map_simpleBistumskarteJetzt spenden
Labyrinth
Das Lebendige Labyrinth in Helfta ist ein begehbarer Symbolgarten, der 2024 seinen 20. Geburtstag feiert.
Bildrechte / Quelle: Bistum Magdeburg

Ankündigung10 Gründe, warum es das Frauenfest im Kloster Helfta gibt

Die Zahl der Kirchenmitglieder schrumpft - Menschen kehren einer Kirche, die ihnen lebensfremd erscheint, den Rücken. Besonders die Frauen hätten allen Grund dazu. Ihre Gleichstellung ist zwar an vielen institutionellen Stellen der Kirche ein diskutiertes Thema - Änderungen sind offenbar trotzdem nicht in Sicht. Seit Jahrtausenden ist das so.

Erscheinungsdatum: 2. Mai 2024

von Bettina Albrecht

Trotzdem feiern Frauen des Bistums Magdeburg das Frauenfest im Kloster Helfta. Was ist da los? Ist es eher, schon immer, jetzt erst recht, eine Protestveranstaltung? Eine trotzige Machtdemonstration von Frauen in der Kirche? Beharrlich und unnachgiebig, wie auf der anderen Seite die Hüter der Vormacht der geweihten Männer?

Für das aktuelle Organisationsteam des Frauenfests und auch viele der Gestalterinnen des Frauenfests vor ihm geht es vor allem darum, die ganz eigenen Qualitäten des Frauenfests, die sich nicht im KleinKlein der institutionellen Streitereien zerreiben lassen, zu gestalten.
Die da wären?

Porträt einer Frau
Bettina Albrecht Bildrechte / Quelle: Bistum Magdeburg

10 Gründe, warum es das Frauenfest im Kloster Helfta gibt

1. Frauen haben Lust, das Leben zu feiern.
Und das tun sie mit allen Sinnen: kreativ, musikalisch, bewegt, spitzfindig, klug, würzig, behutsam, spirituell. So ist das Frauenfest zu einem Sommerhighlight im Bistum Magdeburg geworden.

2. Thematisiert wird, was dran ist, oben aufliegt, bewegt und verwandelt werden muss.
Damit ist das Frauenfest aktuell, lebensnah, gesellschafts- und kirchenkritisch.

3. Die Not von Frauen braucht Verbundenheit und Solidarität.
Mit Spenden unterstützen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Frauenfestes Initiativen, Projekte und Vereine in Sachsen-Anhalt und darüber hinaus, die sich spezifischer Notlagen von Frauen und Mädchen annehmen – Frauenhäuser, Initiativen gegen sexualisierte Gewalt, Familienprojekte in Litauen und der Ukraine, Klinikclowns.

4. Kulturschaffende, landespolitisch und gesellschaftlich Engagierte, vom Thema persönlich Betroffene transformieren existentielle Themen – in Wort und Bild.
In Workshops stellen sie ihre Expertise zur Verfügung, so kommt Wichtiges zur Sprache. Künstlerinnen und Künstler regen ausdrückliche themenspezifische Gestaltungsprozesse an: Kunstwerke – Bilder, Drucke, Kalligrafien, Skulpturales – entstehen.

5. Das Kloster Helfta als Veranstaltungsort ist ein kulturgeschichtliches Kleinod, das verpflichtet. 
Im Spätmittelalter war es ein theologisch und gesellschaftlich relevanter Ort für Wissenschaft und Spiritualität. Hier haben mutige und kluge Frauen eindrücklich Geschichte geschrieben – einzigartige, theologische Schriften verfasst. Zu ihnen gehören Gertrud von Helfta und Mechthild von Magdeburg. Sie sind Inspiration und Aufforderung zu authentischem Leben. Noch heute.

6. Das Frauenfest ist eine Veranstaltung des Bistums Magdeburg.
Seit der ersten Auflage im Juni 1994 sichert das Bistum alle personellen und finanziellen Aufwände. Der Bischof berät, ermutigt und feiert mit, wann immer es möglich ist.

