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Orgelpunkt zieht ins Warme

Die Orgelpunkt-Reihe des Magdeburger Doms zieht in der kalten Jahreszeit in die Kathedrale St. Sebastian

Bischof Dr. Gerhard Feige begrüßte die zahlreichen Besucher des allerersten Winter-Orgelpunktes  in der Kathedrale St. Sebastian. „Schon seit vielen Jahren erfreut sich die Konzertreihe „Orgelpunkt“, die unter der künstlerischen und organisatorischen Leitung von Herrn Winfried Willems im Magdeburger Dom von Mai bis September veranstaltet wird, einer außerordentlichen Beliebtheit. Davon inspiriert und ökumenisch abgestimmt hat sich das Kathedralkapitel von St. Sebastian entschlossen, in Ergänzung dazu ein ähnliches Angebot auch für die Monate Januar und Februar sowie von September bis November zu ermöglichen. Diese neue Konzertreihe – „Winter-Orgelpunkt“ genannt – steht unter der künstlerischen Leitung von Kathedralmusiker Matthias Mück.“

Die Winterpause war für den Orgelpunkt nötig, da der Magdeburger Dom nicht beheizt werden kann. Mit der ökumenischen Kooperation können diese Konzerte nun auch im Winter weiter angeboten werden. Jeden Sonntag um 16 Uhr spielen nationale und Internationale Musiker auf der Eule-Orgel in der beheizten St. Sebastian Kathedrale. So ist am kommenden Sonntag, 19. Januar der junge polnische Organist  Krystian Klej aus Gnesen zu Gast. Unter dem Thema „Barock und Romantik“ spielt er Werke von Johann Sebastian und Carl Philipp Emanuel Bach, Robert Schumann und Charles- Marie Widor.

Beim ersten Winter-Orgelpunkt stand „Musik zum Ende der Weihnachtszeit“ im Fokus. Das zeige auch, so der Bischof, welchen Stellenwert das Geheimnis von Weihnachten für uns Christen hat. „Wir glauben, dass mit der Geburt des Juden Jesus von Nazareth Gott selbst in unsere Welt gekommen ist. Viele haben sich sein Erscheinen ganz anders erhofft und vorgestellt: auf jeden Fall nicht arm und hilflos. Damit durchkreuzt er alle Vorstellungen und  Bilder, die sich Menschen von ihm machen. Nirgends aber ist er uns näher als in den Tiefen der Ohnmacht. Keine menschliche Erfahrung gibt es, die er nicht mit uns teilt. Er bleibt ein unendliches Geheimnis und ist uns doch zutiefst zugetan. „Ich werde geliebt, also bin ich“, könnte eine beglückende Weihnachtserfahrung und -erkenntnis sein: nicht nur eventuell und zeitweise durch einzelne Menschen, sondern sogar und dauerhaft durch Gott. Diese Zuversicht spiegelt sich auch in den Werken nieder, die wir jetzt hören werden, zunächst an der Chororgel und dann an der Hauptorgel.“

Jan Pieterszoon Sweelinck verarbeitet einen gregorianischen Eingangsgesang zu Weihnachten in verschiedenen Variationen: „Puer natus est nobis“ – „Ein Kind ist uns geboren“. Die Choralbearbeitung „Gelobet seist du Jesu Christ“ von Dietrich Buxtehude vertonte das wohl älteste Weihnachtslied. Der Text stammt aus der Zeit um 1380, die Melodie von Martin Luther. Es folgten Choräle von Johann Sebastian Bach zum Jahreswechsel, während sein Großes Präludium und die Fuge das Motiv des Epiphaniefestes vom 6. Januar aufgreifen. Auch Variationen französischer Kirchenlieder waren zu hören, sogenannte „Noëls“, und das Werk eines weiteren französischen Komponisten. Den Abschluss des Konzerts bildete ein weltbekanntes Stück: „O du fröhliche“, das der frühere Münchener Domorganist Franz Lehndorfer in ideenreichen Variationen vertont hat.

„Den Komponisten aus diesen ganz unterschiedlichen Epochen ist eines gemeinsam: Sie wollen den Dank und den Jubel über das Kommen Gottes in unsere Welt zum Ausdruck bringen“, so Bischof Feige. „Kein geringerer als Johann Sebastian Bach war sogar davon überzeugt, dass die Kirchenmusik von Gott selbst angeordnet worden ist. Sie ist für ihn göttlichen Ursprungs und eine Gabe an uns Menschen. Für Bach traf dies in besonderem Maße auf die Orgelmusik zu. Nicht umsonst ist auch die Orgel im Laufe der Kirchengeschichte zur „Königin der Instrumente“ geworden.“

Nächster Winter-Orgelpunkt: „Barock und Romantik“ mit Krystian Klej an der Orgel | Sonntag 19. Januar 16 Uhr | St. Sebastian Magdeburg | Eintritt frei, um eine Kollekte am Ausgang wird gebeten | Das Winterprogramm 2020 zum Download

(Überschrift Volksstimme; Text sus; Foto: Wrüske)

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