Bistumskarte Jetzt spenden
Gebet am Sarg des seligen Teofilius

Nächstenliebe gilt jedem

Bischof zu Gast bei Freunden in Litauen

Mit dem litauischen Bistum Kaišiadorys verbindet das Bistum Magdeburg eine schon mehr als 25 Jahre dauernde Partnerschaft. In diesem Jahr besuchte Bischof Gerhard Feige das befreundete Bistum und Bischof Jonas Ivanauskas zur großen Wallfahrt um das Fest Mariä Himmelfahrt. Das Gnadenbild im Wallfahrtsort Pivašiūnai verehren die litauischen Christen in besonderer Weise. Die Wallfahrt dorthin ist alljährlich der Höhepunkt für die Diözese und erstreckt sich über mehrere Tage. Der Festgottesdienst wird im ganzen Land live übertragen und darüber hinaus in litauische Exklaven weltweit.

Bischof Gerhard Feige dankte den litauischen Schwestern und Brüdern am Ende der Feier für ihr Glaubenszeugnis in Vergangenheit und Gegenwart. Zugleich ermunterte er sie, am Geist des Evangeliums festzuhalten und an den Werken der christlichen Nächstenliebe gegenüber allen und jedem, der sich in Not befindet. Barmherzigkeit und Nächstenliebe gehörten zum Wesen christlicher Existenz und sollten keinem Menschen vorenthalten werden.

In ganz Litauen und so auch bei der Wallfahrt nach Pivašiūnai gedenken die katholischen Litauer in diesem Jahr des seligen Teofilius Matulionis, eines Märtyrers der Sowjetzeit. Teofilius, verstorben 1962, wurde erst vor wenigen Wochen selig gesprochen.

Von 1943 an war er Bischof und zuletzt Erzbischof von Kaišiadorys. Schon 1922 wurde er zum ersten Mal verhaftet und verbrachte elf Jahre in sowjetischen Gefängnissen: im Gulag auf den Solowezki-Inseln und in einem Lager nahe Leningrad. Die harte Arbeit, Hunger, Kälte und Misshandlungen konnten seine geistige Standfestigkeit jedoch nicht erschüttern. Im Jahr 1946 wurde er erneut verhaftet. In einem Hirtenbrief hatte er dazu aufgerufen, für das Wohl der Gesellschaft zu beten. Die Staatssicherheit der Sowjetunion wertete das als antisowjetischen Akt. Bischof Matulionis wurde ohne Gerichtsverfahren nach Sibirien deportiert und erst 1956 wieder entlassen. Von da an lebte er bis zu seinem Tod unter Hausarrest und durfte sein Bischofsamt nicht auszuüben.

Am 1. Dezember vorigen Jahres erkannte Papst Franziskus Teofilius Matulionis als Märtyrer an, und am 25. Juni dieses Jahres wurde er in Vilnius, der Hauptstadt Litauens selig gesprochen. | Quelle: Wikipedia

Themen und Partnerportale