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Kerze im Dunkel
Foto: Monika Wagmann

Ein guter Beobachter von Gesellschaft und Kirche

Pfarrer i. R. Dietrich Hartmann verstorben

Der allmächtige Gott hat am 31. Dezember 2018
seinen treuen Diener,
Pfarrer i. R. Dietrich Hartmann
im Alter von 73 Jahren in sein ewiges Reich gerufen.

Dietrich Hartmann wurde am 26.04.1945 in Weißenfels als drittes von vier Geschwisterkindern geboren und wuchs in einer konfessionsverschiedenen Familie auf. In den ersten drei Lebensjahren wohnte die Familie in Dessau und ließ sich später in Bad Kösen nieder. Dort besuchte er die Grund- und Mittelschule. Im September 1962 begann er am Geologisch-Paläontologischen Institut der Martin-Luther-Universität Halle die Lehre als Präparator, die er im August 1963 mit dem Facharbeiterbrief abschloss. Bis zum Sommer 1964 arbeitete er in seinem Beruf.

Als Kind und Jugendlicher nahm er mit seinen Geschwistern aktiv am Leben der katholischen Gemeinde in Bad Kösen teil. Sein Heimatpfarrer attestiert ihm: Dietrich Hartmann „hat sich wiederholt für Gott und die Kirche eingesetzt und durchgesetzt.“ Wohl in dieser Zeit wächst in ihm der Wunsch, Priester zu werden.

Im Norbertinum in Magdeburg bereitete er sich auf das Theologiestudium in Erfurt vor und erwarb dort 1968 das Abitur. Unterbrochen durch ein längeres Gemeindepraktikum in Osterburg schloss Dietrich Hartmann das Studium am Philosophisch-Theologischem Studium und am Priesterseminar in Erfurt im Sommer 1974 ab und setzte die Ausbildung im Pastoralseminar auf der Huysburg fort.

Am 24.04.1976 wurde er von Bischof Johannes Braun in der Propsteikirche St. Sebastian zum Priester geweiht.

Seinen Dienst nahm Dietrich Hartmann als Neupriester in der Pfarrei St. Marien in Magdeburg-Sudenburg auf, wurde aber noch im gleichen Jahr als Vikar nach Bernburg versetzt. Von 1980 bis 1985 war er als Vikar in der Pfarrei St. Peter und Paul in Dessau tätig. Bischof Johannes Braun ernannte ihn 1985 zum Pfarrer in Oebisfelde. Dort versah er seine priesterlichen Aufgaben drei Jahre lang unter den schwierigen Bedingungen des Grenzgebiets. In dieser Zeit war er zugleich als Jugendseelsorger für das Dekanat Stendal tätig. Im Jahr 1988 wurde er Pfarrer der St. Marien Gemeinde in Halle-Ammendorf. Im November 2000 übernahm er zusätzlich die Aufgabe des Studentenseelsorgers der Katholischen Studentengemeinde „Thomas Morus“ in Halle.

Im Auftrag von Bischof Leo Nowak wirkte er gemeinsam mit vier weiteren Mitbrüdern ab 1993 in einer Kommission mit, deren Aufgabe es war, die Verwicklung von Priestern und anderen Mitarbeitern des Bistums mit der Staatssicherheit der DDR aufzuarbeiten.

Bischof Leo ernannte Dietrich Hartmann 2001 zum Pfarrer der Pfarrei Johannes Baptist in Burg und zum Pfarradministrator der Pfarrei Unbefleckte Empfängnis in Loburg. In Folge des Pastoralen Zukunftsgesprächs im Bistum Magdeburg übernahm er im Jahr 2006 die Leitung des aus den Pfarreien Burg, Loburg und Gommern gebildeten Gemeindeverbunds und vier Jahre später die Leitung der neu errichteten Pfarrei.

Gesundheitsbedingt musste sich Pfarrer Hartmann im November 2011 in den Ruhestand versetzen lassen und zog nach Halle. Da er sich nicht vollends zu Ruhe setzen wollte, schrieb er sich an der Universität zum Seniorenstudium ein. So lange das seine Kräfte zuließen, übernahm er innerhalb des Mentorats für Studierende des Instituts für Katholische Theologie und Didaktik der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg die Aufgabe des geistlichen Begleiters.

Pfarrer Dietrich Hartmann war ein interessierter und guter Beobachter von Gesellschaft und Kirche. Seine Kritik formulierte er stets geistreich und hintergründig, gewürzt mit seinem eigenen Humor. Dies brachte ihm nicht immer die Zuneigung seiner Mitmenschen ein. Seine Art, die frohe Botschaft zu verkünden, war getragen von der aufrichtigen Suche nach einer zeitgemäßen Auslegung der Heiligen Schrift und des tradierten Glaubens der Kirche. In Freundschaft verbunden war er unter anderem mit zwei Mitbrüdern. Mit ihnen ging er über viele Jahre in seinem Urlaub immer wieder auf Reisen, um Länder, Menschen und Kirche vor Ort in aller Welt kennenzulernen.

Nun hat unser Mitbruder seine letzte Reise angetreten. Möge sie ihn in die Herrlichkeit des himmlischen Reiches führen, in dem alles Suchen und Fragen eine Antwort findet. (Diethard Schaffenberg / Thomas Kriesel)

Das Requiem für Pfarrer Dietrich Hartmann feiern wir am Mittwoch, dem 09.01.2019, um 10:00 Uhr in der St. Moritzkirche in Halle. Die Beerdigung findet anschließend gegen 11:45 Uhr auf dem Südfriedhof, Huttenstraße 25, in Halle statt. Anschließend sind alle zum Empfang in den Gemeindesaal der St. Marien-Gemeinde auf der Silberhöhe, Brauhausstraße 10, eingeladen.

Wir wollen unseres verstorbenen Mitbruders im Gebet und bei der Eucharistiefeier gedenken!

Magdeburg, 02. Januar 2019

Dr. Gerhard Feige

     Bischof

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