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Die Speise der Engel als Quelle und Höhepunkt

Fronleichnams-Prozession in Magdeburg bei sommerlichen Temperaturen

In ganz Deutschland feierten die Katholiken Fronleichnam. Der zentrale Gottesdienst in Magdeburg mit anschließender Prozession fand in diesem Jahr in St. Petri statt. Aus allen Stadtteilen und darüber hinaus kamen die Gläubigen zur Feier der Eucharistie als die leibliche Gegenwart Jesu in Form von Brot und Wein.

Für Bischof Dr. Gerhard Feige ist die Eucharistie eine Herzensangelegenheit, Quelle und Höhepunkt zugleich. „Dass Christus selbst uns einlädt und wirklich gegenwärtig ist, sagt sich manchmal so leicht daher, ist jedoch keine Zauberformel, die Tür und Tor öffnet, oder Ausdruck eines Rechtsanspruchs, den ich mir einklagen kann. Davon überzeugt zu sein, müsste uns alle vielmehr zunächst einmal äußerst nachdenklich machen. Oberflächlich betrachtet oder vernünftig durchdacht, ist das nämlich überhaupt nicht zu verstehen. Schon die Zeitgenossen Jesu empörten und stritten sich über eine solche Zumutung: „Wie kann er uns sein Fleisch zu essen geben? … Was er sagt, ist unerträglich. Wer kann das anhören.“ Und auch heute stoßen sich viele an seiner Aufforderung, sich so konkret, ja leiblich, auf ihn einzulassen. Letztendlich bleibt es ein tiefes Geheimnis, das sich nicht auflösen und erklären lässt.“ So sagt auch Thomas von Aquin: „Der Verstand verstummt beklommen, nur das Herz begreift’s allein.“

„Darum muss niemand von uns, wenn er zur Kommunion herantritt, die gesamte Eucharistielehre im Kopf haben oder moralisch vollkommen sein; jeder sollte sich aber gut überlegen, worauf er sich da einlässt und was dies eigentlich bedeutet. Das Brot, das wir hier brechen und austeilen, ist schließlich nicht nur irgendeine Oblate für nebenbei oder ein Plätzchen für zwischendurch, sondern vielmehr nach katholischem Verständnis „das lebendige Brot, das vom Himmel kommt, die Speise der Engel, die Arznei der Unsterblichkeit, die Wegzehrung auf unserer Pilgerreise und ein Vorgeschmack der kommenden Herrlichkeit“, ja der Herr selbst.“

Mit dem Empfang der Kommunion gehe es um ein ganz persönliches Verhältnis der Liebe, bei dem der Einzelne bereits sein solle, Christus auch im Alltag ernst zu nehmen. Das Thema Eucharistie steht auch im Mittelpunkt des sogenannten Kommunionstreites und Bischof Feige sagte dazu: „Daneben gibt es in unserer Kirche aber auch die geistliche Tradition, die Sakramente – und hier besonders die Eucharistie – als individuelle Gnadenmittel zu verstehen, die unter bestimmten Umständen auch jemandem gespendet werden können, der nicht zur katholischen Kirche gehört. Ein solcher Fall kann – wie es schon vor 42 Jahren in einem Beschluss der Würzburger Synode hieß  – die „Sorge um die Glaubensgemeinschaft der Familie in der konfessionsverschiedenen Ehe“ sein. Auf diesem Hintergrund versucht auch die leider noch nicht veröffentlichte Handreichung zum möglichen Kommunionempfang einzelner evangelischer Ehepartner Orientierungshilfen aufzuzeigen. Denn die Eucharistie ist nicht nur das Zeichen der Einheit der Kirche; sie dient auch dem Heil des Menschen.“

So hänge die Eucharistie zutiefst auch mit der Diakonie zusammen. „Wenn Christus, der Herr, uns mit den Gaben von Brot und Wein dient, ja, wenn er selbst sich uns schenkt, dann sollen auch wir einander dienen und einander zum Geschenk werden. Erst dann entsprechen wir wirklich dem Geheimnis der Eucharistie, wenn auch wir uns verwandeln lassen und das tun, was Jesus seinen Jüngern aufgetragen hat: Hungrigen zu essen und Durstigen zu trinken geben, Fremde und Obdachlose aufzunehmen, Nackte zu bekleiden, Kranke zu pflegen und Gefangene zu besuchen. Kirche ist schließlich kein Selbstzweck, „kein Ofen, der sich selber wärmt“, oder auch „keine Thermoskanne, nach innen heiß und nach außen kalt“. Kirche ist für die Menschen da, muss bei Ihnen sein und sich für ihr ganzheitliches – das heißt leibliches und seelisches, irdisches und ewiges – Heil engagieren. Programmatisch haben wir in unserem Bistum dazu auch einmal formuliert: Wir wollen eine Kirche sein, die sich nicht selbst genügt, sondern die allen Menschen Anteil an der Hoffnung gibt, die uns in Jesus Christus geschenkt ist.“

Im Anschluss an den Gottesdienst und die Prozession lud die Katholische Studentengemeinde zu Speis und Trank ein, bei den sommerlichen Temperaturen eine willkommene Erfrischung.

Das Wort "Fronleichnam", stammt aus dem Mittelhochdeutschen "vron" (Herr) und "licham" (lebendiger Leib). Mit der Leiche Jesu hat das Fest also nichts zu tun, sondern die Kirche erinnert sich an diesem Tag an die Einsetzung des sogenannten Altarsakramentes. In der Eucharistie feiern die Katholiken die leibliche Gegenwart Jesu in Form von Brot und Wein.

Predigt von Bischof Dr. Gerhard Feige zu Fronleichnam

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