung macht Gott sich begreifbar und berührbar. „Er bleibt nicht der abstrakte Gott, sondern wird ganz konkret.“

Feige fragt die Teilnehmenden, ob diese Botschaft aber überhaupt ankäme und ob überhaupt jemand uns nach dem Grund unserer Hoffnung fragen würde. „Manchmal hat man den Eindruck, dass Kirche auf Fragen antwortet, die niemand gestellt hat. Um wirklich Antwort geben zu können, müssen wir also wissen, was die Menschen bewegt, welches die Fragen sind. Dazu müssen wir mit den Menschen ins Gespräch kommen. Glaube ist für viele Menschen etwas Intimes. Es gehört nicht zu unserer Kultur und unserer Mentalität, dass wir mit anderen über unseren Glauben sprechen.“

Diese Sicht des Bischofs wurde von vielen geteilt, als sie über ihre Erfahrungen zu DDR-Zeiten und darüber hinaus sprachen. In der Tat sei es in unserer Gesellschaft nicht üblich, über den Glauben zu sprechen“, merkte auch Dr. Christoph Ilgner an. „Dennoch kommen Situationen vor, in denen das passiert; wir dürfen nur nicht erwarten, dass dies täglich oder wöchentlich passiert. Wir sollten lernen, achtsam zu sein und zu spüren, wann ein Wort über den Glauben anderen Menschen helfen kann. Ich bin überzeugt, das kommt öfter vor, als wir denken.“

„Als Arbeiter in Gottes Weinberg sollten wir uns vielleicht daran erinnern“, so schlägt Eberhard Tiefensee vor, „dass vor allem Erntehelfer gesucht würden.“ Ein Paradigmenwechsel, der von der Last des Säens befreien und die Freude an der Ernte erhöhen könnte. Eine Anstiftung, den Schatz des Glaubens in anderen entdecken zu können.

Dieses Hearing ging nach einer Stunde für einige viel zu schnell vorbei. „Es ist wohltuend dieses Gespräch als gemeinsame Suche zu erleben, ohne vorgefertigte Antworten zu hören.“, so ein Teilnehmer. „Zwar sei es viel zu kurz, aber trotzdem sehr wertvoll gewesen“, merkt eine Teilnehmerin an und Norbert Wiese nimmt beispielsweise „neue Gedankengänge mit, um künftig noch weiter darüber nachzudenken. Das wird einige Zeit dauern. Vielen Dank!“

Die Gesprächsreihe greift den Vorschlag des Vatikans auf, Begegnungen in der Ortskirche durchzuführen, um im Dialog eine erneuerte Vision der eigentlichen Berufung von Kirche zu entwickeln. Das nächste Hearing „Auf ein Wort mit dem Bischof“ findet am Dienstag, 01. Februar 2022 von 19:00 bis 20:15 Uhr statt und trägt den Titel: „…den Menschen helfen. An welchen Orten ist das karitative Handeln der katholischen Kirche gefragt und wie engagiert sie sich dort für die Menschen?“ Anmeldung ist ab Januar 2022 möglich. | Weitere Infos und Anmeldung unter: www.synodalerwerden.de

(sus: Foto: Sperling)

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