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Nicht zu fromm und doch geerdet

Beitrag zur 50 Jahre ständige Diakone in Deutschland

Seit 50 Jahren dürfen verheiratete Männer in Deutschland Ehen schließen, taufen und im Gottesdienst assistieren: Ständige Diakone. Sie sind über die Jahre zum aktiven Teil des Erscheinungsbildes der katholischen Kirche in Deutschland und im Bistum Magdeburg geworden. 43 Jahre -  so lang ist es her, dass Bernhard Zülicke  seine Ausbildung zum Diakon begann und er war damit einer der ersten drei Anwärter, die im Dezember desselben Jahres von Bischof Johannes Braun zum Diakon geweiht wurden. „ Versuchskanichen waren wir", meinte Zülicke, "aber durchaus im positiven Sinne", wie er ergänzt. Schließlich wusste niemand im Jahre 1975 wie eine Ausbildung zum ständigen Diakon auszusehen hatte. „Es war wohl für beide Seiten Neuland, das wir damals betreten haben“, formuliert Zülicke. Jedoch ein Neuland, das in den nächsten Jahren zum festen Bestandteil der Gemeinde und Kirchenarbeit werden sollte. Erst seit dem Ende des 2. Vatikanischen Konzils durften verheiratete Männer sich überhaupt erst zum Diakon ausbilden lassen. Den Anfang machte das Erzbistum Köln und weihte 1968 die ersten drei ständigen Diakone weltweit.

Christoph Tekaath ist erst seit 2013 geweihter Diakon und zählt zu den jüngsten im Bistum. Für den Diözesanjugendseelsorger war es das Zitat  „eine Kirche, die nicht dient, dient zu nichts“ von Jacques Gaillot,  das ihm dazu bewegte, sich in den Dienst der Kirche zu stellen.
Tekaath, der zuvor als Gemeindereferent und Religionslehrer gearbeitet hatte, wurde dreieinhalb Jahre an der Fachakademie für Gemeindepastorale auf die Diakonweihe vorbereitet. Währenddessen wurde er noch zum Leiter der Jugendpastorale im Bistum ernannt und 2013 von Bischof Dr. Gerhard Feige zum Diakon geweiht. Im Gegensatz dazu verlief die Ausbildung von den ersten drei Diakonen im Bistum Magdeburg im Eiltempo. In der ersten Zeit nur ein Studientag in Magdeburg, wurden es ab Mitte des Jahres zu Studienwochen auf der Huysburg für die Kandidaten der Diakonweihe. Um das Familienleben konnte sich dann nur an den Wochenenden gekümmert werden, um „anstehende Problem zu lösen“, wie Zülicke kommentiert.

Beide haben ihre Arbeit als Kirchenmusiker oder als Jugendseelsorger nach ihrer Weihe fortgeführt und intensiviert. Zülicke wurde Kirchenmusikbeauftragter des Bistums und Tekaath arbeitet heute als Diözesanjugendseelsorger im Bistum. Verändert hat sich für beide das stärkere Mitwirken beim Gottesdienst und im Verkündigungsdienst. Trauungen, Predigen, Beerdigungen und Seelsorge der Gemeinde sind nur ein Teil der Arbeitsfelder eines Diakons. Das besondere hierbei ist der direkte Kontakt zu den Menschen. „Der Diakon bildet eine Brücke zwischen dem Weltlichen und der Kirche“ so Tekaath und ergänzt mit wenigen Worte, was das Diakon Amt für ihn ausmacht „Nicht zu fromm und geerdet“.

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