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Das Dienstgeheimnis ist gelüftet

Feierliches Pontifikalamt zum letzten Abendmahl am Gründonnerstag

Mit einem feierlichen Pontifikalamt läutete Bischof Dr. Gerhard Feige das Triduum Paschale oder die „österlichen drei Tage“  beim letzten Abendmahl am Gründonnerstagabend ein. Auch wenn die Welt in Anbetracht des vielen Leids und der verheerenden Katastrophen und Skandale wenig Grund zum Feiern biete, so erzählte der Bischof von einem Ostern, dass uns geschenkt werde.

„Mit der Fußwaschung am Gründonnerstag zeigt Jesus uns, wie wir aneinander handeln sollen“, so der Bischof. Deshalb ließ er es sich auch nicht nehmen, Vertretern aus der Pfarrei St. Sebastian in Magdeburg die Füße zu waschen.

Das Dienen stellte auch Diakon Matthias Marcinkowski in seiner Predigt in den Mittelpunkt. Als Krankenhausseelsorger weiß Marcinkowski, das das Wort „Dienst“ eine eher unbeliebte Vokabel sei. „Da gibt es die Dienstpläne, die sich aufgrund von Personalmangel immer schwere füllen lassen und auch Dienstwege, die mühsam seien und deren Mühlen langsam mahlen.“

Auch vermittle der Begriff „Diener“ eher die Verliererseite und suggeriere Schwäche, Verlieren und Erfolglosigkeit. "Wo hat in„unserer Dienstleistungsgesellschaft das Wort „Dienen“ noch wirklich etwas anziehendes?“ Wir sprechen doch lieber vom Service.“

Warum aber übernimmt Jesus beim letzten Abendmahl einen Dienst, den damals nur Sklaven an ihren Herren verrichtet haben? „Wenn ich dich nicht wasche, hast du keinen Anteil an mir“, erklärt Jesus seinen Jüngern. Für ihn war es ein symbolischer Akt, der Gemeinschaft stiftet. Dabei geht es nicht um ein szenisches Erleben, sondern um das sinnhafte Begreifen, „ein Nachvollziehen in allen Dimensionen des Lebens: einander lieben, einander dienen – als Grundhaltung, die sich ganzheitlich und täglich konkretisieren muss“, so der Diakon weiter.

Das christliche Handeln zeige sich auch im sozialen oder politischen Engagement. Und dabei plauderte der Diakon auch das „Dienst-Geheimnis“ des bengalischen Schriftsteller Rabindranath Tagore aus. „Ich schlief und träumte, dass das Leben nur Freude sei. Ich erwachte und sah, dass das Leben nur Dienst sei. Ich diente und sah, dass der Dienst Freude ist“, so schrieb Tagore in einem Gedicht.

Dienst und Lebensfreunde schließen sich nicht aus. „Wer dieses Dienst-Geheimnis kennt, wird sich immer wieder fragen: Womit kann ich dienen? Was ist meine persönliche Lebensaufgabe? Wo liegen meine Talente und Begabungen?“ So kann die Liebe Gottes für alle Menschen erfahrbar werden.

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