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Dann wird Weihnachten konkret

Feierliche Christmette aus der Kathedrale St. Sebastian in Magdeburg

Christ ist geboren, diese Menschwerdung Gottes feiern Christinnen und Christen auf dem gesamten Globus. Auch in der Kathedrale St. Sebastian in Magdeburg versammelten sich Gläubige – unter Corona-Bedingungen – um die Geburt Jesu zu feiern. Dank der Sängerinnen und Sänger des Opernchores Magdeburg und Jerzy Bojanowski von der Mitteldeutschen Kammerphilharmonie Schönebeck an der Klarinette erhielt die Christmette ein feierliches Gesicht.

Die christliche Weihnachtsbotschaft mit ihrem „Fürchtet Euch nicht“ passe laut Bischof Dr. Gerhard Feige gut in die gegenwärtige Pandemie-Zeit. „Mag es sich um eine konkrete Furcht vor Ansteckung handeln oder um eine tiefe Existenzangst, die das Virus ausgelöst hat, Gott will uns nahe sein und uns in allen Nöten und Schwierigkeiten beistehen. Dazu ist er Mensch geworden“, so der Bischof in seiner Weihnachtspredigt. „Auf dem Hintergrund der Corona-Pandemie hören wir den Ruf heutzutage wohl noch einmal auf eine ganz besondere Weise. Wir müssen nicht, wie im Märchen „von einem, der auszog, um das Fürchten zu lernen“, dazu erst noch etwas unternehmen. Viele von uns sind bereits verunsichert, fürchten sich und haben Angst davor, infiziert zu werden oder andere anzustecken, zu vereinsamen oder sozial abzusteigen, vielleicht sogar zu sterben.“

Bemerkenswert sei auch, so der Bischof, dass der nicht sage: „Ihr dürft jetzt keine Angst mehr haben!“ oder „Euch sind alle Sorgen abgenommen!“, sondern: „Richtet euren Blick auf Gott! Lasst euch von eurer Angst und eurer Furcht nicht lähmen, denn es gibt einen Grund zur Freude: das Kind in der Krippe!“ Es ist eine Freude mitten in aller Gefahr, die dieses Kind auch selbst vom ersten Moment an erlebt hat.“

Auch in diesem Jahr feiern wir Weihnachten und damit die Menschwerdung Gottes in Jesus von Nazareth. „Mehr denn je dürfen wir uns an der Krippe festhalten und uns von diesem kleinen, verletzlichen Kind stärken lassen. Von ihm geht ein Licht aus, das bis in die dunkelsten Winkel unseres Lebens leuchten kann.“ Die Botschaft von der Menschwerdung Gottes sei „eine Freude mitten in aller Gefahr“. Das könne helfen, „unserer Furcht und unserer Angst ins Auge zu blicken und sie gerade so zu entmachten“. Wiewohl es derzeit gelte, mit Vernunft und Weitsicht Risiken abzuwägen und sich und andere nicht unnötig zu gefährden, sollte man dennoch kreative Möglichkeiten suchen, „wie wir die Nähe Gottes trotz vieler Einschränkungen dennoch untereinander ausdrücken können“, empfahl Feige. „Entscheidend ist, dass wir empfindsam und liebevoll versuchen, einander zu zeigen: Ich bin auch jetzt für dich da. Dann wird Weihnachten konkret.“

„In diesem Sinn wünsche ich Ihnen allen eine gnadenreiche Weihnachtszeit. Lassen Sie sich von den äußeren Umständen nicht den Blick auf die eigentliche Botschaft verdunkeln. Vertrauen Sie darauf, dass Gott auch Ihnen nahe sein will. So können wir vielleicht gemeinsam Furcht und Angst überwinden, Trost und Freude vermitteln, mit Hoffnung und Zuversicht unseren Weg weitergehen und damit auch zum Segen für andere werden.“

Unter der Leitung von Kathedralmusiker Matthias Mück gestalteten Sänger:innen des Opernchores Magdeburg (Irene Cabezuelo (Sopran), Ilka Hesse (Alt), Lei Shi (Tenor), Max Colombo (Bass) sowie Jerzy Bojanowski, an der Klarinette die Christmette musikalisch.

Die Predigt von Bischof Dr. Gerhard Feige zum Download

Den Livestream zum Nachschauen finden Sie hier

(sus, kna; Foto: Sperling)

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