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Beispiel sein

Gründonnerstagsfeier aus der Kathedrale St. Sebastian in Magdeburg

Mit einer bewegenden Feier vom Letzten Abendmahl hat Bischof Dr. Gerhard Feige die Heiligen Drei Tage – das Triduum Sacrum, eröffnet. Über einen Livestream konnten die Gläubigen aus dem Bistum Magdeburg und darüber hinaus mitfeiern. „Von Anfang an hat die Kirche die Feier dieses Gedächtnisses als Herzmitte ihres Lebens oder als Quelle und Gipfel allen Christseins empfunden“, so der Bischof in seiner Predigt. „Sie ist davon überzeugt, dass in jeder Eucharistiefeier Jesus Christus selbst der eigentliche Gastgeber ist. Er überbrückt die Zeiten und nimmt uns gewissermaßen mit in seinen Abendmahlssaal, aber auch mit in das Geschehen seines Todes und seiner Auferstehung. Er führt uns an seinem Tisch zusammen. Es ist sein Mahl, in dem er sich uns in den Gestalten von Brot und Wein als Speise gibt. Wir empfangen dabei nicht irgendetwas, sondern ihn selbst.“

Angesichts der Corona-Krise ist diese Teilnahme an der Eucharistie den Gläubigen schon seit einiger Zeit verwehrt. „Gerade am heutigen Abend tut es besonders weh, sich zwar der Stiftung dieses göttlichen Gastmahls zu erinnern und vielleicht geistlich damit verbunden zu wissen, aber nicht auch leiblich mit allen Sinnen daran teilnehmen zu können.“

Auch die Fußwaschung konnte in diesem Jahr nicht stattfinden. Jesus machte seinen Jüngern deutlich: „Ich habe euch ein Beispiel gegeben, damit auch ihr so handelt, wie ich an euch gehandelt habe.“  „Und das ist sicher nicht nur in Form einer liturgischen Symbolhandlung gemeint“, so der Bischof, „sondern ganz praktisch bezogen auf die Nöte und Herausforderungen unserer Welt. „Wir wollen nicht“ – so heißt es im ersten Johannesbrief (3,18) – „mit Wort und Zunge lieben, sondern in Tat und Wahrheit.“ Wieviel Zeit, Kraft und Fantasie investieren wir doch immer wieder in die Gestaltung unserer Gottesdienste, damit sie festlich und ansprechend sind! Könnte der abrupte Ausfall der öffentlichen Liturgien in diesen Tagen uns nicht vielleicht auch dazu anregen, uns noch mehr denen zuzuwenden, die in den unterschiedlichsten Nöten sind?“

Über den eingeblendeten Taize´-Gesang „Ubi Caritas“, gesungen von der Männerschola aus St. Sebastian, konnten die Zuschauer Bilder der Menschen sehen, die derzeit für ihre Mitmenschen im vollen Einsatz sind: Von der Kassiererin, den Rettungs- und Pflegekräften, Ärzten und Ordnungskräften bis hin zu den Abfallentsorgern.

„Und auf noch etwas lenkt der heutige Abend unseren Blick: Nach dem Mahl folgt der Gang zum Ölberg und die zunehmende Vereinsamung Jesu in der Nacht vor seiner Verhaftung“, so Bischof Feige. „Traurigkeit und Angst ergreifen ihn. Er bittet die drei Jünger, die er mitgenommen hat: „Bleibt hier und wacht mit mir!“ Und was tun seine Jünger in diesen dramatischen Stunden? Sie schlafen.“

„Wir aber sollten angesichts der fast apokalyptisch anmutenden Corona-Pandemie nicht in Resignation verfallen und uns lähmen lassen. Bleiben wir wachsam und hilfsbereit und bewahren wir uns im Wissen um Ostern Hoffnung und Zuversicht!“

Predigt im Wortlaut

Livestream des Gründonnerstags zum Anschauen

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