Wer ist am Synodalen Weg beteiligt?
Es gibt vier Organe: Synodalversammlung, Synodalpräsidum, erweitertes Synodalpräsidium, Synodalforen.
Das Synodalpräsidium ist paritätisch von der DBK und dem ZdK besetzt. Es bereitet die Synodalversammlungen vor und nach.
Das erweiterte Synodalpräsidium hat die thematische Arbeit im Blick.
Die Synodalversammlung ist das oberste Organ des synodalen Wegs und fasst Beschlüsse. Sie besteht aus den 69 Mitgliedern der Deutschen Bischofskonferenz, 69 delegierten Mitgliedern des Zdks, 10 VertreterInnen der Orden, 27 Priestern, 4 Ständigen Diakonen, 4 PastoralreferentInnen, 4 GemeindereferentInnen, 3 wissenschaftlichen TheologInnen, 3 Vertretern der Neuen Geistlichen Gemeinschaften, 2 Generalvikaren, bis zu 20 Personen aus weitere Berufsgruppen sowie 15 jungen Menschen unter 30 Jahren, davon 10 weiblich.
Alle Mitglieder haben gleiches Stimmrecht.
Die Synodalforen erarbeiten zu den vier Themenbereichen die Vorlagen für die Synodalversammlung. Die Foren sollen jeweils eine Größe von 30 Mitgliedern haben und werden geleitet von je einem Mitglied der DBK und des ZDks. Alle Mitglieder haben innerhalb der Foren gleiches Stimmrecht.
Wie wird gearbeitet?
Mit dem Startpunkt 1. Advent 2019 soll für eine Dauer von zwei Jahren gearbeitet werden. Die erste Versammlung aller Beteiligten ist für Ende Januar 2020 geplant. Über die einzelnen Etappen ist noch nicht viel bekannt, da sie sich aus dem Gesprächsprozess organisch ergeben sollen.
Was ist kritisch zu betrachten?
Von verschiedenen Seiten wurde die Tatsache bemängelt, dass Opfer von sexualisierter Gewalt in der Kirche nicht strukturell Teil der Synodalversammlung sind. Nun bleibt zu hoffen, dass sie mittels der Berufungsmöglichkeit der 20 weiteren Personen beteiligt werden.
Wie verbindlich die Entscheidungen des Synodalen Wegs sein werden und können, ist offen. „Beschlüsse der Synodalversammlung entfalten von sich aus keine Rechtswirkung.“ (Satzung des Synodalen Wegs) Jeder Bischof kann sie ihm Rahmen seiner Vollmacht jedoch für sein Bistum umsetzen. Dies würde allerdings ein Umdenken erfordern, weg von einem bischöflichen Denken des „Es geht nur, wenn alle mitmachen“ hin zu „Ich suche kleinere Koalitionen“ und einem „Ich nehme das Votum und meine Gestaltungsmacht ernst“.
Die Voten der Versammlung, die einer gesamtkirchlichen Entscheidung bedürfen, werden nach Rom geschickt. Als Ergebnis einer neuen Form des partizipativen Miteinanders sollten sie dort aufmerksam gelesen werden.
Was macht Mut?
Die Vorarbeitsgruppen der vier Foren haben bereits eine ehrliche Auseinandersetzung gezeigt. Die Kommunikation mit der interessierten Öffentlichkeit ist sehr gut, alle bisherigen Ergebnisse der Vor-Foren sind veröffentlicht. Neu ist, dass sich in den Arbeitspapieren zeigt, dass es innerhalb der Gruppen unterschiedliche Positionen gibt. Sie dürfen sein und werden nicht zugunsten eines unbefriedigenden Kompromisses harmonisiert. Das ist auf Seiten der DBK ungewöhnlich, aber in der Linie der letzten Jahre, in der sich auch nach außen mehr und mehr zeigt, dass das Bischofskollegium keineswegs so homogen denkt, wie es lange Zeit in der Öffentlichkeit dargestellt wurde. Diese Entwicklung ist aus konfliktsoziologischer Sicht (Konflikte als Triebkraft des sozialen Wandels) nur zu begrüßen.
Eine Auseinandersetzung auf Augenhöhe zwischen Klerikern und Laien ist ein Novum innerhalb der katholischen Kirche. Dies wird mit Sicherheit auch als Zumutung erfahren werden – auf beiden Seiten. Selbstbewusste ChristInnen und hörende Kleriker. Verwundete ChristInnen und kirchliche Entscheider als (Mit-)Täter. Hörende ChristInnen und von der Not einsamer Entscheidungen erzählende Bischöfe.
Wenn es das Ziel des Synodalen Wegs ist, das christliche Zeugnis zu stärken, dann wird sich die Zeugenschaft hier exemplarisch erst einmal untereinander zeigen müssen. Eigene, mitunter schmerzhafte Erfahrungen zeigen und bezeugen, das gilt es zu tun zwischen den Christinnen und Christen, geweiht oder nicht. Erst danach wird es ein glaubwürdiges Zeugnis geben können auch für Menschen außerhalb der Kirche.
Wenn dies nicht gelingt, dann wird Kirche als Institution weiter marginalisiert werden. Manche Christin und mancher Christ wird dann gerade in der Abkehr von der Institution eine authentische, evangeliumsgemäße Antwort geben.
Wer ist aus dem Bistum Magdeburg beteiligt?
(ergänzt am 20.12.19)
Einer der 69 Mitglieder der DBK:
Bischof Gerhard Feige, bischof@bistum-magdeburg.de
Eine der 69 Delegierten des ZdK in der Synodalversammlung:
Regina Masur, regina.masur@bistum-magdeburg.de
Vertreter des diözesanen Priesterrats in der Synodalversammlung:
Christian Kobert, 0391 5961 328, kobert@kathedralpfarrei-sebastian.de
Vertreterin des Unitas-Verbands und Gemeindearbeit in der Synodalversammlung:
Franziska Kleiner, franziska.kleiner@icloud.com
Vertreterin der Katholischen Studentengemeinden und des Cusanus-Werks in der Synodalversammlung:
Mara Klein
Franziska Kleiner und Mara Klein sind zwei Personen aus der Gruppe der 15 jungen Menschen unter 30.
Diözesane Ansprechpartnerin des Synodalen Weges:
Dr. Annette Schleinzer, 0391 5961 196, annette.schleinzer@bistum-magdeburg.de.
Was kann jede Einzelne und jeder Einzelne tun?
- Sich informieren und sich austauschen in den Gemeinden.
- Für den Synodalen Weg beten.
- Sich bei den Vertretern des Bistums Magdeburg erkundigen und ihnen Ihre Anliegen sagen.
- Sich an den vier Foren mit eigenen Erfahrungen und Wahrnehmungen beteiligen.
Miriam Wehle
Fachbereich Pastoral in Kirche und Gesellschaft
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