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Anstoß nehmen

Annenwallfahrt 2023 in Haldensleben

Seit nahezu fünfhundert Jahren zieht die Verehrung der heiligen Mutter Anna die Menschen aus Haldensleben und der Umgebung nach Glüsig, wo sich eine kleine Wallfahrtskapelle befindet, die der Mutter Mariens geweiht ist. Im 16. Jahrhundert waren es die Nonnen des Althaldensleber Zisterzienserinnenklosters, die nach einer überstandenen Pestepedemie diese Wallfahrt stifteten und deren Tradition bis in unsere Zeit hinein lebendig ist.
Leider war es in diesem Jahr nicht möglich, die Wallfahrt am vorgesehenen Ort in Glüsig stattfinden zu lassen, weshalb sie kurzerhand nach Althaldensleben verlegt wurde. 

Dort begrüßte am 6. August der Haldensleber Pfarrer Christian Kobert die rund 250 Wallfahrerinnen und Wallfahrer, die sich zum Festgottesdienst auf der Pfarrwiese versammelt hatten.
Pfarrer Steffen Riechelmann aus Nordhausen fand in seiner Predigt sehr klare Worte zur gegenwärtigen Situation der Kirche und der Gesellschaft.
Er machte dabei Mut, sich auch von lieben Gewohnheiten, Selbstverständlichkeiten und Traditionen zu trennen, wenn sie nicht mehr mit Leben gefüllt und vom Leben getragen sind.
Vielmehr wäre es unsere Aufgabe als Christen, so Pfarrer Riechelmann, “das Evangelium zu denen zu tragen, die es noch nicht gehört haben, sowie an Orte, an denen es bislang noch keiner gesagt hat.“
Weiter führte er aus: “Wir als Kirche müssen das Evangelium wieder anstößig machen. Wir dürfen uns nicht daran gewöhnen, so wie wir uns auch nicht an den Anblick des Gekreuzigten gewöhnen dürfen.
Ebenso müssen wir als Glaubende Anstoß an den Sorgen und Nöten der Welt nehmen.“
Dass er mit seinen Gedanken den Nerv der Gläubigen traf, zeigte auch der anschließende Applaus der versammelten Wallfahrtsgemeinde. 

Nach dem Gottesdienst sorgten wieder die Malteser für das leibliche Wohl und versorgten alle mit einem deftigen Eintopf aus ihrer Gulaschkanone.
Die Wallfahrtsandacht mit dem eucharistischem Segen beschloss dann den Tag, und viele der Pilgerinnen und Pilger zogen ein positives Fazit. Auch wenn natürlich alle hoffen, dass die Wallfahrt 2024 wieder in Glüsig stattfinden kann, so wurde durch die veränderten Umstände in diesem Jahr deutlich, dass wir als Christen Veränderungen nicht scheuen dürfen, sondern mit Zuversicht in die Zukunft gehen können und auch müssen.

Möge Mutter Anna uns dabei mit ihrer Fürbitte begleiten und mögen wir immer wieder Anstoß nehmen, an dem, was Jesus uns hinterlassen und aufgetragen hat.

 

(Text: Christian Kobert/ Fotos: Markus Kather)

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