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Sicherheit ist alles was zählt

Geflüchtete Familien konnten Dank der Flüchtlingshilfe zusammengeführt werden

Er fährt mit dem Auto zur Arbeit, plötzlich explodiert die Bombe. Schwerverletzt kommt er ins Krankenhaus. Aber die medizinische Versorgung lässt nach vielen Jahren des Krieges zu wünschen übrig. Fouad Alahmad aus Damaskus erträgt sein Schicksal, ist besorgt, dass seine Frau Kinana nun so viel mehr arbeiten muss, um die Familie zu versorgen. Die Söhne wissen wie wichtig Bildung ist und gehen weiter zur Schule, trotz der Gefahren. Dann passiert es: Als die Schüler zur Pause auf den Hof laufen, explodiert am Eingang eine Bombe im Mülleimer. Für Fouad Alahmad ein unerträglicher Zustand und beschließt zu fliehen, um für seine Familie einen sicheren Ort zu finden.

So dramatisch diese Geschichte für die Familie Alahmad ist, sie ist kein Einzelschicksal. Auch Gul Ghutai mit ihrem Sohn Rezwaan Talash und Familie Hosseini sind vor der Gewalt und den Straßenbomben aus ihrer Heimat in Afghanistan geflohen. Bei einem gemeinsamen Besuch der Lichterwelt auf dem Domplatz kommen alle ins Schwärmen, nicht etwa über die wunderschöne Dekoration, sondern darüber, dass sie alle in Sicherheit leben können.

Die siebenwöchige Flucht von Syrien nach Damaskus, größtenteils zu Fuß und mit Schlauchbooten hat Fouad Alahmad erschöpft, aber glücklich überstanden. „Für uns zuhause aber war es ein tägliches Bangen, ob unser Vater das schafft“, so Fouads Sohn Mohammad. Anderthalb Jahre hat es dann gedauert, bis die Familie ihren Vater wieder in die Arme schließen konnte. Unterstützt hat dabei die Flüchtlingshilfe Sachsen-Anhalt, ein Herzensprojekt von Bischof Dr. Gerhard Feige. Mittlerweile gehen die ältesten Söhne von Fouad auf ein Gymnasium und Mutter Kinana Alsameer gibt Kochkurse an der Volkshochschule und unterrichtet Grundschüler der Mechthild Schule in Mathematik.

Gul Ghutai Talash lebt seit 2015 in Magdeburg. Die studierte Lehrerin musste aus Afghanistan fliehen, weil sie sich für Frauenrechte in dem muslimischen Land einsetzte, gegen den Willen der Taliban. Ihre Kinder hat sie seitdem nicht gesehen. Groß war die Freude, als ihr Ältester vor drei Monaten zu ihr ausreisen durfte. Auch hier konnte die Flüchtlingshilfe unterstützen. Obwohl Rezwaan erst seit kurzem in Magdeburg ist, spricht er schon gut deutsch und hofft nach absolviertem Sprachzertifikat ein Studium oder eine Ausbildung beginnen zu können. Gul Ghutai engagiert sich weiter für Frauenrechte. Sie hat den Verein „Afima“ gegründet, der afghanischen Frauen beim Aufbau eines neuen Lebens in der Fremde hilft.

Mohammad Reza Hosseini lebt mit seiner Familie seit 4 Jahren in Magdeburg. Der Sohn ist mit seinen Eltern aus Afghanistan geflüchtet, da war er noch nicht einmal 2 Jahre alt. „Seine Beinchen waren viel zu kurz, um die weiten Strecken laufen zu können“, so Hosseini. „Noch heute leidet er unter der traumatischen Flucht und den Explosionen, die zu der Flucht führten“, erzählt der Familienvater. Er ist so dankbar für die Ruhe und die Sicherheit, die Magdeburg bietet. Auch er konnte von der Unterstützung der Flüchtlingshilfe profitieren, um beispielsweise Passersatzdokumente zu beschaffen.

Am 1. Januar 2014 wurde die „Flüchtlingshilfe Sachsen-Anhalt“ von Bischof Dr. Gerhard Feige ins Leben gerufen. Unterstützt wird die Initiative vom Ministerium des Inneren und Sport, von der Integrationsbeauftragten des Landes Sachsen-Anhalt und vom Landesnetzwerk der Migrantenorganisationen. Ziel dieser Initiative war und ist es immer noch geflüchtete Menschen und deren Familienangehörige in prekären Situationen zu unterstützen und mit dieser Unterstützung einen erfolgreichen Integrationsweg zu ebnen und zu festigen.

Bis zum heutigen Tage wurden 1220 Anträge auf finanzielle Unterstützung beim Spendenfond des Bischofs gestellt und geprüft. In über 1045 Fällen konnte eine finanzielle Zuwendung gewährt werden. Im Laufe der Zeit wurden so € 374.713,14 (Stand 09.12.2019) – finanziert durch Spenden – an geflüchtete Menschen ausbezahlt.

Ein großer Teil der unterstützten Personen kommt aus Syrien. Auch geflüchtete Menschen aus Afghanistan, Eritrea, dem Kosovo, Tschetschenien, Russland, Äthiopien und vielen anderen Ländern dieser Welt konnte durch die „Flüchtlingshilfe Sachsen-Anhalt“ in prekären Lebenssituationen geholfen werden.

Die finanzielle Unterstützung der „Flüchtlingshilfe Sachsen Anhalt“ soll einen erfolgreichen Integrationsweg ebnen und festigen. In mehr als 714 Anträgen ging es direkt darum durch Krieg und Flucht auseinander gerissene Familien bei Ihrer Zusammenführung zu unterstützen. In knapp 252 Fällen benötigten Menschen Hilfe bei der Passbeschaffung zur Identitätsklärung. Weitere Hilfefelder sind bzw. waren Sprachkurse oder DNA-Gutachten zur Vaterschaftsanerkennung. Die „Flüchtlingshilfe Sachsen-Anhalt“ vergibt Spenden auf Basis einer Vergaberichtlinie.

Viele Menschen haben bereits gespendet. Um die Arbeit jedoch erfolgreich weiterführen zu können, werden weiterhin finanzielle Zuwendungen benötigt.

Mit Ihrer Spende unterstützen Sie maßgeblich die Bemühungen der „Flüchtlingshilfe Sachsen-Anhalt“ um die Integration von  geflüchteten Menschen positiv zu unterstützen!

Spendenkonto
Bistum Magdeburg
IBAN: DE43810532720641022301
BIC: NOLADE21MDG
Stichwort: Flüchtlingshilfe

(sus/Sperling)

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