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Das verlorene Paradies

Kreuzweg in der Gedenkstätte Langenstein-Zwieberge

„Das Grab hat nicht das letzte Wort.“ Gegen das Vergessen haben sich über 100 Gläubige zum jährlichen Kreuzweg in der Gedenkstätte Langenstein-Zwieberge versammelt. Seit 2003 organisiert Regina Schmoock, Gemeindereferentin der Pfarrei St. Bonifatius in Wernigerode diesen Kreuzweg vor Palmsonntag. In diesem Jahr war auch Bischof Dr. Gerhard Feige mit dabei. Auch ihm ist es wichtig, dass in Zeiten wie diesen das unendliche Leid der Häftlinge nicht vergessen wird.

„Ecce homo – siehe, der Mensch“, mit diesen Worten übergibt der der römische Statthalter Pontius Pilatus den gefolterten und mit einer Dornenkrone geschmückten Gefangenen Jesus von Nazaret dem Volk, so überliefert es das Johannesevangelium. „Ecce homo – seht den Menschen“, sagte Bischof Feige in seinem Schlusssegen, „seht all jene, die hier zu Tode gekommen sind und alle, die auch heute Leid ertragen müssen. Ecce homo – seht aber auch den Menschen, der trotz allen Hasses bis zum Ende geliebt hat.“ Durch das Leid zur Auferstehung sei jeder Kreuzweg auch ein Weg der Hoffnung.

An den einzelnen Stationen im Konzentrationslager wurde mit eindrucksvollen Texten von Überlebenden an das grausame Leid erinnert. „Die Welt schallte wider von dem Stöhnen, das von Konzentrationslagern ausgeht“, nicht nur in Deutschland, sondern auf der ganzen Welt zeigen Menschen immer wieder, zu welchen Grausamkeiten sie fähig sind. „Es ist der gleiche Schmerz, wie hier vor den Massengräbern von Langenstein-Zwieberge“, das verlorene Paradies.

Orte, wie dieses Außenlager des KZ Buchenwald, müssen Orte sein, die der Welt die Würde jedes Menschen bewusst machen und uns in unsere große Verantwortung für den Frieden rufen. So wie einmal aus ganz Europa Menschen in den Tod fuhren, so muss die Botschaft von der unverletzbaren Würde aller Menschen in die Welt hinausgetragen werden.

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