7. Besondere musikalische Momente schließen Herzen auf.
Die Mitte des Lebendigen Labyrinths wird zu einem kleinen Konzertpavillon, in dem Akkordeon, Harfe, Gitarre oder Cello gespielt werden und Tageserlebnisse schwingen können. Neue Lieder – heutige Texte und moderne Kompositionen – mit pop-rockigem Sound, gespielt in verschiedenen Band-Chor-Formationen machen den Gottesdienst zu einem spirituellen Erfahrungsraum.

8. Die Gemeinschaft der Zisterzienserinnen des Klosters Helfta feiert mit. 
Es ist auch ihr Fest, das sie als herzliche, geduldige und anmutige Gastgeberinnen unterstützen. Sie sind organisatorisch in allerlei Veranstaltungsabläufe verwickelt und gestalten inhaltliche Höhepunkte mit. Eine Freude, sie unter den vielen Teilnehmerinnen und Teilnehmern zu sehen.

9. Gott ist in allen und allem.
Gottes Wort vertieft die thematische Ausrichtung des Tages. Er ist es auch, der seit 30 Jahren sommerliches Wetter sichert. In jedem Lächeln, jeder Sorge, jedem Gedanken, die Menschen an diesem Tag miteinander teilen, findet sich Gott.

10. Das Wiedersehens-Versprechen nach dem vergangenen Frauenfest muss eingelöst werden.
Deshalb treffen Fest-Erfahrene, Junge und Alte, Töchter und Söhne, Mütter, Väter, Freundinnen und Freunde einander gern wieder und bringen noch wen mit.

Das liest sich für 2024 so:
Frauen laden am 15. Juni 2024 zum Frauenfest im Kloster Helfta ein. Erwartet werden mehr als 300 Teilnehmerinnen und Teilnehmer, auch Mitarbeitende aus den Pflegeeinrichtungen, Kindertageseinrichtungen und Schulen des Bistums Magdeburg.

„Das Leben findet einen Weg“ so titelt es in diesem Jahr. Eine Aufforderung, dem schöpferischen Wirken Gottes zu vertrauen, Lebensperspektiven zu suchen, zu gestalten und nicht zu verharren in dem Leben Hinderlichen, nicht zurück zu gehen, in alte, vermeintlich sicherere Gewohnheiten. Das Lebendige Labyrinth in Helfta ist dafür ein real begehbarer Symbolgarten, der in diesem Jahr während des Frauenfests seinen 20. Geburtstag feiert. 

Es wird getanzt; die Zisterzienserinnen empfehlen das Klosterleben; im Lebendigen Labyrinth erklingt sphärische Cello-Musik; mit Wein wird dort auf das Labyrinth-Jubiläum angestoßen; das Landesprogramm der „FrauenOrte“, zu dem auch das Kloster Helfta gehört, stellt sich vor; es werden eigene Lebenslabyrinthe gestaltet; in einem Bibliolog Göttliches aufgespürt; Lebens- und Wegmotive finden kurzzeitige Anschauung mit Henna-Tattoos; die Klosterkirche ermöglicht Rückzug und Stille; im Abschlussgottesdienst singt das Hallenser Chor-Band-Ensemble „YOSHua“.

Und noch etwas: Das Frauenfest in 2025 findet am 14. Juni im Kloster Helfta statt. Das ist sicher.

Aktuelle Informationen unter: www.bistum-magdeburg.de/frauenfest

Labyrinth aus Pflanzen auf einer Wiese
Das Lebendige Labyrinth im Kloster Helfta wurde 2004 angelegt. Bildrechte / Quelle: Roland Striegel

Quelle: Bistum Magdeburg, Pressestelle, presse@bistum-magdeburg.de, 0391-5961134


Themen und Partnerportale