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Hoffnung als Lebenselixier

Vor 30 Jahre wurde Leopold Nowak zum Bischof geweiht

Am 24. März 1990 wurde Leopold Nowak zum Bischof von Magdeburg geweiht. Das 30. Weihejubiläum sollte eigentlich festlich gefeiert werden, doch es kam alles ganz anders. Statt einer Festrede entschloss sich Bischof Dr. Gerhard Feige zu einer Videobotschaft mit Glück- und Segenswünschen an seinen Vorgänger Bischof Leo.

Zwei Themen seien in Bischof em. Leo Nowaks Leben von wesentlicher Bedeutung gewesen, so Bischof Feige, „Das eine hängt mit seinem bischöflichen Wahlspruch zusammen: „Alles in Christus vereinen. Und so hat er seinen Auftrag als Bischof gesehen: „Zu sammeln und nicht zu zerstreuen, Leben zu wecken und nicht zu zerstören. Alle in Christus zu vereinen. Wohlbemerkt alle, Christen und Nichtchristen, Evangelische und Katholische, Glaubende und Nichtglaubende, ihnen allen“ – so war es von ihm zu hören – „wollte ich verkünden, dass es einzig und allein darauf ankommt, in der Liebe zu wachsen, die uns in Jesus Christus so wunderbar geschenkt ist.“

Die Spannungen, die eine solche Haltung unweigerlich mit sich bringt, hat in Bischof Leo eine „unzerstörbare Hoffnung freigesetzt. Diese Hoffnung ist es, was als zweites Thema zu Bischof Leo gehört. Die Hoffnung nämlich auf ein „Leben in Fülle“, das uns verheißen ist, auch wenn die Wirklichkeit oft nicht danach aussieht.

„Der Mensch ist in seiner Grundhaltung ein Hoffender“, so hat Bischof Leo den Dogmatiker Michael Seewald kürzlich zitiert. „Die Hoffnung ist ein untrügliches Zeichen dafür, dass wir Zukunft haben. Die Kirche hat die Aufgabe, diese Hoffnung zu stärken und zu wecken…“ Sie „ist die Gemeinschaft der Hoffenden, die das Evangelium nicht mehr loslässt. Es ist das Evangelium, das davon spricht, dass Sinnlosigkeit und Bruchstückhaftigkeit menschlicher Existenz im Schicksal Jesu überwunden sind. Eine Hoffnung, die der Nazarener glaubwürdig vermittelt hat“.

Diese Hoffnung hat auch Bischof Leo in all den Jahren glaubwürdig vermittelt, in seinen Predigten und in seinen zahlreichen Schriften, und vor allem auch in der persönlichen Begegnung mit vielen Menschen. Diese Hoffnung vermittelt er auch heute noch.“

„Lieber Bischof Leo, du hast ein hohes Alter erreicht und dabei auch manche bedrückenden Erfahrungen machen müssen. Dennoch wirkst du auf uns immer noch recht jung. Was könnte – soweit es von dir abhängt – dafür ausschlaggebend sein? Dazu hast du Albert Schweitzer einmal zitiert, der sagt: „Niemand wird alt, weil er eine Anzahl von Jahren hinter sich gebracht hat. Man wird nur alt, wenn man seinen Idealen Lebewohl sagt. (…) Du bist so jung, wie deine Zuversicht, so alt wie deine Zweifel, so jung wie deine Hoffnung, so alt wie deine Verzagtheit. (…) Erst wenn die Flügel nach unten hängen und das Innere deines Herzens vom Schnee des Pessimismus und vom Eis des Zynismus bedeckt sind, dann erst bist du wahrhaft alt geworden.“ In diesem Sinne wünsche ich dir von ganzem Herzen, dass du noch lange – selbst wenn sich manche Beschwernis einstellt – geistig jung bleibst. Möge Gott dir auch weiterhin nahe sein und dich sowohl jetzt auf Erden als auch dereinst in seiner Herrlichkeit erfahren lassen, was Jesus Christus uns verheißen hat: das Leben in Fülle.“

Botschaft von Bischof Dr. Gerhard Feige
als Video
als Text

(sus/Foto: Mück)

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