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Geschichtsträchtige Wallfahrt im Bistum Kaišiadorys

Vor Papstbesuch wurde 30 jähriges Krönungsjubiläum des Marienbildnisses gefeiert

Das Partnerbistum Kaišiadorys, Litauen hatte zur Wallfahrt um die Maria Himmelfahrtskirche in Pivašiūnai geladen. Aus der ganzen Region zwischen Vilnius und Kauna strömten die Menschen zur Marienkirche, aber auch Vertreter des Bistums Magdeburg um Ordinariatsrat Thomas Kriesel und eine Delegation aus Halle um Propst em. Dr. Gerhard Nachtwei waren mit dabei. Denn die beiden Diozesen verbindet eine lange Freundschaft.

Besonders freudiger Anlass: der Generalvikar aus Kaišiadorys, Algirdas Jurevicius wurde am 2 Juli zum Weihbischof ernannt und wird am 19. August geweiht. Algirdas Jurevicius, auch liebevoll Algis genannt, gehörte zu den ersten Kontaktpartnern aus dem Jugendaustausch zwischen Litauen und Magdeburg. Das war 1994 und Algis war zu der Zeit Theologiestudent in den ersten Semestern. Seit dieser Zeit begleitet er Bischof Jonas Ivanauskas zur jährlichen Wallfahrt auf der Huyburg (2. September 2018).

Die Wallfahrt zur Maria Himmelfahrtskirche in Pivašiūnai feierte in diesem Jahr ein besonderes Jubiläum: nicht nur, dass Papst Franziskus vom 22. Bis 23. September nach Litauen reist - vor 30 Jahren krönte Papst Johannes Paul II. Das Bildniss der Maria und verlieh ihm den Titel „Trösterin der Betrübten“. In diesen bewegten Zeiten 1988 war dieser Titel ein Hoffnungssymbol für die Menschen in der damaligen Sowjetrepubik. Er erinnert an den schweren Weg des ganzen Volkes Gottes als auch Litauens in die Freiheit und entfacht in dem wandernden Gottesvolk die Hoffnung, in die himmlische Wohnung des Vaters zu gelangen, wo er jede Träne abwischt, wo weder Tod noch Trauer noch Jammer noch Verzweiflung herrscht, denn was früher einmal war, das ist vergangen (vergl. Off.21,4)

Einer der prominenten Ehrengäste war Vytautas Landsbergis, einer der Begründer der litauischen Unabhängigkeitsbewegung Sąjūdis und erster Präsident eines freigewählten Parlamentes in Litauen. Der bis heute bekannteste und einflussreiche Politiker Litauens erinnerte an die Wirkung, die die Krönung der Mutter Gottes und die Worte von Papst Johannes Paul II. auf die Menschen hatte. Es wurde aus Aufruf und Ermutigung verstanden für die Freiheit und Unabhängigkeit Litauens zu kämpfen.

Der emeritierter Erzbischof von Kaunas, Sigitas Tamkevičius konnte die Ausführungen von Landsbergis noch ergänzen. Er war am 6. Mai 1983 zu sechs Jahren Arbeitslager in Sibirien „wegen antisowjetischer Agitation und Taten“ verurteilt. In der Untergrundzeitung Chronik der katholischen Kirche in Litauen hatte er über die Christenverfolgung in der Sowjetunion berichtet. Auch im Arbeitslager hatten sich 1988 die Krönung des Marienbildnisses, die Worte des Papstes und das Aufstreben der Unabhängigkeitsbewegung herumgesprochen. „Ein Aufseher“, so berichtet Altbischof Sigitas, „hat zu uns damals gesagt, hier im Lager sei Platz und Arbeit für alle Unabhängigkeitskämpfer.“

Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion wurde Sigitas Tamkevičius am 8. Mai 1991 von Papst Johannes Paul II. zum Weihbischof in Kaunas und zum Titularbischof von Turuda ernannt.

Den Titel als Weihbischof von Kaunas und Titularbischof von Materiana übernimmt nun am Sonntag Algirdas Jurevicius, der sich auf dieser Wallfahrt von den Gläubigen des Bistums Kaišiadorys verabschiedete. Wenn er zur Wallfahrt des Bistums Magdeburg am 2. September auf die Huysburg kommt, können ihm seine zahlreichen Weggefährten aus unserem Bistum persönlich gratulieren.

 

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