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Hubert Pietrzok gestorben

Der barmherzige Gott hat am 20. Oktober 2021 seinen treuen Diener, Pfarrer i. R. Hubert Pietrzok im Alter von 82 Jahren in sein ewiges Reich gerufen.

Hubert Pietrzok wurde am 05. November 1938 im niederschlesischen Luzine geboren. Zusammen mit seinen drei Geschwistern verbrachte er die frühen Kindheitsjahre im Kreise der Familie im Ort Juliusburg, wo der Vater in einem Sägewerk arbeitete.

Anfang 1945 floh die Familie vor der heranrückenden Front. Mitten im Winter verließen sie bei Schnee und Eis ihre Heimat und lernten so am eigenen Leib die Schrecken des Krieges kennen. In Delitzsch endlich fand man eine neue Heimat. Hier wurde Hubert Pietrzok im Herbst 1945 ein-geschult. Er war ein guter Schüler. Doch die Nachkriegsjahre brachten auch manche Not und Entbehrung. Durch einen Arbeitsunfall wurde der Vater erwerbsunfähig, und die fünfköpfige Familie musste mit dem geringen Krankengeld in einer ohnehin schweren Zeit über die Runden kommen.

Aber in diesen Jahren erwachte in dem Heranwachsenden auch der Ruf zum Priestertum. Infolgedessen bewarb er sich am Erzbischöflichen Knabenkonvikt Sebastianeum in Magdeburg, wurde zum Schuljahr 1953 aufgenommen und besuchte die Humboldt-Oberschule, wo er 1957 die Reifeprüfung ablegte. Im Jahr zuvor starben Mutter und Vater.

Immer noch vom Wunsch erfüllt Priester zu werden, bewarb er sich zum Theologiestudium am  Philosophisch-Theologischen Studium in Erfurt und trat im Herbst 1957 ins Priesterseminar ein. Weihbischof Friedrich Maria Rintelen spendete ihm am 29. Juni 1963 in der Magdeburger Propsteikirche die Priesterweihe und entsandte ihn als Pfarrvikar nach Preußlitz bei Bernburg. 1968 wurde er Vikar in Stendal, 1970 Pfarrvikar in Wettin. 1977 führte ihn sein Priesterlicher Dienst nach Harzgerode, wo er bis 1985 als Pfarrvikar wirkte.

Dann ernannte ihn Bischof Johannes Braun zum Pfarrer der Pfarrei St. Barbara in Helbra und 1988 zusätzlich zum Pfarradministrator von St. Liborius in Hergisdorf. In diesen Gemeinden fand er seinen Lebensmittelpunkt als Priester. 23 Jahre wirkte er hier und begleitete die ihm anvertrauten Menschen als verlässlicher und treuer Seelsorger. Sein ganzes Leben lang unter-stütze ihn seine ältere Schwester Ruth, die ihm den Haushalt führte und zu der er ein sehr enges und vertrauensvolles Verhältnis hatte. Als er 2008 in den Ruhestand eintrat, fiel es ihm sehr schwer, sein geliebtes Helbra zu verlassen. Zusammen mit seiner Schwester übersiedelte er nach Dessau, wo er nach Kräften in der Seelsorge mitarbeitete.

Er, der sich ohnehin schwer tat, mit großen Veränderungen umzugehen, musste im Alter viele Veränderungen erdulden. Vielleicht waren es die Verluste von Heimat und beiden Eltern in frühen Jahren, die ihn derart prägten, dass er so überaus sensibel war und äußere Ereignisse ihn innerlich tief bewegten. Der Tod seiner Schwester im Jahr 2015 war ein großer Einschnitt. Die beiden Brüder starben wenige Jahre später 2018 und 2020. Die schwindenden Kräfte, der kleiner werdende Aktionsradius und die gesundheitlichen Probleme forderten ihn sehr. Trotz aller Einschränkungen hielt er über das Telefon viele Kontakte, gratulierte zu Festtagen und erkundigte sich nach aktuellen Ereignissen. In all den Jahren war ihm sein „Katerle“ sehr ans Herz gewachsen und ein treuer Gefährte. Aber auch von ihm musste er sich trennen, als es drei Wochen vor seinem Tod nötig war, ins Pflegeheim St. Mechthild nach Helfta zu übersiedeln. „Ich muss mich fügen“, sagte er zu diesem letzten Schritt seiner irdischen Pilgerschaft.

So ist er gestärkt mit den Sakramenten der Kirche am späten Abend des 20. Oktober 2021 von dieser Welt in die himmlische Heimat aufgebrochen, wo seine Lieben wohl bereits auf ihn warten.

Hubert Pietrzok war ein stiller, zurückgezogener Mensch, der aber dennoch sehr mit den Mitmenschen verbunden war. Hin und wieder blitzte sein feiner Humor hervor, der deutlich machte, was für ein tiefer Beobachter und mitfühlender Mensch er war.

Gott, der Herr über Leben und Tod, möge seinem treuen Diener alles Mühen und Sorgen lohnen und ihm seine Unzulänglichkeiten und Fehler verzeihen. Er möge ruhen im Frieden!

(Matthias Hamann)

Das Requiem für Pfarrer Hubert Pietrzok feiern wir am Mittwoch, 27.10.2021 um 10:30 Uhr in der Propsteikirche St. Peter und Paul in Dessau Die Beerdigung erfolgt anschließend um 12:00 Uhr auf Friedhof III, vom Eingang Erich-Köckert-Straße (Ecke Argenteuiler Str.) aus.       

Wir wollen unseres verstorbenen Mitbruders im Gebet und bei der Eucharistiefeier gedenken!

Magdeburg, den 22. Oktober 2021
Dr. Gerhard Feige
     Bischof

Die Priester und Diakone sind eingeladen, das Requiem und die Beerdigung in Chorkleidung mitzufeiern.

Aufgrund von Bauarbeiten im Straßenbereich vor der Propstei stehen derzeit keine Parkplätze an der Kirche bereit. Es müssen die öffentlichen Parkmöglichkeiten in der Stadt genutzt werden.

Zum Schutz vor Infektionen mit Coivd-19 wird der Gottesdienst gemäß der 7. Anordnung des Bischofs zum Umgang mit Corona vom 20.10.2021 nach der 3-G-Regel gefeiert. Bitte halten Sie den Nachweis über Impfung, Genesung oder Testung am Eingang bereit. Beim Betreten und Verlassen der Kirche sowie immer dann, wenn der Sitzplatz verlassen wird, ist ein medizinischer Mund-Nase-Schutz zu tragen.

 

 

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